mag nicht abgestillt werden
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Unser Sohn ist jetzt fast 8Monate alt und wird noch gestillt. Meine Frau hat ihn per Kaiserschnitt bekommen und sie möchte jetzt gerne abstillen, was aber unser Sohn nicht so ganz mit macht. Er kommt alle drei Stunden zur Zeit bekommt er im wechsel die Flasche und Brust. Nachts kommt er immer noch alle3Stunden. Seit 3Tagen haben wir das Problem, sobald er hin gelegt wird schreit er wie am spieß und lasst sich kaum beruhigen. Meine Frau beschäftigt sich den ganzen Tag mit dem kleinen sie muss ihn sogar mit auf´s klo nehmen sonst würde er brüllen wie am Spieß. Die Hebamme sagt es würde daher kommen das er verlusst Ängste hat, was ich mir aber nicht so ganz vorstellen kann. Ich Arbeite leider im Schichtdienst. Wenn ich frei habe kümmer ich mich um den kleinen um meine Frau zu entlassten sie hat da sehr dran zu nagen das der kleine soviel weint. Hat jemand von euch die selbe Erfahrung bzw. gemacht. Bin wirklich um jede Antwort und Tip dankbar da meine Frau wirklich mehr als fertig ist.
Frage vom 24.10.2012
Wenn ich es richtig verstehe, erzählen Sie mir von zwei verschiedenen anstrengenden Aspekten im Leben mit Ihrem Kind. Das Eine ist der Wunsch Ihrer Frau, Ihren Sohn jetzt gänzlich abzustillen. Das scheint sozusagen nur so „mittelmässig“ zu funktionieren, weil Sie schreiben, dass Ihr Sohn nicht so ganz mitmacht. Aus meiner Erfahrung zeigt sich Ihr Sohn da sehr normal, denn auch im Alter von acht Monaten stillen sich die meisten Säuglinge nicht von alleine und ganz selbstverständlich ab, sondern wehren sich entsprechend dagegen, nicht mehr an die Mutterbrust zu dürfen. Zum einen hat das damit zu tun, das Stillen immer schon mehr als nur „Milch trinken, sprich Nahrung bekommen“ ist, sondern Wohlbefinden, Nähe, Stille, Körperkontakt und Trost im Ganzen bedeutet. Wenn Sie es von der Seite her betrachten, fällt Ihnen vielleicht auf, was Ihr Sohn entsprechend als Ersatz dafür braucht, wenn er diese Bedürfnisse nicht mehr an der Brust stillen kann. Es hat oft viel damit zu tun, wie Trost, Kummer und Körperkontakt anders befriedigt werden können, was vorher in einem Gesamtpaket geliefert wurde. Stillen ersetzen bedeutet nicht nur „einfach jetzt Flasche geben“. Vielleicht wird damit auch klar, auf welche Art und Weise und in welcher Geschwindigkeit! Ihre Frau und Ihr Sohn ihre gemeinsame Stillbeziehung liebevoll beenden können (oder einfach weiterführen). Warum Ihr Sohn sich seit drei Tagen nicht mehr komplikationslos hinlegen lässt, kann ich nicht ermessen. Es mag nur eine Phase sein, die u.a. in die Zeit des intensiven „Fremdelns“ führt bzw. Teil davon ist. Da sind Säuglinge nicht nur misstrauisch gegenüber allen eher unbekannten oder weniger bekannten Bezugspersonen, sondern klammern sich insbesondere an die Mutter. Jedes Wegdrehen der Mutter verursacht oft schon eine kleine Panik im Kind. Ich vermute, dass ist es, was meine Kollegin mit Verlustängsten meint. Diese intensive und anstrengende Zeit ist meistens der Vorbote in einen Entwicklungsschritt, wo die Säuglinge in eine neue Unabhängigkeit hineingehen und sich dann sehr wohl deutlich und sichtbar mit Krabbeln, Hochziehen, Laufen von der Mutter entfernen. Um das bewältigen zu können, müssen sich die Kinder immer wieder „versichern“, dass ihre Mutter auch wirklich noch zugegen ist, während sie selbst sich auf den Weg machen. Und ja, es braucht extrem viel Unterstützung in dieser anstrengenden Phase, und es ist wichtig, dass Sie als Papa versuchen tatkräftig mitzuhelfen. Ich hoffe, die Informationen klären ein bisschen die Situation. Was genau Ihre Frau als besonders belastend empfindet, lässt sich nur im direkten Gespräch klären. Bleiben Sie dran. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 26.10.2012