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Antibiotikaprophylaxe bei Harnwegreflux 3. Grades?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Meine Tochter leidet unter einem Reflux 3. Grades (Harnweg)
> Frage:
> a) was genau soll das Antibiotika bewirken?
> b) wie wahrscheinlich ist es, dass sie dann keinen Harnwegsinfekt mehr
> bekommt?
> c) was passiert, wenn sie dennoch eine weitere Nierenentzündung bekommt?
> d) Kann es schnell zu einer Vernarbung der Nieren kommen?
> e) welche negativen Effekte hat das Antibiotika?
> f) Habe von einem Homöopathen (auch Kinderarzt) sowie Heilpraktiker
(studierter Arzt) gehört, dass es auch alternative Möglichkeiten gibt. Was
> halten Sie davon?
Die Ärzte sagten, ich handle fahrlässig, wenn ich die Antibiotikaprohpylaxe nicht wahrnehmen würde...
Aber wie ich verstanden habe, garantiert die Prophylaxe auch nicht 100%ig, dass es nicht doch wieder zu einem Infekt kommt.
Ein Heilpraktiker, den ich kenne, behandelt die Patienten mit Bioresonanzverfahren. Was halten Sie hiervon?

Für Ihre Antwort bedanke ich mich ganz herzlich im voraus.
Viele Grüße, Ulrike Schönberg



















Meine Tochter geb.: 04.11.1999, hatte mit 16 und dann mit 18 Monaten einen
> Harnwegsinfekt mit hohem Fieber (wahrscheinlich auch Nierenentzündung).
> Verantwortlich hierfür waren jeweils die E.Koli-Bakterien...
>
> Heute wurde ein Reflux 3. Grades per Röntgenaufnahme diagnostiziert (einseitig ).
>
> Nun soll sie prophylaktisch mit Antibiotika (Niedrigdosierung) für 1 Jahr
> therapiert werden.
>

Frage vom 11.06.2001

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Bei einem Reflux im Bereich von Blase-Niere handelt es sich um einen Rückfluß vom Harn aus der Blase in die erweiterten Harnleiter-und Nierenbeckenkelchsysteme. Bei Grad III besteht eine Erweiterung des Harnleiters. Ein Reflux wird auf alle Fälle dann behandlungsdürftig, wenn u.a. eine aufsteigende Infektion bis hin zur nicht rückgängig zu machenden Schädigung der Niere besteht. Die Ursachen sind meist angeborene Fehlbildungen. Die u.a.häufigste Ursache eines Refluxes sind immer wiederkehrende und therapieresistente Harnwegsinfekte im Säuglings- und Kindesalter! Damit möchte ich Ihnen deutlich machen, daß Harnwegsinfekte durchaus zu behandeln sind, um eben eine weitere Schädigung zu verhindern! Eine Nieren-bzw. Nierenbeckenentzündung ist eine schwerwiegende Entzündung der oberen Harnwege. Bei einer Harnwegsinfektion gelangen Bakterien über die Harnröhre in die Harnblase. Bei jeder Harnblasenentzündung besteht die Gefahr, daß die Keime in das Nierenbecken bzw. in das Nierengewebe vordringen. Dann handelt es sich um ein schwerwiegendes Krankheitsbild! Eine akute Nierenbeckenentzündung kann folgenlos ausheilen. Der Übergang in einen chronisch und immer wiederkehrenden Verlauf ist jedoch nicht selten. Dieser birgt die Gefahr, daß das Nierengewebe zunehmend zerstört wird und eine sog. Schrumpfniere entsteht mit der Folge einer eingeschränkten Nierenfunktion und ihren Folgen. Die Behandlung eines Harnwegsinfektes stützt sich auf folgende Prinzipien: viel trinken um einen <Spüleffekt> der Blase zu erreichen- damit werden Keime ausgeschwemmt, gezielte Antibiotikabehandlung- um die Keime zu bekämpfen, und die Beseitigung von Faktoren, die für diesen Zustand verantwortlich sind, soweit möglich. Antibiotika hat, wie fast alle Medikamente, Nebenwirkungen. Es muß bei der Behandlung abgewogen werden, inwieweit die möglichen Nebenwirkungen den Folgen der Erkrankung unterlegen sind, daß also trotz der Behandlung mit Medikamenten und deren Nebenwirkungen der Nutzen und die Besserungsaussichten größer sind als die möglichen Nebenwirkungen. Eine Antibiotikagabe, die nicht als Dauermedikamentation gegeben wird, schließt weitere Infektionen nicht aus. Auch ist die Gefahr einer Resistenz auf das Antibiotika möglich.Alle übrigen Nebenwirkungen sind ausführlich auf den jeweiligen Beipackzetteln ersichtlich und können <Übersetzung> durch den zuständigen Arzt finden! Sicherlich gibt es im Bereich der Homöopathie als auch im Bereich alternativer Heilmethoden Behandlungsmöglichkeiten, die meines Erachtens nach unter diesen Umständen und bei der Schwere des Krankheitsbildes lediglich unterstützend bzw. begleitend oder auch im Bereich der weiteren Vorbeugung gegeben werden können. Mit dem Bioresonanzverfahren bin ich nicht allzusehr spezifisch vertraut, mir ist bekannt, daß es v.a. hilfreich und unterstützend bei der Behandlung von allergischen Erkrankungen sein kann. Sollte es in Ihrem Fall einsetzbar sein, so denke ich, wieder nur in dem Rahmen, daß es u.U.eine unterstützende und begleitende Maßnahme sein könnte im Rahmen einer medizinischen Therapie. Meiner Meinung nach ist es für Sie als Eltern äußerst wichtig und unumgänglich, daß Sie sich genaustens mit dem Krankheitsbild Ihrer Tochter auseinandersetzen, sich fachlich ausführlich und kompetent beraten lassen, auch von einem Facharzt- in diesem Fall einem Urologen-, damit Sie die Situation besser beurteilen können. Das Gleiche gilt übrigens auch hinsichtlich einer evtl. homöopathischen Begleitbehandlung als auch für Therapien, die sonstige Alternativen bieten. Letztendlich entscheiden Sie als Eltern zum Wohle Ihres Kindes.
Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 13.06.2001


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