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Themenbereich: Baby-Alltag

wie zurechtkommen mit dem Schlafmangel im Babyalltag?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,

Ich habe eine 8 Wochen alte Tochter und so langsam gehe ich auf dem Zahnfleisch. Sie wird voll gestillt, am Anfang kam sie nachts alle 3-4 Stunden, seit drei Wochen tags wie nachts alle 2-2,5 Stunden. Sie brauchte vor allem am Anfang sehr viel Nähe, tagsüber konnte ich sie praktisch nicht ablegen und hatte sie permanent im Tragetuch, nachts wollte sie nur auf mir oder wenigstens an mir schlafen. Mittlerweile kann sie tagsüber bis zu 15 min im wachen Zustand allein sein, ohne dass sie schreit, und nachts schläft sie meist gepuckt neben mir im Familienbett (ohne direkten Körperkontakt). In der Regel schläft sie nach dem nächtlichen Stillen schnell wieder ein (an manchen Tagen muss ich sie gegen 2 Uhr noch bis zu 1 h herumtragen, weil sie hellwach ist), allerdings lasse ich sie noch auf meinem Bauch liegen, bis sie tief schläft, da sie sonst recht schnell wieder aufwacht.
Sie hat auch Probleme mit Blähungen, vor allem nachts - ab ca. 3-4 Uhr morgens wühlt und 'grummelt' sie so sehr, dass ich nicht mehr schlafen kann, und lasse sie dann auf meinem Bauch schlafen, wo sie meist etwas eher zur Ruhe kommt.

Nun meine Fragen:
- Sollte ich sie nachts wach neben mich legen? Das mache ich tagsüber häufiger, wenn sie müde ist, und teils schläft sie dann auch von alleine ein, wenn ich in Sichtweite bin, allerdings dauert das recht lange, funktioniert nicht immer und sie wühlt und grummelt so vor sich hin, das geht bis zu einer Stunde so. Deshalb habe ich die für mich bequemere Variante gewählt, nachts zu warten, bis sie auf meinem Bauch im Tiefschlaf ist, das geht schneller... Ist das ratsam?
- Ich habe einen starken Milchspendereflex und das Gefühl, dass sie beim Trinken häufig Luft schluckt. Ich lasse sie also jedes Mal ein Bäuerchen machen, was nachts nervig ist, weil ich mich aufsetzen muss und dadurch erst so richtig wach werde, sodass ich schlecht wieder einschlafe. Kann man irgendwie verhindern, dass sie so viel Luft schluckt? Kann es sein, dass auch die nächtlichen Blähungen damit zusammenhängen? Sie drückt auch gegen Morgen sehr viel, bis sie um ca. 7 Uhr (jeden Morgen etwa zur gleichen Zeit!) Stuhlgang hat. Wir haben Windsalbe, BioGaia und Bauchmassagen ausprobiert, mit sehr überschaubarem Erfolg.
- Manchmal bleibt sie bis um Mitternacht oder länger bei meinem Mann im Wohnzimmer, damit ich etwas mehr Schlaf bekomme. Ist das ein Problem, weil sie dann mitten in der Nacht den Schlafort wechselt?
- Ich bin sehr gerne draußen und gehe viel mit meiner Tochter im Tragetuch spazieren. Sie schläft jedes Mal nach kurzer Zeit ein und bis auf ein kurzes Aufwachen schläft sie durch, bis wir wieder zu Hause sind. Manchmal bin ich drei Stunden so unterwegs, sodass sie an solchen Tagen tagsüber mehr schläft als sonst. Könnte das dazu beitragen, dass sie nachts ab und zu eine längere Wachphase hat?
- Längere Pausen zwischen dem Stillen nachts wären schön :-) Mir ist schon klar, dass man da nichts erzwingen kann, aber zu wissen, dass es bald besser wird, würde schon helfen...

Insgesamt treffen hier mehrere Faktoren aufeinander, die dazu führen, dass ich viel zu wenig Schlaf bekomme: Ich bin geräuschsensibel und wache bei jedem Muks, den sie von sich gibt auf; ich schlafe schlecht wieder ein und tagsüber kann ich mich zwar mit ihr hinlegen, aber nicht einschlafen, auch wenn ich sehr müde bin; meine Tochter schläft nur im Familienbett, wacht nachts häufig auf, ist unruhig und hat Blähungen. An irgendeiner Stelle muss sich dringend etwas tun, lange halte ich es nicht mehr durch, so wenig zu schlafen... Es ist so schade, weil ich an den Tagen, an denen ich halbwegs ausgeschlafen bin, viel mehr Kraft habe, mich mit ihr zu beschäftigen.

Vielen Dank!

Frage vom 08.11.2016

Hallo!
Sie machen alles ganz wunderbar und richtig. Und beschreiben gleichzeitig sehr klar den normalen, allerdings auch hochanstrengenden Alltag mit einem noch kleinen Säugling. Und für die meisten Mütter ist es sehr schwierig herauszufinden, wie sie zu einer Auszeit kommen können. Das liegt unter anderem daran, dass es einem als junge Mutter so schwer fällt sich abzugrenzen und Abstand zu bekommen von den so akuten "Forderungen" eines Säuglings. Durch diese grosse Abhängigkeit des Kindes kann frau selbst kaum sehen, was nötig wäre, um sich zu regenerieren. Dazu gehört auch noch ein Gefühl, welches man als erste und wichtigste Bezugsperson zwangsläufig entwickelt: es ist ein "nur ich sehe und weiß, was mein Kind wirklich braucht". Dieses Gefühl verhindert häufig, den Mut zu haben, dass Kind jemand anderem anzuvertrauen. Das bedeutet, Sie brauchen dringend einen Plan und Unterstützung dahingehend, welches Ihre dringendsten Bedürfnisse gerade sind und wer Ihnen dabei hilft diese umzusetzen. Und dabei ist am Wichtigsten, dass Sie sich wirklich bewusst entscheiden müssen dafür, etwas für sich zu tun und nicht nur für Ihr Kind da zu sein, weil es wichtig ist für Sie beide. Erst dann gelingt es Ihnen aus diesem Kreislauf der Dauerbereitschaft herauszukommen, der Sie gerade auch wach hält. Sprechen Sie mit Ihrer Wochenbetthebamme und lassen Sie sich Informationen geben: Die Handhabung einer Milchpumpe, das Abpumpen, die diversen Möglichkeiten, die Muttermilch zu verfüttern und das Anlernen von verschiedenen Bezugspersonen in der Betreuung Ihres Kindes sind eine wichtige Maßnahme, um sich ein- bis mehrere Stunden Freiheit zur Regeneration zu ergattern. Wer kann statt Ihrer Person Ihre Tochter im Tragetuch oder im Wagen an der frischen Luft in den erholsamen Schlaf begleiten? Wie bekommen Sie eine Stunde Zeit nur mit Ihrem Partner? Und ja, es wird zum Glück besser Woche für Woche, aber jeder Wachstumsschub des Kindes bringt es auch wieder häufiger an die Brust, jeder Entwicklungsschub fordert Körperkontakt ein. Einem heftigen Milchspendereflex ist leider nicht immer gut beizukommen. Wichtig sind das das kreative Ausprobieren von hilfreichen, meistens aufrechten Positionen des Kindes oder dem vorherigen kurzen Anpumpen bzw. Ausmassieren der Milch, um den ersten Schwall aus der Brust schon einmal wegfliessen zu lassen und auch die fettreichere Milch auf den Weg zu schicken. Ausserdem sollte Ihre Wochenbetthebamme schauen, ob und warum der Mundschluß Ihres Kindes an der Brust nicht optimal ist und es deshalb vielleicht vermehrt Luft schluckt (dazu kann auch ein zu kurzes Zungenbändchen gehören, Kiefer- und Nackenanspannung oder anderes). Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 12.11.2016


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Kommentar vom 22.11.2016 08:27
Mir geht es genau so
Danke für die Veröffentlichung dieser Fragestellungen-es tröstet ein wenig, dass man weiß, dass es anderen auch genau so geht. Unser Sohn ist jetzt 10 Wochen alt. Wir hoffen, dass die Blähungen und das nächtliche Stöhnen bald (hoffentlich zum 3. Lebensmonat) aufhört, selbst zwei Besuche beim Osteopathen haben nicht viel geholfen. Auch ich kann durch diese lauten Geräusche nicht schlafen. Wir haben auch fast alles ausprobiert, mit mäßigem Erfolg- ich glaube mittlerweile wir müssen einfach durch
diese Phase durch. Jetzt im Winter wird es ja früh dunkel und ich gehe dann auch schon ganz früh ins Bett. Der Kleine bleibt bis zur nächsten Stillsession bei meinem Mann im Wohnzimmer, da haben wir einen Laufstall mit Matratze oder er schläft bei meinem Mann auf der Brust...



Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Kommentar vom 23.01.2017 17:58
Baby Koliken
Bei uns War das auch so schlimm mit Blähungen Bauchweh und Schreiattacken😩 schrecklich kaputt waren wir beide. Mein Mann studiert noch zusätzlich zum Job somit war/bin ich viel allein mit der Maus und vollzeit Mama mal abends schlafen gehen während er auf sie aufpasst war da nicht möglich. Zum Glück habe ich meine Mama in der nähe die dann 1 mal die Woche die Maus zum übernachten zu sich nimmt und wir ausschlafen und uns erholen können
Ich finde man darf als Eltern auch mal ruhig sagen das Babys anstrengend sind und einem auch manchmal den letzten Nerv rauben das bedeutet ja nicht das man sie nicht liebt! Unsere Maus ist seit 5 Jahren geplant und mit großer Sehnsucht erwartet worden und wir lieben sie über alles. Deswegen heißt es ja nicht das man superwomen ist und kein Schlaf mehr braucht (auch wenn man tatsächlich weniger zu brauchen scheint)
Sie wollte die ersten 3 Monate auch nur bei mir sein hinlegen unmöglich da fing sie sofort an zu schreien. Aber die Koliken gehen tatsächlich wie durch ein Wunder mit etwa 3 Monaten weg und sie wurde immer ausgeglichener. Jetzt ist sie knapp 5 Monate alt geht um 7 schlafen bis morgens um 8 (mit 2 essenspausen in der Nacht) und auch tagsüber kann ich sie unter ihren spiele Bogen legen sie quatscht und lacht vor sich hin und ich kann mal aufs Klo ohne Baby auf dem Arm oder mit 2 Händen beim Frühstück sitzen. Es ist ein Traum. Ich denke es hat sich gelohnt das ich sie nie habe weinen lassen ich war immer da habe mein möglichstes getan um ihre Bauchweh zu lindern habe sie getröstet und habe versucht immer ruhig zu bleiben. Jetzt weiß sie wenn sie mich braucht bin ich da. Wenn sie da so vor sich Hinspielt habe ich sogar manchmal ein schlechtes gewissen weil ich denke ich lege sie einfach ab aber nachdem ich immer wieder zu ihr bin mit ihr gesprochen habe und merkte das sie sich tatsächlich auf die Spielsachen konzentriert und dabei Spaß hat fällt es mir leichter. Auch das sie sich mit meckern meldet wenn sie nicht mehr will ohne groß rum schreien zu müssen bin ich da nehme sie hoch und stille ihr Bedürfniss das sie gerade hat sei es Nähe, Hunger oder Müdigkeit sie zeigt mir was sie braucht und bekommt es. Ob das verwöhnen ist? Ja vielleicht. Aber wer möchte nicht verwöhnt werden?
Dazu habe ich mal was gelesen da schrieb eine Mutter stellt euch vor es geht euch schlecht ihr seit traurig und wisst nicht mal warum aber ihr würdet gerne darüber reden also geht ihr zu eurer besten Freundin oder dem Partner und dieser sagt: ach komm was Heulst du den jetzt rum es ist doch gar nix also lass mich jetzt mal 5 Minuten in ruhe und komm später wieder.
Würdet ihr diese Beziehung nicht grundlegend überdenken?
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