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Frühgeburt Folgen | Frühgeburt Überlebenschancen

Frühgeburt: Chancen & Risiken

Frühgeburt Folgen
Viele Frühchen kämpfen sich – meist noch nicht voll entwickelt und viel zu leicht – zu früh ins Leben. Modernste Medizin und Technik unterstützen sie dabei und erhöhen somit ihre Überlebenschancen. Auch die Gesundheit und Entwicklung von Frühgeborenen hat sich dadurch stark verbessert. Ausschlaggebend sind die Schwangerschaftswoche, die Reife und das Gewicht.

Welche Überlebenschance hat ein Frühchen?

Mit jeder einzelnen Schwangerschaftswoche nimmt die Überlebenschance eines Frühchens zu und die Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung aufgrund der Frühgeburt ab, erklärt Hebamme Monika Selow.

Wird ein Kind jedoch vor der 21. Schwangerschaftswoche geboren, hat es leider keine Chance zu überleben. Ist die 22. Schwangerschaftswoche geschafft, steigt die Wahrscheinlichkeit auf fünf Prozent. Davon haben jedoch nur ein Prozent der Frühgeborenen die Chance auf ein Leben ohne Behinderung. In den nächsten zwei Schwangerschaftswochen steigt die Überlebenschance um ein mehrfaches an, sodass sie ab der 24. Schwangerschaftswoche bei etwa 70 Prozent liegt. Allerdings kommen davon nur ein Drittel völlig gesund auf die Welt. Darunter befindet sich auch ein Junge aus Göttingen, der in der 25. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt geholt werden musste und nur 275 Gramm wog. Gesundheitlich verlief alles gut und er konnte bereits nach einem halben Jahr die Intensivstation verlassen. Ab der 26. Schwangerschaftswoche liegt die Überlebenschance schon bei rund 85 Prozent, die Gesundheit ist jedoch weiterhin in Gefahr. Das leichteste Frühchen der Welt musste in der 26. SSW geholt werden. Emilia kam im November 2015 in Nordrhein Westfalen zur Welt und wog nur 229 Gramm. Nach neun Monaten durfte sie das Krankenhaus endlich verlassen und die Chancen stehen gut, dass sie keine gesundheitlichen Langzeitschäden davon trägt. Weitere zwei Wochen mehr im Mutterleib sichern dem Kind schon eine 96-prozentige Chance zu überleben, dabei erleidet nur noch jedes vierte Baby gesundheitliche Schäden. Ist die 32. Schwangerschaftswoche erreicht und hat das Kind ein Gewicht von über 1.500 Gramm, sind die Überlebenschancen ohne Behinderungen sehr gut.

Schwangerschaftswoche Überlebenschance Wahrscheinlichkeit einer Behinderung
unter der 21. SSW keine Überlebenschance  
ab der 22. SSW ca. 5% nur 1% überleben ohne Behinderung
ab der 24. SSW ca. 70% 1/3 der Frühgeburten kommen gesund zur Welt
ab der 26. SSW ca. 85% Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung liegt bei etwa 40%
ab der 28. Woche ca. 96% Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung liegt bei etwa 25%
ab der 32. SSW und einem Gewicht über 1.500g ca. 98% Wahrscheinlichkeit für eine Behinderung liegt bei nur noch 3%

Bei dieser Statistik muss man jedoch bedenken, dass noch wesentlich mehr Faktoren auf das Überleben Einfluss haben. Neben der Schwangerschaftswoche und dem Geburtsgewicht ist es entscheidend, ob es Begleiterkrankungen gibt, was der Grund für die Frühgeburt ist und welches Geschlecht das Kind hat, da Mädchen robuster sind. Außerdem sagt die Prozentzahl nichts über den Schweregrad der möglichen Behinderung aus. Hinzu kommt, dass viele gesundheitliche Folgen einer Frühgeburt gut behandelt werden können. Frühchen die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden, haben zudem eine höhere Überlebenschance, wenn sie in einem Perinatalzentrum geboren werden. Dies sind spezielle Einrichtungen, die auf die Versorgung von Frühchen spezialisiert sind.

Frühgeburt - Folgen und Risiken:

Je nach Schwangerschaftswoche und Reife eines Frühgeborenen, können die Kleinen unter anderem unter folgenden Krankheiten und Störungen leiden:

  • Sehstörungen
  • Hörschäden
  • Darmprobleme
  • motorische Entwicklungsstörungen
  • geistige Entwicklungsstörungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Lernschwierigkeiten
Wichtig: Diese Krankheiten und Störungen können auftreten – es bedeutet nicht, dass jedes Frühchen von (schweren) medizinischen Komplikationen betroffen ist. Zudem ergab eine US-Studie an der Duke-Universität in Durham, dass die Überlebensrate von Frühgeburten dank der besseren geburtshilflichen Versorgung zwischen 2000 und 2011 gestiegen und die neurologischen Entwicklungsstörungen zurückgegangen sind.

Weitere Infos gibt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.familienplanung.de.

Hilfe für Frühcheneltern

Besonders für die Eltern ist ein zu früh geborenes Kind eine große Belastung. Deshalb gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen, bei denen Frühchenmütter und -väter sich austauschen und gegenseitig unterstützen können. Die Homepage www.fruehgeborene.de bietet ausführliche Information für Frühcheneltern sowie eine Auflistung von Selbsthilfegruppen in Deutschland, Österreich und den Niederlande.
Zudem können die Eltern jederzeit die Hilfe ihrer Hebamme in Anspruch nehmen, die bei der Nachsorge auch bei Frühchen beratend zur Seite steht.

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