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mit doula zur geburt

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  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Eintrag vom 07.01.2008 20:25
    liebe werdende mamis,

    ich bin neu hier und möchte mich gerne kurz mal vorstellen. mein name ist anja s., ich bin 30 jahre alt und habe zwei kinder mit 6 und 1.
    ich arbeite als doula im raum oberbayern und meistenst kommt jetzt die frage "wie bitte? doula? was ist das denn???"

    eine ausführliche erklärung:


    Dass Frauen anderen Frauen bei der Geburt beistehen, ist ein sehr alter und in allen Kulturen weitverbreiteter Brauch. Eine Entbindung in der heutigen Zeit ist durch die Verlagerung von zu Hause ins Krankenhaus und durch die damit verbundenen Möglichkeiten moderner Medizin um ein Vielfaches sicherer als früher. Leider ist dadurch aber auch meist ein früher selbstverständlicher Bestandteil der Geburtshilfe verloren gegangen:

    Die lückenlose, persönliche Betreuung durch eine vertraute Person.


    Tatsächlich ist es auf Grund des hektischen Klinikbetriebs und der gleichzeitigen Betreuung mehrerer Frauen während der Geburt äußerst unwahrscheinlich, dass eine Hebamme einer Frau während der gesamten Geburt dauerhaft zu Seite stehen kann. Es entstehen Unterbrechungen in der Betreuung, in denen die Frau weitgehend auf sich allein gestellt ist mit dem, was mit ihr geschieht. Ihr Partner ist in diesen Momenten zwar Unterstützung, jedoch keine wesentliche Entlastung auf Grund seiner eigenen Unsicherheit und der fehlenden Erfahrung.


    Welche Frau braucht eine Doula?
    Grundsätzlich ist es für jede Frau von Vorteil, während der Geburt eine Doula an ihrer Seite zu haben.
    In einigen Lebenssituationen kann es aber besonders wichtig sein, emotionale und praktische Unterstützung durch eine Doula zu bekommen:

    * wenn die Frau ihr erstes Kind erwartet und unsicher oder ängstlich ist
    * wenn eine werdende Mutter in der Schwangerschaft verlassen wurde
    * wenn sich eine Frau bei einer vorangegangenen Geburt nicht ausreichend umsorgt gefühlt hat
    * wenn eine Frau eine vorhergegangene Geburt als besonders schwer oder traumatisch erlebt hat
    * wenn der Partner unsicher ist, ob er seine Frau zur Geburt begleiten möchte
    * wenn die werdende Mutter sehr jung ist


    liebevoll – fürsorglich – zugewandt

    ...so geben wir Doulas der Gebärenden Raum für eine selbstbestimmte Geburt in Geborgenheit!
    Wir dienen der Frau im Grunde mit unserer eigenen Erfahrung um die physischen und psychischen Vorgänge während einer Geburt und unserer ungeteilten Fürsorge vom Einsetzen der Wehen bis zur Geburt des Kindes.

    Da eine Geburt die zentrale Lebenserfahrung im Leben einer Frau ist, und die Erinnerung daran sie ihr Leben lang begleitet, ist es unser Anliegen, diese Erfahrung für die Frau so positiv wie möglich zu gestalten.

    Wir möchten das Vertrauen der Frau in ihre ureigenen Kräfte stärken, ihr mögliche Ängste nehmen, ihr Zuversicht geben und sie motivieren, sich auf das natürliche Geschehen einer Geburt einzulassen.


    Vertrauen gewinnen
    Sobald die Entscheidung feststeht, dass sich das Paar von einer Doula zur Geburt begleiten lassen will, sollte ein erstes, unverbindliches Treffen stattfinden, um sich gegenseitig zu „beschnuppern“.
    Viele Frauen wünschen sich schon lange vor der Geburt freundschaftlichen Rat und Beistand in vielen Situationen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt.

    ImageDoch auch dann, wenn ein Kennenlernen vor der Geburt nicht möglich war und die Mutter der Doula zum ersten Mal bei der Einweisung ins Krankenhaus begegnet, bleibt normalerweise während der frühen Eröffnungsphase noch ausreichend Zeit für die Entwicklung einer gegenseitigen Beziehung.

    Die wichtigste Zusage, die wir der Mutter bei diesen ersten Treffen machen können ist, dass ihre Doula während der ganzen Zeit bei ihr bleibt und sie nicht allein lässt.
    Diese Zusage bildet die Basis, auf der sich die Mutter-Doula-Beziehung aufbaut. Sie gibt der „werdenden“ Familie die Sicherheit, gut umsorgt und nicht alleine zu sein.



    Väter im Kreißsaal

    In unserer Zeit haben Väter immer mehr Einzug gehalten in den Kreißsälen moderner Krankenhäuser.
    Kaum eine Frau möchte in dieser Ausnahmesituation allein gelassen werden. Und es ist wichtig, dass der Vater bei der Geburt dabei ist:
    eine Mutter braucht die Gewissheit, dass er da ist, dass er mit seiner Liebe, seiner Anteilnahme und Hilfsbereitschaft bei ihr ist, und dass er Verantwortung für sein Kind übernimmt. Seine Gegenwart ist für die emotionale Verbindung des Paares wichtig, für ihre Verbindung zueinander und zum Baby.

    Die Doula möchte ich auch den Vater entlasten, schließlich ist die Geburt für beide Eltern ein Ausnahmeerlebnis. Sie ersetzt nicht den Partner, sondern hilft ihm bei seiner Aufgabe, der Frau beizustehen. Ihm bleibt so die Möglichkeit offen, das Geburtszimmer zu verlassen, wenn ihm danach ist, ohne Schuldgefühle haben zu müssen, seine Partnerin allein gelassen zu haben.


    Vorteile einer Doula - Begleitung

    Wenn Sie sich geborgen und sicher fühlen, können Sie besser loslassen und entspannen, es geht Ihnen und Ihrem Kind besser und die Geburt geht schneller voran.

    Geburtsbegleitung durch eine Doula

    * verkürzt die Geburt
    * senkt die Kaiserschnittrate
    * verringert den Bedarf an schmerzstillenden und wehenfördernden Mitteln
    * erhöht den Stillerfolg
    * entlastet und unterstützt den Vater
    * fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind
    * vermindert Stress und Angstgefühle
    * stärkt die Paarbeziehung
    * vermehrt die Zufriedenheit nach der Geburt


    ich würde mich freuen, wenn sich der doula-gedanke weiter verbreitet - deutschland ist auf diesem gebiet ein entwicklungsland. nahezu alle anderen europäischen länder sind hier einen ganzen schritt weiter.

    alles liebe für euch und eure babys - ich freue mich auf einen regen austausch hier.

    liebe grüße
    anja

    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.01.2008 19:51
    liebe muffy,

    herzlichen dank für deine lieben grüße!
    eine doula ist KEINE hebamme, sondern eine geburtserfahrene vertraute, die die werdende mutter während der schwangerschaft emotional unterstützt, ihr hilft, den für sie richtigen weg der entbindung zu finden (hausgeburt, wassergeburt, natürliche geburt, klinikgeburt,...), sie in ihren entscheidungen bekräftigt und ihr mut macht, dass geburt etwas sehr natürliches ist. mit einsetzten der wehen ist die doula an der seite der frau, gibt wertvolle tips, (wann in die klinik aufbrechen, blasensprung?, ruhe bewahren ;-), liebevollen beistand - einfach zuwendung in dieser aufregenden phase.
    werden die wehen stärker, geht die doula mit der frau durch jede wehe, gibt tips zum umgang mit den wehen, massiert, rät ggfls. zu positionswechseln, hilft dem partner, für seine frau da zu sein.

    eine beleghebamme ist an "ihr"belegkrankenhaus gebunden - die doula kann überall dabei sein: zu hause, im geburtshaus, im kreißsaal...

    die doula übernimmt keinerlei medizinische verantwortung, untersucht nicht und gibt auch keine medikamente etc.

    sie versteht sich als ergänzung zur hebamme, um die frau zu jeder zeit (auch wenn die hebamme schichtwechsel hat oder parallel eine andere frau entbindet) von jemandem vertrauten mit fundiertem wissen rund um die geburt versorgen zu können.

    ich sende dir und deiner kleinen, glücklichen familie ganz liebe grüße!
    und noch viele schöne urlaube in bayern ;-)

    die-doula
    www.geburtsbegleitung.com
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.01.2008 22:00
    :-)
    ja, du hast recht - doulas sind in deutschland noch recht unbekannt. aber wir sind im kommen, es werden immer mehr, und bald sind wir auch bundesweit organisiert, so dass das thema doula auch immer mehr publik gemacht werden kann.
    in eigentlich allen anderen europäischen ländern sind doulas viel bekannter und verbreiteter. natürlich auch in amerika, kanada, der schweiz und österreich...

    aber bald auch in deutschland :-)
    liebe grüße
    doula anja
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 31.01.2008 11:02
    liebe muffy,

    na du bist ja gut - warum sollst du nerven?!
    ich beantworte gerne deine fragen ;-)
    also nocheinmal zum thema beleghebamme:
    die sind rar gesät, nicht überall gibt es sie. so etwa bei uns auf dem land.
    und wenn man eine beleghebamme findet, kann es sein, dass sie bereits "ausgebucht ist", denn die wenigen sind natürlich heiss begehrt.
    mit der beleghebamme musst du dann in "ihr" krankenhaus, hast also keine freie geburtsortwahl...

    aber du hast recht - wer eine beleghebamme gefunden hat, wird meist keine doula zusätzlich benötigen.
    (gibt aber dennoch frauen!)

    natürlich haben doulas eine fundierte ausbildung.
    es gibt ausbildungen in der schweiz, in österreich, in deutschaland über die gfg in berlin (gesellschaft für geburtsvorbereitung) und "meine" organisation, der dachverband aller doulas weltweit. DONA int. mit sitz in amerika.

    ausserdem haben eigentlich alle doulas weiter zusatzausbildungen, z.b. stillberaterin, trageberaterin, schwangeren- und wöchnerinnenmassage, babymassage, ...

    da kommt die betreute frau dann in den genuß sehr individueller und umfassender beratung :-)

    viele grüße
    anja
    www.geburtsbegleitung.com
    Antwort

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