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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Angst um noch ungeborenes Pflegekind

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo! Mein Mann und ich sollen ein Pflegekind bekommen aber ich habe Angst das das Kind vielleicht im Mutterleib stirbt. Die Mutter des Kindes hat ein Lernbehinderung und findet die Schwangerschaft abstoßend. Laut ihr wissen wir, dass sie Anfang der 35 Woche ist, aber das kind zu klein ist und nicht mehr richtig versorgt wird. Da sie aber die Doppler-Untersuchung nur 1x anstatt 2x die Woche macht, habe ich halt meine Sorge.Die Ärzte wollen das Kind noch nicht holen, aber laut dem Arzt, den ich kenne, möchte die Mutter nicht das man es eher holt. Schreiten die Ärzte wohl ein bevor was mit dem Kind passiert???? Kann dem Kind was passieren????

Frage vom 14.05.2007

Hallo, auch wenn die Mutter des Kindes, das Sie in Pflege nehmen möchten eine Lernbehinderung hat, ist und bleibt sie die Mutter des Kindes, das Sie in sich trägt. Wenn Sie mit Ihnen über ihre Schwangerschaft spricht, dann beweist sie, dass Sie großes Vertrauen zu Ihnen hat. Das ist sicher wichtig für sie, damit sie Ihr Kind guten Gewissens abgeben kann. Wenn Sie etwas für das ungeborene Kind tun möchten, dann sollten Sie die Frau unterstützen oder sich solange aus der Schwangerschaft raushalten bis Sie selbst die Verantwortung für das Kind übertragen bekommen haben. Unterstützung für die leibliche Mutter heißt auch Ihr zu vertrauen, dass sie die Entscheidungen, die sie trifft nach bestem Wissen und Gewissen abwägt. Immerhin scheint die Mutter ja so verantwortlich zu sein, dass Sie zu den Untersuchungen geht und abwägt, was nach der Geburt des Kindes das Beste für das Kind sein könnte. Auch das Kind selbst entscheidet über seine Geburt. Häufig kommen Kinder von alleine früher, wenn die Versorgung tatsächlich nicht mehr ausreicht. Die Doppler-Untersuchung stellt keine Behandlung dar und es ist fraglich, ob es etwas nützt die Untersuchung so häufig durchzuführen. Bei Mangelernährung des Kindes kann die Versorgung des Kindes durch eine Ernährungsberatung verbessert werden. Hierzu kann sich die Mutter an eine Hebamme wenden. Wichtig sind: eine ausreichende Eiweißzufuhr und der Verzicht auf Eisenpräparate, die den Blutfluss verlangsamen. Auch eine Förderung der Bindung an das Kind, die Kontaktaufnahme der Mutter zum Ungeborenen wirken unterstützend oder sorgen zumindest dafür, dass die Mutter selbst merkt, wenn es dem Kind nicht gut geht (z.B. durch abnehmende Kindsbewegungen).
Bei Auffälligkeiten im Schwangerschaftsverlauf wird man versuchen einen Mittelweg zu finden, der dem Kind die Frühgeburtlichkeit erspart, die immer ein Risiko an sich für das Kind darstellt. Die Entscheidung darüber wann es Zeit ist einzugreifen in den natürlichen Verlauf kann immer nur zwischen den Ärzten und der Mutter selbst unter Abwägung aller verfügbaren Informationen gefällt werden. Ob es dann besser ist, dass das Kind „geholt wird“ oder eine natürliche Geburt möglich ist, ist ebenfalls eine Entscheidung, die alleine zwischen Mutter und Ärzten besprochen werden kann. Die natürliche Geburt ist für Mutter und Kind die schonendeste Methode. Sie können davon ausgehen, dass alle Maßnahmen getroffen werden, die zum jeweiligen Zeitpunkt wichtig und richtig sind.
Dass Ihnen der Arzt, den Sie kennen, etwas aus der Betreuung der Mutter erzählt, stellt eine grobe Verletzung der Schweigepflicht dar, die ich unter keinen Umständen gut heißen kann.
Ich rate Ihnen sehr sich dieses Informationsweges nicht zu bedienen. Schweigepflicht und Selbstbestimmungsrecht der Frau sind hohe Güter unseres Rechtssystems. Deren Nichtachtung hat in unserer Vergangenheit einen grausamen Umgang mit Menschen zur Folge gehabt und auch aus medizinischer Sicht keinerlei Vorteile gebracht. Es ist schön, dass Sie sich für ein Pflegekind entschieden haben und dass Sie bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Auf längere Sicht werden Sie daran mehr Freude haben, wenn Sie die Mutter mit ihren Rechten achten und Ihre eigenen Interessen sauber trennen von den mutmaßlichen Interessen des Kindes.
Ich wünsch Ihnen alles Gute und viel Freude mit dem Kind, Monika

Antwort vom 14.05.2007


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