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Themenbereich: Ernährung in der Schwangerschaft

Schäden durch vergessene Jodtabletten?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebe Hebammen,

ich befinde mich bereits in der 39 SSW und bin nun völlig verzweifelt.
Mir war immer bewusst, dass gesunde Ernährung wichtig ist und habe diese umgesetzt. Zusätzlich nahm ich die ersten 4/5 Monate Femibion ein - sehr regelmäßig.
Danach habe ich sie nur phasenweise genommen, da ich das Gefühl hatte, sie nicht täglich zu brauchen!
Nun lese ich seit gestern, wie wichtig die Jodversorgung in der Schwangerschaft ist und das man zusätzlich etwas einnehmen sollte, da das Kind sonst behindert sein könnte. Ich habe nie Jodtabletten genommen!!!! Mir war dies nie bewusst! Nun esse ich auch keinen Fisch. Dafür aber viel Milch, Käse, jodiertes Salz und eben immer wieder meine Femibion-Tabletten - jedoch nicht mehr täglich - und auch mal länger abgesetzt (im Hochsommer).

Nun steh ich da, blicke auf fast 40 Wochen zurück und habe furchtbare Angst, meinem Baby geschadet zu haben?! Ich würde mir das nie verzeihen und verstehe auch gar nicht, wie ich das Jod so vernachlässigen konnte? Ich habe einfach nie danach gelesen!

Was kann ich noch tun?
Wie schwere Schäden kann mein Kind bekommen/haben?
Können Sie mich irgendwie beruhigen?

Ich mach mir solche Vorwürfe!!!!

Danke für Ihre Mühe,... Jill

Frage vom 09.11.2010

Hallo,

früher gab es Gebiete, in denen ein echter Jodmangel herrschte, der zu Behinderungen geführt hat. Das war z.B. in einigen Bergregionen der Fall, die ziemlich abgeschlossen waren, teilweise insgesamt sehr schlecht versorgt. Ein solcher Jodmangel kommt heute praktisch nicht mehr vor und damit auch nicht die einher gehende schwere Behinderung. Heute ist in so vielen Nahrungsmitteln Jodsalz enthalten, dass die Schwelle, bei der es zu einer Behinderung kommt, nicht unterschritten wird. Das gilt auch ohne die Einnahme zusätzlicher Tabletten. Es ist daher nicht damit zu rechnen, dass Ihr Kind eine Behinderung hat, auch wenn Sie die Tabletten nicht genommen haben.
Der Jodbedarf ist individuell unterschiedlich, so wie auch die regionale Notwendigkeit zur Jodanreicherung. Ich halte nicht besonders viel davon mit der Gießkanne an Alle Nahrungsergänzungsmittel zu verteilen, mit Horrorgeschichten für deren Einnahme zu werben und damit auch ganz gesunde Schwangere zu verunsichern. Individuell gibt es auch Frauen, die die Jodtabletten nicht einnehmen sollten. Leider wird vor der Jodgabe gar nicht untersucht, ob eine Jodeinnahme individuell notwendig, zu empfehlen, unnütz oder sogar schädlich ist. Ein Anzeichen, dass zusätzliches Jod sinnvoll ist, ist wenn Sie selbst Beschwerden haben wegen Jodmangel z.B. einen Kropf (Verdickung der Schilddrüse). Sollten Sie wirklich zu der Gruppe gehören, die einen Jodmangel mit Auswirkungen aufs Kind hat, dann wäre es möglich, dass Ihr Kind einen Kropf (Verdickung der Schilddrüse) hat. Der wäre dann aber behandelbar durch Jodgabe ans Kind oder durch Jodtabletten, die Sie in der Stillzeit nehmen. Sie können auch jetzt oder in der Stillzeit noch anfangen Jodtabletten zu nehmen. Das ist die Empfehlung, die generell ohne individuelle Prüfung gegeben wird. Wie bei allen möglichen Gesundheitlichen Störungen gibt es aber eine große Bandbreite und eine schwere Störung durch Mangel an bestimmten Stoffen ist in unseren Breitengraden mit der guten Versorgungssituation nicht zu erwarten.
Lieben Gruß, Monika

Antwort vom 10.11.2010


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