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Stillen bei Dreimonatskolik. Mein Sohn ist jetzt 13 Wochen ...

Anonym

Stillen bei Dreimonatskolik. Mein Sohn ist jetzt 13 Wochen alt und leidet unter Blähungen/Dreimonatskolik. Ich habe große Schwierigkeiten, ihn zu stillen, denn nach ein paar Schluck (oder manchmal sogar auch, wenn er nur die Brustwarze in den Mund nimmt)läßt er schreiend die Brustwarze los. Dann weint er, weil er erstens Bauchweh und zweitens natürlich noch Durst hat. Wenn ich ihn wieder anlege, beginnt das gleiche von vorne. Manchmal kann ich ihn zu Ende stillen, indem ich mit ihm auf dem Gymnastikball hüpfe oder ihn auf den Armen schwenkend beim Stillen hin und her gehe. Um meine Brustwarzen zu schonen, pumpe ich nun häufig Milch ab und gebe sie ihm mit der Flasche; dann kann er sie etwas besser trinken bzw. es ist für mich nicht so anstrengend. Da mein Sohn ansonsten fröhlich ist und gut zugenommen hat (30g/Tag), konnte der Kinderarzt keine Diagnose stellen. Einmal in 24h gebe ich meinem Baby Sab simplex; das hilft manchmal, aber nicht immer. Da der Kleine davon sehr matt wird, möchte ich es nicht öfter verabreichen. - Können Sie mir vielleicht einen Rat geben, wie ich meinen Sohn stillen kann? Es geht jetzt schon seit 4 Wochen so, und ich hatte gehofft, daß es mit 3 Monaten vorbei ist.

Vielen Dank!

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Frage vom 19.04.2000

Hebamme

Sie können versuchen, die Blähungen Ihres Sohnes durch eine Bauchmassage zu
lindern. Massieren Sie dazu im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Sie können
dazu jedes beliebige Öl verwenden, ich habe allerdings besonders gute Erfolge
mit einem sogenannten Vier-Winde-Öl machen können. Fragen Sie bitte Ihre Hebamme
um Rat oder mischen Sie sich ein solches Massageöl aus folgenden ätherischen
Ölen selber: Anis, Koriander, Kreuzkümmel und Fenchel in einem Mandelöl.(Nehmen
Sie zunächst nur einige wenige Tropfen der ätherischen Öle und beobachten Sie
die Hautreaktion. Bei empfindlicher Haut kann es durch eine zu intensive
Mischung zu Hautirritationen kommen.) Falls sich Ihr Sohn nicht massieren lassen
möchte, können Sie es auch mit einer warmen Kompresse versuchen.
Zudem können Sie versuchen ihm einen Kräutertee aus Fenchel, Anis und / oder
Kümmel vor dem Stillen anzubieten. Manche Kinder trinken zunächst einige Gramm
und können so die Bauchschmerzen lindern. Falls Ihr Sohn diesen Tee verweigert,
können Sie versuchen, bis zu einem Liter des Tees selber zu trinken. Die
Wirkstoffe der Kräuter gehen dann auf die Muttermilch über und können so helfen,
die Bauchschmerzen zu lindern.
Auch eine sanfte Fußzonenreflexmassage kann unter Umständen helfen, die
Verspannungen im Bauch zu lösen.
Es gibt aber durchaus auch homöopatische Arzneien um die Beschwerden zu lindern.
Fragen Sie dazu am Besten Ihren Kinderarzt, Ihre Hebamme oder einen guten
Heilpraktiker um Rat. Es handelt sich hier um unterschiedliche Arzneien, die
genau auf Ihr Kind abgestimmt werden müssen, um gegen die Beschwerden zu helfen.
Inzwischen gibt es aber auch unterschiedliche Meinungen zu dem Thema
Schreikinder oder Dreimonatskoliken. So gibt es zum Beispiel die Theorie, daß es
sich bei den sogenannten Schreikindern nicht in erster Linie um eine Beschwerde
des Magen-Darm-Traktes handelt, sondern daß es hier auch um eine Reizüberflutung
der Kinder geht, die dann mit Blähungen reagieren. Dies ist oft bei Frühchen zu
beobachten, wo es mit einer leichten Unreife des Gehirns in Zusammenhang
gebracht wird.
Zum anderen wurde beobachtet, daß einige dieser Schreikinder an dem sogenannten
KISS-Syndrom leiden. Dies ist die Kopfgelenk Induzierte Symmetrie Störung,
welche durch eine spezielle Form der Krankengymnastik geheilt werden kann.
Fragen Sie hierzu bitte Ihren Kinderarzt / Kinderärztin um Rat.
Leider kann ich Ihnen keine Adressen oder Telefonnummern in Ihrer Stadt nennen,
die sich auf die Hilfe bei diesen Schreikindern spezialisiert haben. Mir ist nur
die Telefonnummer der Elternschule des ev. Krankenhauses in Unna (02303/106191)
bekannt, aber vielleicht kann Ihnen hier mit einer Adresse in Ihrer Stadt
weitergeholfen werden.

Antwort vom 19.04.2000

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