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Themenbereich: Stillen

nächtliches Abstillen mit 15 Monaten

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam!
Meine Frage dreht sich ums Thema abstillen. Meine Tochter Runa ist jetzt 15 Monate alt und ich blicke auf eine lange, nicht immer unproblematische, aber schöne Stillzeit, zurück. Ich hatte von Anfang an das Problem, dass ich zu viel Milch hatte und habe die ersten Wochen regelmäßig tagsüber und nachts zusätzlich zum Stillen meine Brust ausstreichen müssen und hatte leider auch zweimal einen Milchstau. Eigentlich hätte ich gerne schon früher abgestillt, aber Runa hat ein bichen gebraucht, um sich mit fester Nahrung anzufreunden. Seit sie etwa 13 Monate alt ist, kommt sie nun tagsüber ohne Muttermilch aus, womit ich schon sehr zufrieden bin, weil sie nun auch seit einigen Wochen zur Tagesmutter geht und ich bald wieder anfange zu arbeiten.
Allerdings sind die Nächte nach wie vor sehr anstrengend. Von Anfang an war Runa immer 3-4 Mal pro Nacht wach und ist dann beim Stillen schnell wieder eingeschlafen. Das ist im Laufe ihres ersten Lebensjahres nicht weniger geworden, eher mehr. Wir haben Nächte, in denen ich Runa alle 1-2 Stunden stille, damit sie wierder einschläft,
Ich stille Runa immer zum Einschlafen, was meist gut klappt. Ohne Stillen bekommen wir sie allerdings überhaupt nicht zur Ruhe, mein Mann versucht das auch immer mal wieder, aber sie schreit und schreit dann stundenlang, manchmal sogar, bis sie sich übergeben muss.
Das belastet mich mittlerweile sehr, es ist sehr anstrengend für mich und führt z.B. auch dazu, dass ich seit Runa auf der Welt ist, keine Nacht ohne sie verbringen konnte, z.B. mal am Wochenende wegfahren und ein bißchen entspannen.
Ich denke jetzt wieder vermehrt darüber nach, wie ich sie nun ganz abstillen könnte, auch in Hinblick darauf, dass ich bald wieder arbeiten muss und mir das mit so anstrengenden Nächten gar nicht vorstellen kann. Geht es wirklich nur, indem ich Runa die Brust verweigere und sie im Zweifelsfall schreien lasse? Wir haben es schon probiert aber nach 2 Stunden Dauerschreien aufgegeben, es zehrt sehr an den Nerven. Es ist natürlich auch so, dass sie daran gewöhnt ist. Ich denke auch, dass sie eigentlich nachts keinen Hunger hat, es geht, glaube ich, eher um die körperliche Nähe und das Nuckeln. Wir haben natürlich schon verschiedene Schnuller probiert und Muttermilch, Premilch und Kuhmilch mit verschiedenen Flaschen und Saugern, sie verweigert alles.
Vielleicht haben Sie noch ein paar Tipps oder Ideen, wie wir Runa langsam vom nächtlichen Stillen lösen können, wenn möglich ohne "kalten Entzug"?
Viele liebe Grüße!

Frage vom 02.09.2016

Hallo!
Einerseits klingt Ihre Geschichte so, wie es vielen Eltern ergeht. Stillen bedeutet Einschlafhilfe, Spannungsabbau, Entspannung, Körperkontakt und Sicherheit und lässt sich damit halt auch nicht ersetzen durch diverse Hilfsmittel. Manchmal braucht es da noch viel mehr Zeit und Geduld und natürlich den Ausgleich für Sie selbst, unabhängig bzw. ausserhalb der abendlichen Stunden; wo Sie daheim nachgefragt sind. Die Trennung am Tag durch die Betreuung der Tagesmutter hat vielleicht auch da wieder das Nachholen und das Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt erhöht. Möglicherweise stören Sie sich nachts auch alle gegenseitig, so dass es hilfreich sein kann, über die familiäre Schlafsituation im Allgemeinen nachzudenken (vermute, Ihr Kind schläft bei Ihnen im Elternschlafzimmer). Allerdings äußern sich die wenigstens Kinder derart heftig, dass sie sogar Erbrechen müssen vor lauter Anspannung, Anstrengung oder Stress bei der Verweigerung des Gestillt-Werdens. Möglicherweise hat sich eine Spirale der Anspannung zwischen Ihnen beiden auch sehr hoch geschraubt. Schlussendlich vermute ich allerdings, dass das eigentliche Schwierige viel früher liegt und noch ungelöst ist. Ich empfehle Ihnen also, nochmals ganz an den Beginn Ihrer gemeinsamen, auch Still-Zeit zu schauen. Was hat den Anfang so schwierig gemacht? Ungewöhnlich erscheint an Ihrer Geschichte, dass auch nach den ersten Wochen miteinander (vor dem 3./4. Lebensmonat), Sie nie eine etwas längere, ruhige Nachtphase hatten, auch nicht, mit der (vermutlich ?) guten und gleichmäßigen Gewichtszunahme Ihres Kindes. Ich stimme Ihnen zu, dass ein kalter Entzug vom Stillen mit der reinen Verweigerung der Brust und des Stillens in der Nacht Ihnen auch nicht die dringende Ruhe gewährleisten wird, die Sie brauchen bzw. sich erhoffen. Gleichzeitig kann ich mir gut vorstellen, wie es an Ihren Nerven zerren kann, dass nur Sie Ihre Tochter in den Schlaf bringen können über das Stillen. Da das komplette Abstillen für alle Beteiligten auch wieder eine Art Trennung bedeutet (wie am Ende der Schwangerschaft mit der Geburt), gestaltet sich vielleicht genau das auch als schwierig, wenn es Ihnen im Übergang von Schwangerschaft zur Geburt und der ersten Zeit danach nicht gut gegangen ist. Eine professionelle Hilfe zum Thema Weinen und Schlafen an Ihrem Heimatort kann mit Ihnen da nochmals genauer hinschauen. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 06.09.2016


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