Anwendung von Tens-Geräten in der Schwangerschaft
Grundsätzlich gelten die allgemeinen Vorsichtsmassnahmen für TENS auch bei Schwangeren.
Schwangeren sollten TENS grundsätzlich nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme anwenden.
In den ersten 3 Monaten sollte TENS nur nach Risikoabwägung genutzt werden.
Ab dem 4. Monat kann TENS bei einer komplikationsloser Schwangerschaft angewendet werden, wenn die Elektroden nicht im Becken-, Rücken- und Bauchbereich angebracht werden.
TENS während der Geburt ist erlaubt.
Genau Infos hier: https://schwa-medico.de/de/tensger%C3%A4te
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Ich bin in der 19. SSW und habe (als Folge eines Reitunfalls vor der SS) nun wieder vermehrt Beschwerden in den Sakral-Gelenken. Vom Orthopäden habe ich u. a. ein Reizstromtherapie-Gerät (TENS-Gerät) zur Anwendung zu Hause verschrieben bekommen. In der Gerätebeschreibung ist die Anwendung während der SS als "teil-kontraindiziert" angegeben, auf diversen Internetseiten ist die Anwendung entweder gar nicht oder nicht am Bauch oder unteren Rücken (was ja hier der Fall ist) emfohlen. Es finden sich aber jeweils keine Angaben darüber, was oder wie das Kind geschädigt werden könnte.
Haben Sie Erfahrung mit der Anwendung? Welche Risiken könnten bestehen? Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten kennen Sie?
Herzliche Grüße,
Claudia
Frage vom 22.09.2006
Ganz sicher abraten würde ich von der Anwendung im Zusmamenhang mit Beckenbodenschwäche, also in unmittelbarer Nähe zum Kind. Als Fausregel kann gelten, um so weiter weg vom Kind die Behandlung stattfindet und um so weniger stark die Behandlung ist desto besser. Das Kind sollte nicht zwischen den Polen der Elektroden liegen. Der Strom fließt immer zwischen den Elektroden auf recht direktem Weg. Wenn Sie die Elektroden anbringen können Sie sich also leicht vorstellen, ob das Kind "im Weg" liegt oder nicht. Mir ist zwar kein Hinweis auf Schädigungen bekannt, aber es kann als sicher gelten, dass es für das Kind nicht angenehm wäre, wenn Strom direkt durch den kindlichen Körper fließen würde. Wie beim Erwachsenen kann der Durchfluss von Strom durchs Herz zu Herzrhythmusstörungen führen, mal abgesehen davon, das ichs mir unangenehm vorstelle, wenn der ganze Körper unter Strom steht und sich die Muskeln genauso zusammenziehen, wie sie es bei Ihnen bei der Anwednung tun.
Hilft Ihnen die Therapie denn merkbar? Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an, ob er Ihnen eine andere, manuelle Therapie verschreiben kann.
Als gute Alternative sehe ich die Behandlung durch einen Ostheopathen an. Leider wird die Behandlung oft nicht von den Krankenkassen übernommen. Sie können versuchen eine Erstattung für die Zeit der Schwangerschaft zu bekommen, bis Sie das Tens - Gerät wieder benutzen können/wollen. Die Kasse hat die Möglichkeit zu einem Einzelfall-Entscheid.
Alles Gute, Monika
Antwort vom 22.09.2006