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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

Risikoschwangere?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Durch Zufall habe ich auf der Rechnung meines Frauenarztes gelesen, dass ich anscheinend risikoschwanger bin. Folgende Diagnosen standen dort noch Ektopie, Zustand nach Thrombose, Syndrom polyzistischer Ovarien, Uterus myomasticus und Kolpitis. Was davon macht mich zu einer Risikoschwangeren, wie soll ich mich verhalten?
Vieen Dank für die Antwort!

Frage vom 20.01.2004

Hallo,
lassen Sie sich von dem was auf der Rechnung steht nicht allzusehr beeindrucken. Beim überwiegenden Teil der Frauen gibt es „Risikofaktoren“ aus der Vorgeschichte oder Abweichungen vom normalen, die zu irgendetwas führen können. Der inflationäre Gebrauch von Risikoklassifizierungen hängt sicher auch mit dem Abrechnungssystem zusammen. Die Betreuung einer Risikoschwangerschaft ist höher vergütet als die einer normalen Schwangerschaft. Zu den einzelnen Punkten: Ektopie ist eine oberflächliche Veränderung am Muttermund, die zu Schmierblutungen führen kann, die aber weder besorgniserregend noch gefährlich sind. Zustand nach Thrombose heißt, dass Sie schon einmal eine Thombose (ein Blutgerinsel in den Gefäßen) hatten. Meist ist das mit einer Neigung zu Krampfadern verbunden. Falls Sie stark davon betroffen sind, sollten Sie eventuell Stützstrümpfe tragen. Das Risiko einer Thrombose ist nach Kaiserschnitt weit größer, so dass es tendenziell besser ist, wenn Sie Ihr Baby normal bekommen. Polyzystische Ovarien sind Eierstöcke, in denen zum Eisprung mehrere Zysten heranreifen. Das ist nach hormoneller Stimulation besonders oft der Fall. In der Schwangerschaft reifen keine Eier heran, so dass während der Schwangerschaft oft überhaupt keine Zysten da sind. Sie stellen aber auch keine Gefährdung für die Schwangerschaft dar. Myome sind gutartige Verdickungen in der Gebärmutterwand. Falls Sie daran mal operiert wurden liegt hierin der Grund für die Risikoschwangerschaft. Handelt es sich nur um kleine Myome, die bisher nicht operativ entfernt wurden, so haben sie meist keinen Einfluss auf die Schwangerschaft. Oft werden sie zufällig entdeckt ohne dass der betroffenen Frau etwas aufgefallen wäre. Große Myome, die ungünstig liegen können aber auch schon mal zu Komplikationen führen. Wenn es sich darum handeln würde, hätte Ihr Arzt Ihnen aber sicherlich auch schon mal was dazu gesagt. Kolpitis ist eine Scheidenentzündung, die natürlich behandelt werden kann, so dass sie eigentlich auch kein Risiko darstellt.
Mit der heutzutage recht ausgeklügelten Diagnostik lassen sich jede Menge an potentiellen Risiken finden. Gegen die meisten davon kann man gar nichts machen ausser „beobachten“. Was Ihr Verhalten betrifft würde ich Ihnen raten sich solange wie eine ganz normale Schwangere zu fühlen und entsprechend zu verhalten bis tatsächlich etwas auftritt. Die Gedanken was alles sein könnte, weil in der Vorgeschichte eine Besonderheit vorliegt, bringen einen nicht wirklich weiter sondern verunsichern oft nur erheblich. Auf Nachfrage wird Ihnen Ihr Arzt sicher auch alles genau erklären, aber auch dabei besteht die Möglichkeit, dass Sie mehr erfahren als eigentlich für Sie konkret relevant ist. In dem Fall, dass konkret etwas vorliegt, wo auch eine Behandlung notwenig ist oder Sie durch Ihr Verhalten eine Besserung erreichen können, wird Ihnen Ihr Arzt sicher die entsprechenden Ratschläge geben. Die meisten der og Punkte sind jedenfalls für die Abrechnung relevanter als für Ihre Schwangerschaft. Sie haben auch die Möglichkeit sich schon in der Schwangerschaft mit einer Hebamme in Verbindung zu setzen, die Ihnen mit Rat und wenn nötig auch Tat zur Seite stehen kann.
Alles Gute, Monika Selow

Antwort vom 20.01.2004


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