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Themenbereich: Stillen

Wie 1 1/2jähriges Kind abstillen?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo. Ich möchte gerne meine 18 Monate alte Tochter abstillen und weiß nicht wie ich es machen soll. Irgendwie haben wir den rechtzeitigen Absprung verpasst. Sie kommt mehrmals täglich zum stillen und in der Nacht sowieso. Die Flaschenmilch will sie nicht, auch nicht aus dem Becher oder einem Glas. Ansonsten isst sie normal am Tisch mit. Haben Sie ein paar Tips für mich wie ich es ihr langsam abgewöhne? Ich will ihr das ja auch nicht von heute auf morgen wegnehmen. Vielen Dank und Grüße

Frage vom 01.03.2018

Hallo!
Stillen in dem Alter Ihrer Tochter hat oft nur noch begrenzt etwas zu tun mit dem Trinken von Milch, sprich Nahrung. Ihre Still-Beziehung miteinander lebt davon, dass Sie Ihrem Kind mit dem Stillen einen sicheren Hafen bieten, den Ihre Tochter immer wieder aufsucht, um danach beruhigt weiter die Welt entdecken zu können. Weder Flasche noch Schnuller sind dann ein Ersatz für das Stillen. Es geht zwar einerseits auch um das beruhigende Saugen, aber viel mehr sorgen Ihre offenen Arme und der intensive körperliche Moment dafür, dass sich Ihre Tochter entspannen und erholen kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Tipps zum Abstillen nur dann funktionieren, wenn gewisse Voraussetzungen bedacht werden. Sie sollten gut und überzeugt für sich spüren, warum Sie jetzt abstillen möchten bzw. auch, was Sie bisher gehindert hat daran. Sie als Mutter müssen ganz fest davon überzeugt sein, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist und dann das Abstillen wirklich konsequent durchziehen. Kinder haben oft sehr sensible Antennen für die Dinge, deren wir uns nicht sicher sind. Sie müssen sehr klar in all Ihren Handlungen sein. Das ist wichtig, um ganz genau zu wissen, was danach kommt. Das bedeutet, wie stillen Sie dann ihre Bedürfnisse, wie beantworten Sie ihre Signale? Auch eine Stillmutter hat Momente, wo sie ihr Kind aus persönlichem "Vorteil" anlegt, vielleicht, um in Ruhe telefonieren zu können oder ähnliches. Meistens ist es sehr wichtig, den Partner zur Unterstützung ins Boot zu holen. Es macht Sinn, sich gut miteinander abzusprechen, so dass er in den typischen Stillsituationen zuständig ist, z.B. übernimmt er die Frühstückszeit, bevor Ihr Kind sich zum morgendlichen Stillen meldet oder geht nachmittags raus mit ihr, um eine Stillmahlzeit zu verzögern oder vergessen zu lassen. Bei manchen Kindern ist es schon möglich, kindliches Verständnis und Mitgefühl hervorzurufen. Manche Mütter, die einfach ein Pflaster über beide Brustwarzen kleben und damit signalisieren, dass ihnen etwas schmerzt („Aua“ haben...) und sie deshalb unmöglich stillen können, schaffen es damit oder mit einem ähnlichen Vorgehen. Pflästerchen und Wehwehchen sind Kleinkindern ja nicht unbekannt. Manchmal unterstützt eine Geschichte Ihr Vorhaben, aber bei allem Vorgehen braucht es Ihre Konsequenz und das Signal an Ihr Kind, dass es ganz genau so weiter geliebt wird. Und so wie es Kinder gibt, die das Abstillen sehr heftig bekämpfen, gibt es manche Kinder, die das Signal zum Abstillen von der Mutter brauchen. Vielleicht hilft Ihnen noch die Kontaktaufnahme zu einer erfahrenen Stillberaterin oder LaLecheLiga Beraterin. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 05.03.2018


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