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Themenbereich: Fehlgeburt

Fehlgeburt-Ausschabung oder Abwarten?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,

ich bin 41 Jahre alt und in der 7. SSW.
Der erste Tag meiner letzten Periode war am 14. Juni.
Dies ist meine erste Schwangerschaft.

Leider sieht alles nach einer frühen Fehlgeburt aus.

2 Tage nach Ausbleiben der Regel machte ich einen positiven Schwangerschaftstest.
Am 4. Tag (16. Juli) stellte ich leichte, bräunliche Schmierblutungen fest und ging daraufhin direkt zu meinem Gynäkologen. Der ordnete eine Blutentnahme zur Kontrolle des HCG-Wertes an und machte einen ersten Ultraschall, auf dem er meinte, eine kleine Fruchthöhle von 4 mm Größe in der Gebärmutter zu sehen. Auch ich konnte den kleinen schwarzen Punkt erkennen.

Da der HCG-Wert sehr niedrig war, wurde in den letzten 2 Wochen eine Verlaufskontrolle gemacht, der Wert entwickelte sich folgendermaßen:
Mo, 16.07.: 46
Mi, 18.07.: 61
Fr, 20.07.: 79
Mo, 23,07.: 167
Mi, 25.07.: 281
Fr, 27.07.: 486
Mo, 30.07.: 382 (!)

Übers Wochenende vom 21.-23. Juli hatten die Schmierblutungen zunächst aufgehört, um dann allerdings letzte Woche Dienstag (24.07.) wieder von neuem zu beginnen, zuerst wieder nur leicht und bräunlich, dann ab Mittwoch stärker (periodenähnlich, hellrot, mit dunkelroten "Klümpchen"). Seit heute lässt die Blutung wieder etwas nach, ist aber immer noch hellrot.

Dazu passen stärkere Unterleibsschmerzen am vergangenen Freitag (stärker als die üblichen Menstruationsbeschwerden) und der von Freitag bis gestern wieder sinkende HCG-Wert.

Im Ultraschall ließ sich weder letzte Woche Donnerstag noch gestern Morgen etwas erkennen.

Dies alles lässt jetzt wohl keinen Zweifel mehr offen, dass ich eine frühe Fehlgeburt habe, die Schwangerschaft sei nicht intakt angelegt gewesen.

Mein regulärer Arzt meinte letzte Woche, dass eine Ausschabung generell im Hinblick auf eine Folgeschwangerschaft anzuraten sei, um alles Restgewebe zu entfernen, bevor übrig gebliebene Zellen schlimmstenfalls "entarten" könnten.

Seine Urlaubsvertretung meinte gestern, ich könne auch erst mal abwarten, ob sich alles von alleine löse, Ausschabungen seien auch mit einem Verletzungsrisiko verbunden.

Insofern habe ich jetzt 2 Meinungen und bin etwas überfordert.

Was wäre denn tatsächlich, auch im Hinblick auf einen weitere Schwangerschaft, die ich mir sehr wünsche, zu bevorzugen? Der operative Eingriff oder der konservative Weg des Abwartens?

Mache ich mir zu viele Gedanken um die Risiken der Ausschabung? Was wäre wenn besser? Absaugen oder ausschaben?

Oder sollte ich meinem Körper nicht besser zuerst die Chance geben, alles auf natürliche Weise zu beenden, auch wenn es etwas länger dauert? Wie könnte man dann zweifelsfrei feststellen, ob sich wirklich jegliches Gewebe gelöst hat? Mit einem HCG-Wert von Null? Mit einer „Spülung der Gebärmutter“ nachdem die Blutung wieder aufgehört hat? Kann das jeder Gynäkologe machen?

Es gibt wohl auch eine medikamentöse Alternative zur Ausschabung. Worum handelt es sich hier und was halten Sie davon?

Habe ich Möglichkeiten, den Ablöse-Prozess auch auf natürliche Art und Weise zu unterstützen, z. B. durch ayurvedische Massagen? Myrrheöl soll hier hilfreich sein. Wäre das im Moment gut oder eher kontraindiziert? Gibt es sonstige, natürliche Empfehlungen?

Nachdem ich zwei Wochen lang komplett „in der Luft hing“, bin ich nun froh, Bescheid zu wissen, so traurig mich der Verlust auch macht. Ich möchte vor allem, dass sich am Ende alles gut mich und meinen Körper entwickelt und ich mit einem guten Gefühl wieder schwanger werden kann.

Was würden Sie mir raten?

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und liebe Grüße!

Frage vom 31.07.2012

Hallo,

es tut mir leid, dass es im Moment nicht so nach einer intakten Schwangerschaft aussieht bei Ihnen. Nach meinem Empfinden ist zu früh zu viel gemacht worden und einfaches "Abwarten" wäre die bessere Alternative gewesen.

Ähnliches gilt zu der Frage, ob eine Ausschabung besser ist als eine natürliche Fehlgeburt. Lange Zeit wurde von den Ärzten fast ausschließlich die Ausschabung empfohlen, ohne Beleg dafür, dass das auch wirklich besser ist. Inzwischen gibt es Studien, die belegen, dass Abwarten eine sichere und ernst zu nehmende Alternative ist. Auch mit Ausschabung ist "Restgewebe" nicht auszuschließen.

Lassen Sie sich zu nichts drängen, von dem Sie nicht überzeugt sind. Es besteht derzeit kein akuter Handlungsbedarf.
Was Empfehlungen zur Unterstützung durch Naturheilmitteln angeht, so gebe ich diese nicht gerne pauschaliert übers Internet. Sie haben die Möglichkeit sich durch eine Hebamme auch bei und nach Fehlgeburt betreuen zu lassen. Diese kann Ihnen die für Sie passenden Mittel empfehlen. Meistens ist außer "Geduld" jedoch gar nicht so viel von Nöten und auch bei Naturheilmitteln gilt, dass sie nur bei Bedarf genommen werden sollten.

Nicht alle Hebammen betreuen Frauen bei einer Fehlgeburt. Am wahrscheinlichsten ist es bei denen, die auch Geburtshilfe anbieten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,

Monika Selow


P.S. Anbei ein Artikel aus der "Zeit", der die derzeitige Situation ganz gut darstellt:

http://www.zeit.de/2012/24/M-Fehlgeburten

Antwort vom 31.07.2012


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 05.08.2012 19:11
Schuldgefühle
Hallo,
Es tut mir sehr leid, was sie aktuelle durchmachen... Ich habe ähnliches hinter mir. Ich habe nach missed abortion in der 9. Ssw eine ausschabung gehabt. Ich wusste nicht, dass es die Möglichkeit gibt abzuwarten und als ich es erfahren habe, hatte ich schreckliche schuldgefühle und ständig den Gedanken, dass ja vielleicht doch alles gut gegangen wäre. Ich würde zukünftig keine Ausschabung mehr machen, solange meine Gesundheit nicht gefährdet wäre...

Alles gute!
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