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Umgang mit Kritik

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  • Profilfoto  zauberdrops
    Eintrag vom 29.07.2012 13:07
    Hallo!

    Ich gehöre zu den Müttern, die Ratgeber auswendig gelernt haben, bevor es notwendig war. Ich wollte nichts falsch machen und für alle Probleme gerüstet sein. Zumindest soweit dies möglich ist.

    Meine Tochter (10 Monate) ist neugierig, fröhlich, bewegungsfreudig, dickköpfig, unkompliziert, sie lacht viel und planscht gerne im Wasser. Beim Einkaufen lacht sie wildfremde Menschen an und wenn wir draußen sind, will sie Ameisen jagen.

    Vor einigen Tagen hat man mir dann mitgeteilt, sie sei überängstlich - wegen mir. Ich würde ihr Angst machen vor den Dingen des täglichen Lebens. Sie würde sich nichts zutrauen und würde nichts ohne ihre Eltern machen wollen - nicht mal schlafen. (Lea war krank und zahnte gleichzeitig und wachte für ein paar Tage nachts auf, wollte aber den Rest der Nacht nicht mehr alleine schlafen. Seitdem sie gesund ist, schläft sie aber wieder zur gewohnten Zeit und im eigenen Bett.)

    Meine Mutter, die einmal pro Woche ein paar Stunden und zusätzlich ab und an über Nacht auf Lea aufpasst, hat das als Blödsinn abgetan. Mein Mann war stocksauer und hat auf die Frau geschimpft. Meine Schwester (Mutter eines Kindes mit ADS - das Kind leidet u. a. an Ängsten seit dem Säuglingsalter) riet mir, einfach auf Durchzug zu schalten.

    Drei Tage, bevor mich diese Kritik erreichte, hatte Lea ihre ersten Schritte an meiner Hand gemacht, und an dem entsprechenden Tag hatte sie entdeckt, dass sie prima an einer Getränkekiste aufstehen und entlang tapsen kann. Und zwar ALLEIN.
    Gestern habe ich sie zu meinen Eltern gebracht und hole sie heute Nachmittag wieder ab - und hätte sie dort nicht geschlafen, dann wüsste ich das, weil ich sie dann nämlich schon gestern hätte holen müssen.

    Mein Kopf weiß also aufgrund von Rückmeldungen und aufgrund von Tatsachen, die Lea selbst mir gibt, dass ich kein überängstliches Kind habe und dass alles gut ist. Trotzdem komme ich nicht damit klar und bin ständig den Tränen nahe. Ich habe mich bereits gegen einige Kritik gewehrt und so manchen blöden Spruch ganz locker widerlegt. Aber das hat mich einfach umgehauen. Ich kann nicht aufhören, daran zu denken. Das ist der reinste Psychoterror, der da gerade in meinem Kopf losgeht.

    Wenn Lea auf den Arm will, dann frage ich mich, ob ich das darf oder ob ich sie quaken lassen soll.
    Wenn sie weint, weil ich zu lange nicht in ihrer Nähe bin, frage ich mich, ob sie zu anhänglich ist und warum sie nicht alleine bleibt.
    Wenn sie am Tisch entlang laufen will, bin ich bei ihr und ständig bereit, sie aufzufangen (ohne sie festzuhalten). Sie steht erst seit wenigen Tagen auf eigenen Beinen, und es ist mir noch zu gefährlich, sie ganz allein laufen zu lassen. Gleichzeitig mache ich mir Vorwürfe, weil sie vielleicht gerade deswegen überängstlich sein/werden könnte. Wenn ich sie dann aber alleine irgendwo lasse und sie stürzt, mache ich mir Vorwürfe, weil ich sie alleine gelassen habe.

    Ich weiß, dass das eigentlich total bescheuert ist, aber ich komme einfach nicht dagegen an. Das ist schließlich nicht mehr nur einfach ein "Lass sie doch mal brüllen!" oder ein "Du gibst ihr Karotten?! Die machen doch Verstopfung!". Es war vielmehr die Aussage, dass ich meinem Kind aktiv emotionalen Schaden zufüge.

    Wie geht man mit einem solchen Vorwurf um, wenn die Tatsachen das Gegenteil belegen?
    Und wie werde ich diese Unsicherheit wieder los?
    Antwort
  • Profilfoto  happyluna80
    Kommentar vom 29.07.2012 16:54
    Hallo Zauberdrops,

    schwierig, ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlst. Ich glaube das einzige was Du tun kannst bzw. das einzige was mir dazu einfällt, ist, dass Du da einfach total drüber stehst und weiterhin das tust, was DU für richtig hältst und ich bin mir sicher, dass Du genau das Richtige machst. Lass`Dich nicht von so blödem Geschwätz verunsichern.

    Wir wohnen hier auf dem Land wo viel getratscht wird und jeder jeden kennt (ich bin zugezogen). Hier bekomme ich oft mal Sachen über andere Familien und Mütter erzählt, die ich gar nicht hören will und mich gar nicht interessieren. Meine Schwiegermutter in spe redet tratscht auch nicht gerade wenig und ich habe schon die Befürchtung, dass ich mir da auch ein dickes Fell anziehen muss. Das ist mir jetzt nur mal so als kleine Randbemerkung zu Deinem Thema eingefallen.

    Vielleicht haben die anderen ja bessere Ratschläge für Dich :o)

    LG
    Antwort
  • Profilfoto  sternj1986
    Kommentar vom 29.07.2012 17:15
    Also ich finde auch du solltest auf Durchzug schalten. So wie du schreibst, kann ich sagen, dass du alles richtig machst! Ich finde es nicht nur richtig sondern auch total wichtig, dass du in der Nähe bist, wenn Sie ihre ersten wackligen Schritte am Tisch entlang macht! Das hat nichts mit ängstlich sein zu tun sondern seiner Aufsichtspflicht nachkommen! Und das dein Kind immer in deiner Nähe sein will und nicht lange ohne dich, zeigt nur welche innige Bindung ihr habt! Und auch das ist nicht schlimm sondern sogar wünschenswert! Denn nur so, kann sich die kleine gesund entwickeln und später besser Bindungen eingehen! Also lass dich nicht verunsichern! Und vor allem, mach alles so weiter wie es dir dein Gefühl sagt und was andere denken, sollte dir einfach egal sein! Aber ich weiß, dass ist einfacher gesag als getan. Und wenn es dir mal einer ins Gesicht sagt, hast du genug Argumente um dies zu Widerlegen!!!

    Ich finde du bist eine tolle Mama und ich hoffe das meine kleine (6 Wochen alt) genau so eine Bindung zu mir hat, wie deine zu dir!!! :-)
    Antwort
  • Profilfoto  zauberdrops
    Kommentar vom 03.08.2012 15:17
    Ich danke euch.

    Mittlerweile bin ich eigentlich nur noch wütend darüber. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass es nicht besser wird. Im Gegenteil. Je älter das Kind, desto häufiger blöde Kommentare, glaube ich. Und das nervt mich wie die Sau. Ich geh ja auch nicht los und erzähl anderen Müttern, dass ihre Kinder egozentrische Arschlöcher, einzelgängerische Nerds oder schießwütige Psychopathen sind/werden.

    @happyluna
    Wir wohnen auch aufm Dorf. Da ich selbst in einem winzigen Kaff aufgewachsen bin, in dem jeder jeden kennt, kann ich vom Tratschen auch ein Lied singen. Zum Glück sind wir hier sehr gut aufgenommen worden und unsere Nachbarn sind alle eher so, dass sie sich um ihren eigenen Kram kümmern (was in einer Reihenhaussiedlung nur von Vorteil ist). Aus anderen Dörfern weiß ich, dass es lange dauern kann, bis die Einheimischen Neuanwohner akzeptieren, was ich sehr dumm finde. Und was das "normale" Tratschen angeht, halte ich es mit den Ärzte in "Lasse redn" - das deckt sich nämlich mit meinen Erfahrungen.
    Blöd ist nur, wenn Mutter/Schwiegermutter mittratschen... :-s

    Antwort
  • Profilfoto  Sternenglanz1982
    Kommentar vom 05.08.2012 12:54
    Oh man, sowas ist totaler Mist. Mein Großer kommt nächste Woche in die Schule. in der KIta durfte ich mr damals seit er 1,5 Jahre alt war auch solche Dinge anhören. Ich bin meine Unsicherheit aufgrund der ganzen Vorwürfe aus der Kita niewieder los geworden. Bin von A-Z zu Ärzten und Institutionen gerannt und Niemand konnte mir helfen, bzw hat bestätigt dass mein Kind Ängste, ADS oder sonstiges hat.

    Ende vom Lied ist, dass er Heute noch zum psychiologen rennt und ergotherapie macht, aber ich glaube immernoch, dass ich mir das alles hätte klemmen können. Mein Kind wird jetzt mit Schulanfang völlig von vorn beginnen können. Und er wird keine Therapien merh machen müssen.

    Kitawechsel war damals leider nicht möglich, falls jetzt Jemand fragt.

    Ich rate dir nur eins, wenn du wirklich der Meinung bist, dass dein Kind völlig normal ist, dann versuch sie aud der momentanen Lage raus zu bekommen. Weiss ja nicht von wo die Beschuldigungen kommen. Ob KIta oder so. Versuch dann die Kita wirklich zu wechseln. Meist ist es so, wenn die Kitatanten einmal ein Kind auf dem Kieker haben, dann hat es immer schlechte Karten.
    Antwort
  • Profilfoto  CaFe86
    Kommentar vom 06.08.2012 09:54
    Hallo Zauberdrops,
    ich muss jetzt mal echt fragen in welcher Verbindung du zu deinem Mann stehst?! wie kommt er denn auf eine solche idee?!
    mal abgesehen davon das eine Mutter weiss was gut u was zu viel für ihr kind ist, solltet ihr doch an einem strang ziehen u da kannst du sie allein doch gar nicht "verziehen"^^
    lass dir nichts einreden!
    mein mann meckert auch manchmal das ich unseren Sohn verziehe bzw verwöhne u er viel zu sehr auf mich eingeschossen ist, aber ich finde das es wichtig ist, dass er alle mama-zeit bekommt die er will u dieses eine jahr elternzeit das ich habe, ist nunmal 100% Vincent-Time!
    diese Aussage akzeptiert mein Mann u steht voll hinter mir und sobald er zuhause ist ist Papazeit, da hängt er genau wie ich an dem kleinen u geniesst das total:)
    ich würde also eher mal mit ihm klären was er wirklich für ein Problem hat als mir gedanken zu machen ob dein (wie es klingt) super entwickeltes Kind iwelche probleme hat?!
    Antwort
  • Profilfoto  zauberdrops
    Kommentar vom 06.08.2012 18:55
    @ Tweety

    Da fehlen einem echt die Worte. Quatscht die Frau dich einfach auf dem Bürgersteig von der Seite an... Das ist ehrlich eine Frechheit.

    Leider war es in meinem Fall keine Fremde, sondern meine Hebamme. Wir hatten uns schon einige Monate nicht gesehen, aber weil ich so begeistert von ihr war, wollte ich gerne bei ihrem Babyschwimmkurs mitmachen. Bei einem anderen Schwimmkurs, den wir vorher schon mitgemacht hatten, war Lea total begeistert gewesen und hat sogar Spaß am Tauchen gehabt. Bei dem Kurs meiner Hebamme ist sie aber ganz anders. Sie mag das Schwimmbad (ein winziges Therapiebad im Keller) nicht und fühlt sich dort nicht wohl. Zuerst war es ein Entwicklungssprung mit Fremdeln, der dann in eine mehrwöchige Arie des Zahnens überging und dann in einer Grippe endete, so dass es ihr jede Woche weniger gut gefiel. Beim dritten Mal weinte sie nur, auch auf meinem Arm, außer wenn sie auf meinem Finger kauen konnte (ein paar Tage später kam der erste Zahn). Darauf bezog sich meine Hebamme dann auch hauptsächlich: Ich würde Lea ja nur auf dem Arm haben.
    Wie gesagt: Meine Hebamme war das letzte Mal im März (oder so) bei uns gewesen. Deswegen: Sie weiß nicht, was Lea für ein Mensch ist, wie ich mit ihr umgehe oder wie ich als Mutter entwickelt habe.

    Als ich letzte Woche zum Schwimmen wollte, nachdem Lea nun zwei Wochen krank war, stand ich alleine da - der Kurs war ausgefallen und niemand hat mir Bescheid gesagt. Mann, war ich bedient...

    Naja. Bisher war meine Hebamme immer super und ich hatte nie Grund zur Klage, ganz im Gegenteil. Die Frau ist superengagiert und kümmert sich richtig gut um ihre Frauen. (Normalerweise.)


    @ Sternenglanz

    Siehe Text an Tweety: Der "Übeltäter" war meine Hebamme. Aber Lea soll ab 01.09. auch in die Kita (sie wird am 15.09. ein Jahr) und meine Hebamme meinte zu mir (im gleichen Gespräch), dass das sicher Probleme geben wird. Da meine Nichte ADS hat und auch als Baby immer schwierig war, kenne ich zum Glück den Unterschied und kann zum jetzigen Zeitpunkt klar sagen, dass Lea nicht so ist. Aber ich weiß noch, wie es für meine Schwester damals war. Alle sagten ihr, sie würde dieses oder jenes oder alles falsch machen, weil ihre Kleine immer so brüllte und furchtbar ängstlich und anhänglich war. Als eine Mutter im Kindergarten sie ansprach, weil deren Kind ADS hatte und im Verhalten meiner Nichte so ähnlich war, suchte sie sich sofort einen Kinderpsychologen. Sie war (so blöd das auch klingt) erleichtert, als meiner Nichte ADS diagnostiziert wurde - einfach, weil für meine Schwester die Zeit der Selbstvorwürfe weitestgehend vorbei war.

    Umso schlimmer finde ich, dass man dir diese Angst "umsonst" gemacht hat, und dann auch noch Fachpersonal - also Menschen, die es wirklich besser wissen sollten. Mit 1,5 Jahren kann man das nämlich noch überhaupt nicht sehen! Eine Diagnose ist frühestens ab 3 Jahren möglich, alles andere sind bestenfalls Verhaltensauffälligkeiten, und wäre dein Sohn überängstlich gewesen, dann hätten sie ihn in dem Alter gar nicht dort behalten können, weil er so ein Theater gemacht hätte, dass sie das gar nicht hätten verantworten können. Anders ausgedrückt: Sie hätten die weitere Betreuung verweigert. Alles andere sind Ängste, die völlig normal sind in dem Alter: Die erste längere Trennung von der Mutter an einem unbekannten Ort bei fremden Menschen.

    Ich hoffe, dein Sohn kann mit dem Schulanfang tatsächlich neu anfangen. Ich drücke euch jedenfalls die Daumen.


    @ CaFe

    Ich glaube, du hast dich irgendwo verlesen. Mein Mann steht voll auf meiner Seite. Wir haben zwar manchmal unsere Uneinigkeiten, aber im Großen und Ganzen sind wir schon auf einer Linie. Der Vorwurf kam von jemand anderem.
    Antwort
  • Profilfoto  CaFe86
    Kommentar vom 07.08.2012 09:35
    ja habe mich verlesen:) Sorry! freut mich aber das ich mich verlesen habe, war echt geschockt^^
    Antwort

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