Brustverweigerung ausser bei der Morgenmahlzeit
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Meine Kleine ist mittlerweile 4 Monate und Anfangs klappte das Stillen nach einigen Anfangsschwierigkeiten (schwere Geburt mit ITS-Aufenthalt, später Milcheinschuss) auch ganz gut, alle 2 Std habe ich sie auf beiden Seiten angelegt. Seit einigen Wochen habe ich nun das Problem das sie bis auf die Morgenmahlzeit die Brust verweigert....ich kann machen was ich will, sie ist nicht zu überzeugen und schreit solange bis ich wieder "einpacke". Morgens ist das überhaupt kein Problem, sie sucht, findet u trinkt dann genüßlich alles leer.( Sie schläft bereits seit der 2ten Lebenswoche nachts durch, zwischen 10 u 12 Std) Nun war ich gezeungen zuzufüttern und die Milch abzupumpen...bekomme aber pro Pumpgang alle 2 Std nur 40ml gesamt...u die kleine Maus trinkt pro Mahlzeit schon 210ml. Ich hab glaub ich schon alles versucht um die Milchmenge zu steigern...weil ich eigentlich nicht zufüttern will!!! Angefangen über Ernährungsumstellung (viel Gerste, Obst, Gemüse, Vollkorroßen hatte ich nie Probleme mit der Milchmengn) , Bockshornklee, Benediktenkraut, literweise Stilltee, Massage, Wärme usw... Bei meinen 3 Großen hatte ich immer soviel Milch, das ich noch was an die Klinik abgeben konnte...und bei unserem Nesthäkchen klappt irgendwie nichts...was kann ich noch tun? Ich möchte so gerne wieder voll stillen u bin langsam echt verzweifelt.
Frage vom 10.07.2015
Aus Ihrer Beschreibung lese ich, dass Sie prinzipiell eine stillerfahrene Mutter sind. Bei Ihrem vierten Kind scheinen Sie einen anderen und sehr mühsamen Start gehabt zu haben. Sie wurden zu Beginn getrennt und wahrscheinlich setzte die Milchanregung und damit Milchbildung verspätet ein. Entsprechend vermute ich, dass Ihre Probleme jetzt aus diesen beiden Ereignissen heraus resultieren. Säuglinge verweigern aus diversen Gründen die Brust. Es passiert dann, wenn die Milchmenge unzureichend ist und der Säugling in der Erwartung der schnell und reichlich fliessenden Milch die Brust anschreit, weil es nicht funktioniert. Nach Ihrer Nachtruhe scheint trotz fehlender nächtlicher Anregung eine ausreichende morgendliche Stillmahlzeit für Ihr Kind da zu sein. Entsprechend vermute ich, dass die anderen Stillzeiten verweigert werden aus entweder mangelnder Milch und/oder einem Kreislauf aus Stress und Sorge Ihrerseits, ob und wie das Stillen weiterhin funktionieren kann. Eine Möglichkeit, einen Säugling für die Brust weiterhin zu interessieren, sprich Verweigerung zu vermeiden, und die Milchanregung über das direkte Saugen zu ermöglichen, ist das Zufüttern der Milch über ein sog. Brusternährungsset (LactAid). Auch dazu ist meistens die Anleitung einer erfahrenen Beraterin nötig vor Ort. Brustverweigerung bzw. ein Stillstreik ist häufig verwoben mit anderen Vorkommnissen oder Ereignissen. Ich empfehle Ihnen also ein klärendes oder auch lösendes Gespräch mit Ihrer Hebamme, einer Stillberaterin oder einer anderen Fachperson, die mit Ihnen zusammen nochmals genauer darauf schauen kann, wie sich von Anfang an Ihrer beider Bindung zueinander entwickelt hat und wann es mühsam wird sich zu verstehen. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 12.07.2015