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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

Kann auf einer Fruchtwasseruntersuchung bestanden werden?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam, ich bin die Mama, besser die Schwiegermama einer werdenden Mutter. Caroline, 37 Jahre, ist in der 12. Schwangerschaftswoche und will ihr Baby austragen Sie hat eine schizophrene Erkrankung und nimmt täglich 200 mg Seroquel. Sie raucht ca. 20. Zigaretten und ist sehr unselbständig. Mein Sohn, der Vater des ungeborenen Babys leidet an einer bipolaren Erkrankung und nimmt ebenfalls Medikamente. Die materiellen Bedingungen sind ebenfalls nicht optimal. Nun meine Frage: Kann sie auf einer Fruchtwasseruntersuchung bestehen? Sie ist doch bestimmt eine Risikopatientin? Was kann ich als zukünftige Omi tun, ich mache mir Riesensorgen um alle. Danke und liebe Grüße von Karin.

Frage vom 15.03.2006

Hallo, ganz so einfach ist es nicht. Eine Fruchtwasseruntersuchung macht zum einen nur Sinn, wenn die werdende Mutter auch die Konsequenzen aus einer eventuell festgestellten Behinderung ziehen würde. Diese bestehen in der Regel in einem späten Schwangerschaftsabbruch, der defacto eine künstliche Frühgeburt darstellt. Dabei ist die Behinderung des Kindes an sich kein Abtreibungsgrund, sondern die Gefährdung von Leib und Seele der Mutter, die im Einzelfall die Geburt eines behinderten Kindes bedeuten kann. Ihre Tochter kann eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Jede Mutter, auch wenn sie krank ist, muss aber selbst und ganz alleine entscheiden, ob sie eine solche Untersuchung vornehmen lassen möchte, die zudem auch noch mit dem Risiko einer durch die Untersuchung ausgelösten Fehlgeburt einhergeht (zu 1-3%). Mit der Fruchtwasseruntersuchng werden fast ausschließlich Gendefekte festgestellt. Eine eventuelle Schädigung durch Medikamente, Rauchen usw. ist dadurch nicht feststellbar. Als zukünftige Oma kann ich Ihnen nur den Rat geben Ihre Schwiegertochter und Ihren Sohn nicht zu etwas zu drängen oder zu überreden, was sie nicht selbst wollen. Positiv ausgedrückt: Sie sollten die beiden unterstützen in dem Weg, den sie für sich selbst für richtig halten. Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen machen, was "Ihre Kinder" und auch Ihr Enkelkind sicher am meisten von Ihnen brauchen sind Liebe, Zuversicht und Unterstützung. Die medizinische Betreuung und Beratung erhält die werdende Mutter besser im Rahmen der Schwangerenvorsorge und der Behandlung der Grunderkrankungen. Sie können sie jedoch informieren über zusätzliche professionelle Angebote, die sie in Anspruch nehmen kann. Das wäre zum Beispiel Hebammenhilfe in der Schwangerschaft, Beratung durch unabhängige Beratungsstellen zur pränatalen Diagnostik, Hilfsangebote durch kirchliche Träger usw. Trotz allem Risiko ist erstens nicht gesagt, dass es tatsächlich zu Komplikationen kommt und zweitens gibt es einen Bereich in dem Ihre Schwiegertochter und Ihr Sohn ganz normal Eltern werden und Sie selbst ganz normal Oma. Freuen Sie sich darauf und geben Sie den Sorgen nicht das Hauptgewicht.
Alles Gute, Monika

Antwort vom 15.03.2006


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