Erziehung beim Baby und erste Grenzen setzen
Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.
Kommentar verfassen- Zurück
- Übersicht: Hebammensprechstunde
Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.
Kommentar verfassenHebamme und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
Hebamme & Bloggerin
Familien-Hebamme, Schwangerschafts- & Wochenbettbetreuung
Hebamme sowie Still- & Trageberaterin
Geburtsvorbereitung & Wochenbettbetreuung
Wochenbettbetreuung & Ernährungsberatung
Hebamme & Autorin
Jedoch das aller schlimmste ist eigentlich, dass er sich nun auch die Pampers nicht mehr anziehen lassen will, wir legen ihn zum wickeln hin und er setzt sich ganz schnell hin und steht dann auf, noch bevor die Pampers geschlossen ist... Außerdem fängt er auch hierbei an zu schreien, er schreit so laut, dass man ihn in der ganzen Wohnung hören kann.
Immer wenn er sich beim wickeln dann hinstellt, legen wir ihn vorsichtig wieder hin aber er macht es immer und immer wieder. Mittlerweile sind wir nach dem wickeln echt Schweiß gebadet und ich frage mich, wie wir das wieder in den Griff kriegen können!
Wir gehen halt total liebevoll mit ihm um und er ist ansonsten auch ein umgängliches Kind aber momentan möchte er nur das machen, was er möchte.
Ich bitte um eine Antwort, weil ich nur das Beste für meinen kleinen möchte!
Liebe Grüße
Frage vom 26.03.2010
Ihre Frage lässt sich leider nicht einfach beantworten. Sie beschreiben sehr schön und richtig eine anstrengende Entwicklungszeit Ihres Kindes: Einerseits will Ihr Sohn gerade nur das machen, was er möchte. Er beginnt zu entdecken, dass er einen Willen hat, der im Gegensatz zu dem stehen kann, was Mama und Papa gerade wollen. Weil er sich noch nicht mit Worten äussern kann, setzt er sein Schreien ein. Jetzt beginnt für Sie der Erziehungsalltag und ausserdem ist Ihr Einfallsreichtum sehr gefragt. Von der Erziehung her bedeutet es, dass Sie entscheiden, welche Dinge gemacht werden müssen, weil sie sonst gesundheits- oder „lebensgefährlich“ sein können (er muss wettertauglich angezogen sein, ein Kindersitz ist lebenswichtig usw.). Hilfreich ist da häufig, dass Sie sehr konsequent immer in einer gleichen Weise ihn auf die nächste Veränderung (jetzt wickeln, jetzt ins Auto...) mit Worten und mit gleichem Vorgehen vorbereiten. Gleichzeitig werden Sie für Ihre eigene Ruhe da mehr Zeit einplanen müssen, denn wenn Sie es eilig haben, bleibt die eigene Konsequenz des Handelns auf der Strecke. Allerdings braucht es dabei gleichzeitig eine gehörige Portion Einfallsreichtum.
Ganz viele Kinder wollen in dem Alter beim Wickeln nicht mehr liegen, so dass Sie entweder das Wickeln im Stehen lernen oder aber ihn beim Liegen ablenken. Somit können Sie Kompromisse ausprobieren. Andererseits hat Ihr Sohn gerade entdeckt, wieviel Spass es macht, Dinge auf- und zu zumachen, Sachen ein- und aus zuräumen. Das sind sehr wichtige „Arbeiten“ eines Säuglings, die Sie ihm ermöglichen sollten. Es braucht also für ihn einen Ort, wo er sicher und ohne Verletzungsgefahr genau das machen kann. Schranktüren, die wirklich geschlossen bleiben sollen, brauchen dann einen Sicherheitsriegel (genau wie Steckdosen, Treppen etc.). Ich schlage Ihnen ausserdem vor, dass Sie auf folgende homepage gehen: www.bzga.de ; dort finden Sie viele kostenlose Materialien zu den Entwicklungsschritten eines Kindes und zur Sicherheit im Haushalt u.v.m.. Es ist eigentlich am Wichtigsten zu erfahren, welches Verhalten für ein Kind normal und auch wichtig ist, um dann zu überlegen, wie Sie am förderlichsten vorgehen können.
Ich wünsche Ihnen Geduld und Gelassenheit,
alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 27.03.2010