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Themenbereich: Stillen allgemein

zu geringe Gewichtszunahmen-was macht Sinn zu tun?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammentaem,
mein Sohn ist 16 Wochen alt und wog Anfang letzter Woche 4500g. Sein Geburtsgewicht betrug 3280g. Insgesamt ist er ein sehr lebendiges und aufgewecktes Kind, scheidet gut und regelmäßig aus und wächst gut in die Länge! Da er bisher jedoch immer nur das Nötigste zugenommen hat (max. 100 g pro Woche) und zwischen der 10. und 14 Woche nur 80 g zugenommen hatte, füttere ich nach Anraten durch meine Hebamme nun zweimal am Tag und nachts bei Bedarf 135ml zu. Bevor ich die Flasche gebe, lege ich ihn immer nochmal 10-15 Minuten an. Zudem sollte ich meinen Stillrhythmus engmaschiger auf zwei Stunden legen (vorher ist er von selbst immer alle 3-4 Stunden gekommen). Da mein Sohn jedoch sowieso schon sehr wenig schläft, widerstrebt es mir total, ihn für die Mahlzeiten zwanghaft zu wecken. Besteht hier nicht auch die Gefahr, dass ich eine Schlafstörung bei ihm
begünstige? Zudem frage ich mich, ob man durch diese Vorgehensweise und den Eingriff in seinen "natürlichen" Trinkrhythmus nicht eine Essstörung provoziert?
Die Argumentation meiner Hebamme ist, dass er für eine evtl Erkältung in der Winterzeit nichts zuzusetzen hat und deswegen mehr an Gewicht zulegen muss.
Ich glaube, man wird in unserer westlichen Welt einfach zu verrückt gemacht und ist zu verkopft.
Im Endeffekt bedauere ich den Schritt des Zufütterns, da er seitdem schlechter an der Brust trinkt.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren von Ihnen belehren.
Vielen Dank für Ihre Antwort schon einmal im Voraus.

Frage vom 30.01.2014

Hallo!
Die Gewichtskurve Ihres Sohnes zeigt mit den beiden angegebenen Werten (es bräuchte eigentlich noch mehr Werte zur angemessenen Beurteilung) einen Verlauf, der insgesamt nicht perzentilenparall ist und deshalb vom normalen Wachstum abweicht. Um zu unterscheiden, ob Ihr Sohn ein "nur" langsames Wachstum hat oder eine Gedeihstörung vorliegt, braucht es noch weitere Faktoren der Beurteilung. Neben der Gewichtszunahme sind Längenwachstum und Kopfumfangswachstum wichtige Kriterien. Ausscheidung von Urin und Stuhlgang, zeitgerechte psychomotorische Entwicklung und das Auftreten wiederholter Infektionen bzw. anderer Erkrankungen (bzw. das Fehlen davon) sind auch wichtige Eckpunkte für die obige Unterscheidung. Ihr Sohn sollte entsprechend nach medizinischen Ursachen untersucht sein und engmaschig vom Kinderarzt begleitet werden. Maßnahmen zur Steigerung der Milchbildung und die Überprüfung des Stillmanagements bzw. des Milchtransfers sind insbesondere die Aufgaben der Hebamme und sollten begleitend stattfinden. Die Argumentation einer möglichen Erkältung im Winter steht hinter der Notwendigkeit rauszufinden, ob es einen zu behandelnden Grund gibt, warum der Gewichtsverlauf nicht altersentsprechend ist. Positives Wachstum in den anderen Bereichen und engmaschige Kontrollen des Kinderarztes lassen sonst auch eine Beobachtung zu. Mit der Zufütterung werden Sie jetzt sehen, ob es den Gewichtsverlauf beeinflusst. Da ich die Häufigkeit Ihrer Still-bzw. Fütterungsmahlzeiten nicht kenne, kann ich leider nicht beurteilen, ob das Wecken Sinn macht. Möglicherweise nützen Ihnen das zusätzliche Abpumpen mit einer elektrischen Milchpumpe (und Verfütterung der Milch) und andere milchbildungsfördernde Maßnahmen eher, um die Steigerung der Milchmenge zu erreichen ohne gravierend in den Rhythmus einzugreifen. Die zusätzliche Formulamilch könnte er auch über ein sog. Brusternährungsset erhalten. Damit wäre er weiterhin an der Brust mit zusätzlicher Nahrung (verhindert damit auch das schlechte Trinken an der Brust durch den Wechsel von Flasche und Brust). Diese besondere Art des Zufütterns führt auf die Dauer auch zu insgesamt mehr Milch, allerdings braucht es eine gute und gekonnte Anleitung. Möglicherweise können Sie damit einen noch anderen Schritt zu mehr Gewicht und dem Erhalt der Muttermilch schaffen. Ich verstehe Ihre Argumentation zum "Verkopften" sehr gut; ich hoffe, eine feine Kommunikation von Ihnen mit Kinderarzt, Hebamme und evtl. Stillberaterin bewirkt ein gutes Zusammenspiel, um den Weg zwischen "zu viel und zu wenig Maßnahmen" zu gehen. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 02.02.2014


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