Trotzphase bei Behinderung?
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Frage vom 22.05.2004
gerade das Verhalten eines Kindes ist sehr schwer über Internet zu beurteilen und sicher wäre es besser den Sohn Ihrer Schwester zu erleben, um Hinweise auf die Ursache seines Verhaltens zu finden. Ich empfehle Ihnen daher eine Erziehungsberatung in Erwägung zu ziehen, wenn sich sein Verhalten nicht bessern sollte. Trotzdem möchte ich Ihnen noch eine Überlegung mit auf den Weg geben. Bei Kindern, die eine Behinderung haben, dreht sich oft viel um die Behandlung der Störung. Dabei kann die Akzeptanz seiner Person zu kurz kommen. Eventuell hat er das Gefühl, dass sich alles nur um seine Skoliose dreht, während er sich als Person zu wenig akzeptiert und wahrgenommen fühlt. Ihn selbst stört weder die Skoliose noch die Hypotonie. Für Kinder ist ihr eigener Körper trotz Behinderung eine Selbstverständlichkeit, unter der sie nicht leiden. Leiden können sie hingegen unter den Behandlungen, vor allen Dingen aber unter dem vermittelten Gefühl "nicht in Ordnung zu sein". Aggressivität kann dann der übertriebene Beweis sein, dass er eben nicht hypoton ist. Eventuell bessert sich sein Verhalten also, wenn seinen Störungen weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird und er einfach mal "hypoton" sein darf.
Aber, wie gesagt, besser beurteilen ließe sich das im direkten Gespräch mit Mutter und Kind.
Alles Gute, Monika Selow
Antwort vom 23.05.2004