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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

Nackenfalte zu dick?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam,
ich bin total verunsichert. Ich bin 34 und in der 11. SSW (10+2). Gestern war ich bei einer Vorsorgeuntersuchung, und meine Frauenärztin meinte, die Nackenfalte unseres Kindes sei mit 2,5 mm beunruhigend groß. Ich soll jetzt Ende nächster Woche nochmal zu einer Ultraschall-Untersuchung kommen, und wenn die Falte noch immer zu dick ist, eine Fruchtwasseruntersuchung machen.

Ich bin jetzt total verunsichert. Auf der einen Seite habe ich im Internet gelesen, daß 2,5 mm noch grenzwertig sind und nicht unbedingt einen Defekt bedeuten müssen. Auf der anderen Seite war meine Ärztin gestern nicht bereit, irgend etwas Positives zu sagen, z.B. daß ich mir keine Sorgen machen soll. Stattdessen hat sie gesagt, daß ich ja nicht so lange gebraucht habe, um schwanger zu werden (klang so nach: wird schon wieder klappen).

Können Sie mir eine Einschätzung aus Ihrer Erfahrung geben, wie schlimm diese 2,5 mm jetzt sind. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß die Nackenfalte in einer Woche kleiner ist?

Schonmal danke für Ihre Antwort.

Grüße
Stefanie

Frage vom 15.02.2006

Hallo, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Ärztin sehr wenig Einfühlungsvermögen im Umgang mit dem Befund an den Tag gelegt hat, dann sollten Sie überlegen, ob Sie bei Ihr gut aufgehoben sind. Die gemessene Nackenfaltendicke ist kein BEWEIS für das Vorliegen einer Behinderung, sondern es verschiebt sich lediglich die statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung, die für den individullen Fall keinen Aussagewert hat. Bei einer Nackenfaltendicke von 2,5 bis 3,4mm ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein gesundes Kind bekommen immer noch bei 92%, wobei noch berücksichtigt werden muss, dass Sie gerade mal an der Grenze sind, wo der Wert überhaupt als "auffällig" gilt. Nicht mal die (immer noch eher geringe) Wahrscheinlichkeit rechtfertigt eine derart pessimistische Aussage, wie Sie Ihnen gegenüber anscheinend dargestellt wurde. Über die "Wirkung" der Untersuchungen, die sehr stark verunsichern und belasten können, auch wenn sich dann meistens herausstellt, dass alles in Ordnung ist, hätte Sie Ihre Ärztin besser vorher informiert.
Neben statistischen Zahlenvergleichen muss für Sie die Frage nach den Konsequenzen sein, die weitere Untersuchungen für haben sowie Ihre ganz persönliche Entscheidung, in welche Richtung Sie weiter gehen möchten. Eine Fruchtwasseruntersuchung ist mit Risiken behaftet und diese Risiken sollten Sie nur dann eingehen, wenn Sie einen späten Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen würden. Lassen Sie sich bitte vor weiteren Untersuchungen eingehend beraten, auch zu ethischen Fragestellungen. Sie können sich dazu an eine Hebamme oder eine unabhängige Beratungsstelle wenden. Sie sind diejenige, die über das weitere Vorgehen entscheiden muss. Es besteht keinesfalls ein Automatismus, dass Sie eine Fruchtwasseruntersuchung vornahmen lassen MÜSSEN. Es besteht auch die Möglichkeit zu einem Feinultraschall, den in Ihrem Fall die Kasse übernimmt, sowie auch die Möglichkeit, dass Sie sich gegen weitere Untersuchungen entscheiden. Dafür brauchen Sie aber eine solide Entscheidungsgrundlage und das Gefühl, dass Sie mit der getroffenen Entscheidung leben können. Dass Sie "nicht lange gebraucht haben, um schwanger zu werden" ist überhaupt keine hilfreiche Bemerkung. Kleiner wird die Nackenfalte wahrscheinlich nicht innerhalb einer Woche, trotzdem besteht eine große Chance, dass mit Ihrem Kind alles in Ordnung sein wird.
Alles Gute, Monika

Antwort vom 15.02.2006


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