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Themenbereich: Nachsorge

Ich hatte im Mai 99 in der 25. SW eine Fehlgeburt. Ich mußt...

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Ich hatte im Mai 99 in der 25. SW eine Fehlgeburt. Ich mußte unser Kind ganz normal zur Welt bringen. Irgendwie läßt es mich nicht los, daß ich ein totes Kind zur Welt bringen mußte. Jetzt bin ich wieder schwanger in der 11. Woche und habe natürlich Angst, daß es wieder passieren kann. Es lag damals an einer Plazentainsuffizienz. Was heißt das genau? Was kann ich gegen meine Angst tun? Muß man eigentlich das Baby in so einem Fall normal zur Welt bringen? Für ihre Hilfe bedanke ich mich.

Frage vom 13.03.2000

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Eine Plazentainsuffiziens ist der Definition nach eine anatomisch oder funktionell bedingte Minderfunktion des Mutterkuchens. Ich habe jetzt mehrere Tage über eine Antwort auf Ihre Frage nachgedacht und ich möchte Ihnen sagen, daß Sie nicht alleine sind- es gibt Selbsthilfegruppen, die mit dem Thema über den Tod oder Verlust eines Kindes gegründet worden sind genau weil diese Frage nach dem WARUM der Anfang ist, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Es ist sicherlich hilfreich, in diesem doch sehr individuellen Prozeß Gedanken, Trauer aber auch Mut von jenen zu bekommen, die es selber durchlebt haben. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich darüber in der Zeitschrift "Eltern" gelesen- kontaktieren Sie doch einfach über das Internet und fragen nach, ob es in Ihrer Nähe solch eine Kontaktadresse gibt. Als Hebamme möchte ich Ihnen folgendes sagen: Die Geburt Ihres Kindes war die Geburt Ihres ersten Kindes. Sie tragen keine Schuld. Ich hoffe, daß Sie Raum und Zeit hatten, sich Ihr Kind anzuschauen, um sich damit auch von ihm verabschieden zu können. Denken Sie nach, ob Sie nicht doch einen friedlichen Ausdruck im Gesicht Ihres Kindes entdecken konnten. Lassen Sie ihrer Trauer, ihrem Schmerz, ihrer Wut, ihren Tränen freien Lauf. Nehmen Sie Abschied von Ihrem Kind- dies ist ein Prozeß, so wie auch die Schwangerschaft und die Geburt einen Prozeß darstellt. Das Leben hat ein
Anfang und ein Ende und ist doch aber ein Kreislauf. Sie sind jetzt wieder schwanger. Diese Schwangerschaft ist ihre zweite Schwangerschaft, es ist ein
zweites Kind, welches in Ihnen wächst, welches eine kleine Seele hat und auch ein Schicksal. Haben Sie Vertrauen. Vielleicht hilft Ihnen diese Schwangerschaft, den Abschied Ihres ersten Kindes zu verarbeiten - sie könnte eine Hilfe sein-es sollte keine Schwangerschaft sein, die von Angst besetzt ist. Vertrauen Sie sich jemandem an, falls Sie das Bedürfnis dazu haben. Ich denke da z.B. an einen Psychologen oder auch an eine Hebamme Ihres Vertrauens oder aber auch an Ihren Mann. Ich möchte Ihnen auch raten, sich in dieser Schwangerschaft nicht nur ausschließlich durch den Frauenarzt betreuen zu lassen, sondern eben wirklich auch durch eine Hebamme, die im Wechsel mit dem Arzt Vorsorgeuntersuchungen durchführt. Ich persönlich wünsche Ihnen alles Gute für diese Schwangerschaft, als auch den Mut, Vertrauen zu haben sowie viel Kraft für den Abschied, der gleichzeitig einen Neubeginn einleitet... Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 20.03.2000


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