Stillstreik und Milchbildungsprobleme
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Meine Tochter ist jetzt fast 12 Wochen alt und seid ca. 5 Wochen kann ich nicht mehr stillen, da sie wie verrückt schreit, wenn man sie anlegen will. Darauf hin musste ich zufüttern und pumpe die Milch ab. Ich habe schon so viel ausprobiert Stilltee, Stilltropfen, Lecithin-1200 Gisand soll die Milchbildung anregen habe ich schon im Spital bekommen, Fencheltee, Fenchel-Anis-Kümmeltee, Fenchel als Gemüse, Milch mit Malzextrakt, Milchbildungsclobolis und hier in der Schweiz gibt es noch ein Getränk mit Namen Rivella mit 35 % Milchserum aber all das nützt nichts mehr. Ich hatte so viel Milch die Brüste waren immer prall gefüllt ich musste mehrfach mein T-Shirt wechseln da die Stilleinlagen die ausgetretene Milch gar nicht aufsaugen konnten. Also die Milch ist förmlich nur so gespritzt. Aber seid dem ich anfange abzupumpen sind meine Brüste schlaff und ich merke schon gar nicht mehr die Milchproducktion. Es tritt auch keine Milch mehr aus den Brüsten. Also am Anfang vom abpumpen kamen aus beiden Brüsten 200ml und mehr, dann 160 ml, 120ml, 100ml, 60ml und jetzt sind es nur noch 20-30ml. Mache ich etwas falsch beim abpumpen ich habe eine elektrische Pumpe im Doppelpumpsystem sie regt erst 2 Minuten an und dann pumt sie. Das ganze mache ich 10 Minuten. Können sie mir helfen was ich noch machen kann? Ich möchte so gern das meine Milch wieder die Hauptnahrung für sie ist und nicht die fertig Milch. Danke für Ihre Antwort
Frage vom 04.01.2010
Ihre Tochter scheint aus irgendeinem Grund in den Stillstreik gegangen zu sein. Ein Stillstreik bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise die Mutter oder die Muttermilch abgelehnt wird, sondern es gibt meist einen Grund, warum es ihr nicht möglich ist an der Brust zu saugen (kein Kind stillt sich freiwillig in diesem Alter ab!). Dieser Grund kann vielfältig sein und sich auf körperlicher Ebene des Kindes vollziehen (Schmerzen, Bewegungseinschränkungen etc.), aber auch familiäre Umstände und Ursachen haben (plötzliche Begebenheiten, nachgeburtliche Probleme!, belastende Ereignisse in Schwangerschaft/Geburt/Wochenbett!), aber auch im Stillmanagement liegen. Auf den Stillstreik Ihres Kindes haben Sie anscheinend mit Stress und damit abnehmender Milchbildung reagiert. Für diesen Fall braucht es besondere Massnahmen und insbesondere intensive Gesprächsbegleitung. In Ihrer Umgebung gibt es mehrere Still- und Laktationsberaterinnen (www.stillen.ch ), die Sie um Hilfe bitten sollten. Bitte erfragen Sie kurz vorher, ob diese Erfahrungen mit einem stillstreikenden Kind haben, um sie dann um einen Hausbesuch zu bitten. Den bisherigen Massnahmen gibt es nur noch einige Tipps hinzuzufügen. Das Doppelpumpset ist wichtig und richtig, die Häufigkeit des Abpumpens ebenfalls (ca. 6-8 Mal am Tag, zu Beginn evtl. noch häufiger), Bockshornkleesamenkapseln sind noch eine weitere Möglichkeit zur Milchstimulation (in Absprache mit einer Hebamme/ Stillberaterin), aber das Wichtigste ist wie immer Druck rauszunehmen und Ihnen eine stressfreie Zeit mit ihrer Tochter zu ermöglichen. Haben Sie viel direkten (Haut auf Haut) Körperkontakt, tragen Sie Ihr Kind und reagieren Sie auf ihre Signale, damit bei Ihnen beiden die Zuversicht steigt. Holen Sie sich eine Fachperson, die mit Ihnen alle Massnahmen in die richtige Richtung bringen kann! Ich wünsche Ihnen Vertrauen und eine leichtere Zeit. Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 05.01.2010