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  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Eintrag vom 06.10.2021 10:49
    Hallo, ich möchte euch gerne meine Sternenkind Geschichte erzählen und einen Raum schaffen wo auch andere Sternenkind Mamas ihre Erfahrungen teilen können, wenn ihnen das bei der Trauerbewältigung hilft. Falls jemand das Gefühl hat, dass er dadurch getriggert wird und es ihm nicht gut tut, dann bitte an dieser Stelle nicht weiterlesen. Vielen hilft es aber auch ihre Geschichten mit anderen Betroffenen zu teilen. Nicht jeder hat in seinem Umfeld die Möglichkeit dazu, da dies in unserer Gesellschaft nach wie vor leider ein Tabuthema ist was gerne unter den Teppich gekehrt wird. Dabei betrifft es so unfassbar viele Frauen!

    Also hier ist meine Geschichte:
    Mir ist vor kurzem das furchtbarste was ich mir hätte ausmalen können zum 2. Mal widerfahren😔. Mein erstes Sternenkind hatte ich letztes Jahr im Dezember in der 7. SSW verloren. Meine erste lang ersehnte Schwangerschaft endete gleich in einem Frühabort und somit mußte ich schon viel zu früh wieder Abschied von meinem kleinen Sternchen nehmen. Als ich ein paar Monate später erneut schwanger wurde, war die Freude zunächst riesengroß, aber natürlich auch eine gewissen Unsicherheit da. Ich war so erleichtert als ich die ersten 3 Monate überstanden hatte. Jetzt konnte ja theoretisch nicht mehr viel passieren. Lediglich die starke, lang anhaltende Übelkeit hat mir zu schaffen gemacht. Die folgenden Vorsorgeuntersuchungen waren unauffällig und es war immer alles in Ordnung. Die Plazenta hatte lediglich eine leichte Fehllage, nichts dramatisches.
    Ende der 17. SSW dann der Schock beim Ultraschall: Unser Baby hatte in der 15./16. SSW aufgehört zu wachsen und sei laut meinem Gyn viel zu klein. Meine Plazenta war hingegen extrem gewachsen und sehr groß geworden. Es folgte eine Überweisung zur Feindiagnostik. Dort hatte ich gleich am nächsten Tag einen Ultraschalltermin bekommen. Dort nochmal die Bestätigung: Ja, das Baby sei viel zu klein und eine Mangelversorgung der Plazenta stand im Verdacht, außerdem etwas wenig Fruchtwasser, aber organisch sei auf den ersten Blick alles ok mit dem Baby bis auf die Tatsache das die Nabelschnur nur 2 Gefäße anstatt 3 hatte und es so aussah als ob das Baby etwas Blut geschluckt hätte. Uns wurde daraufhin eine Fruchtwasser- und Plazentauntersuchung zur Ursachenforschung und Einschätzung der Überlebenschancen unseres Babys empfohlen.
    In 6 Tagen sollte die Untersuchung stattfinden. Zuvor sind wir übers We nochmal ans Meer gefahren. Einfach mal raus, frische Meeresluft tanken und die Ruhe genießen. Das sollte der Schwangerschaft und uns gut tun.
    Wir haben zwischendurch hin und her überlegt ob wir denn die weiteren Untersuchungen tatsächlich machen lassen wollten, denn schließlich bringen diese auch immer ein gewisses Risiko mit sich. Wir haben uns schließlich dazu entschlossen sie machen zu lassen. Schließlich an dem besagten Tag bei der Feindiagnostik angekommen, klärte uns die Ärztin zunächst über alles auf. Wir waren sehr nervös und angespannt. Vorweg wurde noch ein Ultraschall gemacht. Irgendwie sah alles diesmal anders aus als beim letzten Mal. Mein Baby lag da so komisch auf der Seite, ganz regungslos. Auf einmal wurde es ganz still im Untersuchungszimmer. Dann der Satz der Ärztin, den ich niemals vergessen werde: “Es tut mir leid, aber ich seh hier leider keine Herzaktivität mehr. Es tut mir wirklich leid, ich schau nochmal. Nein, es tut mir leid, da ist tatsächlich nichts mehr.” Ich weiß nur noch, dass ich anfing zu schreien und zu weinen und einfach nicht fassen konnte was da gerade passiert ist! Das war mit Abstand der furchtbarste Tag in meinem Leben. Am nächsten Tag mußte ich wieder zum Gyn um mir eine Krankenhausüberweisung zu holen. Einen Tag danach bekamen wir bereits einen Termin im Krankenhaus zur Aufklärung und Besprechung des weiteren Verlaufs. Ich wurde von der Ärztin untersucht und da sah ich es nochmal auf dem Ultraschall wie der kleine Körper meines Babys seitlich in meinem Bauch lag, ganz regungslos als würde es schlafen. Ein furchtbar trauriger Anblick. Ich sollte gleich eine Tablette nehmen die den Muttermund weicher machen und auf die stille Geburt vorbereiten sollte und durfte danach wieder nach Hause. Am Tag darauf musste ich nochmal ins Krankenhaus zum Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten, falls nach der Geburt eine Ausschabung folgen würde und mein Mann und ich mussten noch zum Corona Test. Am dritten Tag wurden wir dann gemeinsam stationär aufgenommen. Gott sei Dank durfte mein Mann die ganze Zeit über bei mir sein. Alleine hätte ich das alles niemals geschafft. Zunächst bekam ich Vaginaltabletten und danach alle 3 Stunden Wehen auslösende Tabletten, die ich mir unter die Zunge legen musste. Leider habe ich dann Fieber und Schüttelfrost bekommen und mußte mich übergeben. Es war nicht klar, ob ich auf die Medikamente so heftig reagiert hatte oder ob es ein Infekt oder einfach nur ein Schock war. Ich bekam intravenös ein Antibiotikum und später als die Wehen heftiger wurden auch ein Schmerzmittel. Irgendwann setzte die Blutung ein die regelmäßig kontrolliert wurde und irgendwann wurden die Wehen so heftig, dass ich genau wusste, dass es bald los gehen würde. Seit unserer Ankunft waren fast 12 Stunden vergangen. Leider war es schon spät abends und natürlich wenige Ärzte und Pflegepersonal da. Kreißsaal und OP waren besetzt und so habe ich schließlich unseren Sohn im Wehenzimmer geboren. Er kam in der Fruchtblase raus und ich durfte ihn gleich sehen. Total erschöpft und mit Medikamenten vollgepumpt stand ich total neben mir und konnte kaum auf das was die Hebamme und mein Mann sagten eingehen. Dann habe ich die Plazenta geboren. Leider kam diese nicht ganz raus, so dass ich anschließend noch in den OP zur Ausschabung unter Vollnarkose mußte. Als ich wach wurde dann das Gefühl von Ohnmacht und absoluter Leere. Einfach nur furchtbar. Ich war unfassbar erschöpft und wollte nur noch schlafen. Am nächsten Tag kam eine Dame von der Seelsorge zu uns. Und danach durften wir unseren Sohn sehen und es kam eine Sternenkindfotografin die ein paar Erinnerungen für uns festhielt. Wir verbrachten im Anschluss noch etwas Zeit mit unserem Sternchen und dann wurde er noch in der Kkh Kapelle gesegnet. Wir sind dem Kkh Personal so unfassbar dankbar für all die Fürsorge, Menschlichkeit und Empathie. Jedes Leben hat einen würdevollen Abschied verdient! Wir organisieren gerade eine Bestattung für unseren Sohn und werden in den nächsten Tagen zum letzten Mal Abschied von ihm nehmen. Ich kann kaum in Worte fassen wie sehr ich ihn liebe und vermisse. Ich weiß nicht ob ich nach diesem furchtbaren Schicksalsschlag jemals wieder die alte sein werde. Die Trauer sitzt so tief. Werde ich jemals dieses Erlebnis verarbeiten können und den Mut fassen können um es erneut zu versuchen ein Baby zu bekommen? Das weiß ich leider noch nicht. Es heißt ja immer Zeit heilt alle Wunden. Glauben kann ich das momentan noch nicht, ich kann nur hoffen. Was ich aber ganz sicher weiß ist, dass unser Emilio für immer in unseren Herzen sein wird und wir ihn niemals vergessen werden. Er gehört zur Familie und wird immer von uns geliebt werden. ⭐️♥️
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