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Themenbereich: Schlafen

Schlafverhalten eines Neugeborenen

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo!

Unser kleiner Mann ist zwei Wochen alt und will seit Beginn an Abends nicht in seinem Bettchen schlafen. Mittlerweile habe ich das Gefühl dass er schon panisch wird und anfängt zu weinen, sobald er merkt es geht jetzt wieder Richtung Bett.

Im Krankenhaus war er auch nicht sonderlich begeistert wenn er in das kleine Bett musste. Da konnte man ihn aber noch sehr gut beruhigen wenn man ihn auf den Arm genommen hat. Mittlerweile ist es seit 2, 3 Nächten so dass er sich kaum noch beruhigen lässt. Selbst wenn wir ihn zum kuscheln in unser Bett holen oder was bisher immer geholfen hat, war die Brust zur Beruhigung. Aber im Grunde schreit er sich mittlerweile so in Rage, dass er irgendwann vor Erschöpfung einschläft und dann können wir ihn ins Bett legen. Allerdings ist dies meist erst nach 5 Stunden der Fall. Bedeutet vor 3 - 5 Uhr Nachts finden wir selbst kaum Schlaf. Denn leider kämpfen wir beide (die Eltern) total mit Sekundenschlaf und hoffen dass wir den kleinen nicht noch in der Nacht erdrücken. Entsprechend fertig sind wir mittlerweile.

Wenn er dann mal eingeschlafen ist, ist alles auch bestens. Er schläft bis zur nächsten Mahlzeit die er sich meist irgendwann nach 3 - 5 Stunden aussucht, bekommt eine neue Windel und ich kann ihn dann noch mal in sein Bett legen. Es interessiert ihn dann überhaupt nicht und er schlummert sofort wieder ein.

Unsere Hebamme schlug vor dass er sich an sein Bett gewöhnen muss und wir ihn immer wieder in sein Bett legen sollen. Wenn er weint, ihn rausholen und ihn beruhigen und dann wieder ins Bett legen. Wie schon beschrieben, lässt er sich nur mittlerweile nicht mehr beruhigen.

Der Arzt hingegen meinte wir sollten versuchen sein Tagesablauf zu verändern, ihn mehr am Tag wach zu halten. Das macht der Kleine aber schon fast alleine. Gerade schläft er allerdings (11 Uhr Morgens), wobei ich ihn gleich wecken muss, da es eine neue Windel gibt. Er wird neugieriger und bleibt mittlerweile auch etwas länger wach. Wobei er gestern so lange wach war, dass er irgendwann total übermüdet war.

Wie Sie lesen können, wir sind etwas ratlos. Wir brauchen aber unbedingt mal wieder einen Schlaf vor Mitternacht, besonders mein Mann der jetzt wieder arbeiten muss.

Was können wir tun damit der kleine Schatz und wir Abends mehr Ruhe finden? Vor allem weil es einem echt leid tut, zu sehen dass der Kleine so leidet.
Wir wissen dass er noch keinen Rhythmus hat. Aber er schläft ja Tagsüber und auch Abends immer wieder mal ein.
Sein Bett ist ein großes 1,40 x 70 Bett, welches wir aber mit einem Stillkissen schon verkleinert haben. Die Temperatur im Zimmer liegt immer so bei 18 Grad. Wobei Nachts bei uns die Heizung ausgeht und es dann kalt wird. Die Temperatur bleibt immer noch bei 18 Grad, aber die Luft wird furchtbar kalt. Wir haben sogar schon sein Bettchen mit einem Kirschkernkissen vorgewärmt und mein Schlafshirt reingelegt. Aber alles das hilft nicht.
Daher diese Mail an Sie liebe Hebammen.

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung.

Frage vom 14.12.2009

Liebe frischgebackene Eltern!
Ich höre heraus, dass Sie völlig verunsichert sind, wie Sie die Bedürfnisse Ihres neugeborenen (!) Kindes befriedigen können. Dabei lese ich, dass Sie die Signale sehr wohl sehen, aber sich nicht selber (ver)trauen, wie Sie darauf antworten können. Gleich vorneweg: ich werde Ihnen jetzt etwas komplett anderes erzählen als Ihre bisherigen RatgeberInnen, denn ich glaube nur an kindgerechte „Rezepte“. Aber vorher will ich Sie ernsthaft fragen: Was sagt Ihnen Ihr Herz, wenn Ihr kleiner Sohn weint, weil er alleine in seinem Bett schlafen soll, wo er doch 9 Monate lang im Mutterleib geschauckelt, gehalten und umfasst wurde (schlafen Sie alleine?)? Was sagt Ihr Herz, wenn er weint, weil es kalt im Zimmer ist und noch schwierig für ein Kind seines Alters die Temperatur alleine zu regulieren? Was sagt Ihr Herz, wenn Ihr Kind 9 Monate lang Ihren Herzschlag, alle körperlichen Geräusche und Ihre Stimme als beruhigend und vertrauensvoll empfunden hat und jetzt zu vorgegebenen Zeiten auf einen Schlag ohne diese auskommen soll? Was sagt Ihr Herz, wenn Sie wissen, dass ein Kind im Mutterleib die abwechselnd kurzen Zeiten von Schlaf und Wachsein noch für mehrere Wochen beibehält, weil Neugeborene und Säuglinge insgesamt anders schlafen? Ihr Kind braucht Sie und Ihre liebevolle Begleitung, um Vertrauen aufzubauen, sich selbst regulieren zu lernen und um all die ungewohnten, angst- und panikmachenden Ereignisse verdauen zu können. Alleine einschlafen zu müssen, nicht gewärmt, nicht gehalten, nicht getragen zu werden, bedeutet eine absolute Zumutung und Überforderung für ein neugeborenes Kind. Ich empfehle Ihnen Ihr Kind viel im Tuch zu tragen, es schlafen zu lassen, wann es schläft, sein Weinen umgehend zu beantworten mit Nahrung und körperlicher Nähe. Ich bin der festen Meinung, dass wir nur so unsere Kinder wirklich kennenlernen und damit unseren individuellen Rhythmus finden. Damit Sie beide mit Ihrem Schlafmangel und Ihrer Erschöpfung zurechtkommen, braucht es Hilfe von Aussen für Haushalt, Einkauf, Kochen etc., damit Sie auch tags Zeit zum Ruhen haben, denn die Abende in den ersten Wochen und Monaten bleiben anstrengend.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine innig-stille Zeit, Hebamme Inken Hesse

Antwort vom 15.12.2009


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 16.12.2009 12:57
Allein schlafen
Die Antwort ihrer Hebamme spricht mir aus dem Herzen. Ich habe bei meinen beiden Kindern die Variante "Familienbett" praktiziert bzw. praktiziere sie immernoch (meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt) und gute Erfahrungen damit gemacht. Ich hätte es auch garnicht übers Herz gebracht, eines meiner Kinder in diesem Alter allein schlafen zu lassen...
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