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Themenbereich: Gesundheit

Anwendung von Tens-Geräten in der Schwangerschaft

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam!

Ich bin in der 19. SSW und habe (als Folge eines Reitunfalls vor der SS) nun wieder vermehrt Beschwerden in den Sakral-Gelenken. Vom Orthopäden habe ich u. a. ein Reizstromtherapie-Gerät (TENS-Gerät) zur Anwendung zu Hause verschrieben bekommen. In der Gerätebeschreibung ist die Anwendung während der SS als "teil-kontraindiziert" angegeben, auf diversen Internetseiten ist die Anwendung entweder gar nicht oder nicht am Bauch oder unteren Rücken (was ja hier der Fall ist) emfohlen. Es finden sich aber jeweils keine Angaben darüber, was oder wie das Kind geschädigt werden könnte.
Haben Sie Erfahrung mit der Anwendung? Welche Risiken könnten bestehen? Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten kennen Sie?
Herzliche Grüße,
Claudia

Frage vom 22.09.2006

Hallo, in der Tat gibt es keine verlässlichen Aussagen über die Anwendung und Schädlichkeiten von Tens-Geräten bei Schwangeren. Das liegt zum einen daran, dass es keine Studien darüber gibt, wie und in welcher Dosis Strom schädlich ist, da die Anwendung nicht für im Zusammenhang mit der Schwangerschaft bestehende Beschwerden empfohlen wird. Es ist nicht möglich für jede Therapieform für Begleiterkrankungen detaillierte Anwendungsempfehlungen zu geben. Zum anderen unterscheiden sich die Anwendungsgebiete und die Art der Geräte ganz erheblich. Es ist also immer eine Frage des individuellen Gewichtens der Vor- und Nachteile, je nach Anwendungsgebiet und Stärke der Belastung.
Ganz sicher abraten würde ich von der Anwendung im Zusmamenhang mit Beckenbodenschwäche, also in unmittelbarer Nähe zum Kind. Als Fausregel kann gelten, um so weiter weg vom Kind die Behandlung stattfindet und um so weniger stark die Behandlung ist desto besser. Das Kind sollte nicht zwischen den Polen der Elektroden liegen. Der Strom fließt immer zwischen den Elektroden auf recht direktem Weg. Wenn Sie die Elektroden anbringen können Sie sich also leicht vorstellen, ob das Kind "im Weg" liegt oder nicht. Mir ist zwar kein Hinweis auf Schädigungen bekannt, aber es kann als sicher gelten, dass es für das Kind nicht angenehm wäre, wenn Strom direkt durch den kindlichen Körper fließen würde. Wie beim Erwachsenen kann der Durchfluss von Strom durchs Herz zu Herzrhythmusstörungen führen, mal abgesehen davon, das ichs mir unangenehm vorstelle, wenn der ganze Körper unter Strom steht und sich die Muskeln genauso zusammenziehen, wie sie es bei Ihnen bei der Anwednung tun.
Hilft Ihnen die Therapie denn merkbar? Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an, ob er Ihnen eine andere, manuelle Therapie verschreiben kann.
Als gute Alternative sehe ich die Behandlung durch einen Ostheopathen an. Leider wird die Behandlung oft nicht von den Krankenkassen übernommen. Sie können versuchen eine Erstattung für die Zeit der Schwangerschaft zu bekommen, bis Sie das Tens - Gerät wieder benutzen können/wollen. Die Kasse hat die Möglichkeit zu einem Einzelfall-Entscheid.
Alles Gute, Monika

Antwort vom 22.09.2006


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Profilfoto  Geniedesenfers
Kommentar vom 22.11.2016 15:03
TENS und Schwangerschaft
TENS und Schwangerschaft ist ein wiederkehrendes Thema in Foren. schwa-medico hat im Jahr 2016 die Vorsichtsmassnahmen von TENS in der Schwangerschaft neu aufgesetzt.
Grundsätzlich gelten die allgemeinen Vorsichtsmassnahmen für TENS auch bei Schwangeren.
Schwangeren sollten TENS grundsätzlich nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme anwenden.
In den ersten 3 Monaten sollte TENS nur nach Risikoabwägung genutzt werden.
Ab dem 4. Monat kann TENS bei einer komplikationsloser Schwangerschaft angewendet werden, wenn die Elektroden nicht im Becken-, Rücken- und Bauchbereich angebracht werden.
TENS während der Geburt ist erlaubt.
Genau Infos hier: https://schwa-medico.de/de/tensger%C3%A4te
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