verweigert Breikost, will nur Mama
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ich bin selbstständig und kann so leider nicht nur das "Mutter-sein" genießen, sondern muß schauen daß ich meinen Job erhalte. Erfreulicher Weise habe ich das Büro im gleichen Gebäude wie unsere Wohnung, so ist mein kleiner Sohn eigentlich immer im Büro dabei - oder ich verlege den Arbeitsplatz an den Esstisch und wir sind zusammen in der Wohnung. Leider muss ich aber ab und zu mal einen Vorort-Termin wahrnehmen um meine Kunden nicht total zu vergraulen.
Jetzt ist der kleine 6 Monate alt und ich denke er müsste doch auch mit Papis Füttertalenten zurechtkommen, aber mein Sohn verweigert alles was nicht Mama ist. Er will schon immer keinen Schnulli und mag keine Nuckelflasche. Ich habe das Gefühl, daß alleine der Kontakt mit der Flasche bei ihm bereits einen Würgereiz auslöst. Nun habe ich ihn bisher voll gestillt, und wenn ich mal weg musste hat er lieber bis zu 12 Stunden gehungert, als dass er meine abgepumpte Muttermilch aus der Flasche getrunken hätte. Wir haben schon unterschiedliche Flaschen und Saugergrößen versucht. Wir haben die Nuckelflaschen von Avent mit Silikonsauger Größe 2 und 4 versucht, eine "No-Name"-Flasche mit Kautschuk-Sauger und eine "Trinklernflasche" mit variabler Saugeröffnung.
Die letzten 1,5 Wochen haben wir es mal mit gemütlichem Zufüttern per Löffel versucht. Aber selbst ganz harmlose Reisflocken mit Muttermilch angerührt sorgen für ein verzogenes Gesicht und es "schüttelt" ihn regelrecht wenn er das im Mund hat. Das milde Birnen-Gläschen scheint zu sauer, und selbstgekochte Bio-Karotte mit Muttermilch verdünnt sorgt auch wieder für ein Würgen. Die Säuglingsmilchnahrung Nr.1 von Holle die meine Tochter im gleichen Alter mit Begeisterung genauso gerne getrunken hat wie Muttermilch, ist auch komplett uninteressant für meinen Sohn.
Ich bin nun etwas verzweifelt, weil ich einerseits meinen Job nicht aufgeben kann, andererseits wohl für meinen Sohn unersetzlich bin. Wie kann ich ihn daran gewöhnen Muttermilch auf einem anderen Weg aufzunehmen als an der Brust zu trinken? Er darf ja gerne so lange er will Muttermilch trinken. Nur muss ich auch ab und zu mal ein paar Stunden aus dem Haus sein können, ohne daß er die ganze Zeit die ich weg bin lieber hungert als die Flasche zu nehmen...
Haben Sie einen Tipp für mich?
Vielen Dank
Frage vom 06.04.2010
Ich kann Ihren Kummer nachvollziehen, auch, wenn ich Ihnen gleichzeitig zu Ihrem willensstarken Kind gratulieren möchte. Leider gibt es kein Patentrezept für Ihre Sorgen, aber vielleicht können Sie irgendetwas mitnehmen aus den folgenden Gedanken: Säuglinge müssen erst richtig bereit sein für die Breikost (Zungenstreckreflex fast verschwunden, Kaubewegungen, Neugierde und Interesse am Essen der anderen, unterstütztes stabiles Sitzen etc..). Falls er Ihnen den Brei umgehend wieder aus dem Mund herausschiebt und Sie „wie nachstopfen“ müssen, würgt ihn die feste Konstistenz wirklich. Manche Kinder finden Brei grundsätzlich scheusslich und bevorzugen finger-food (weichgekochtes Gemüse oder Obst in die Hand, an einem Stück Brot manschen etc.). Würde er eher etwas von Ihrem Teller nehmen als die Säuglingsbreie? Würde er eher etwas aus einer „grossen“ Tasse oder aus einem Eierbecher trinken als aus einer Saugerflasche? Ansonsten gilt dann nur noch Geduld, Abwarten, erneutes zwangloses Probieren. Die Art, in der Sie schreiben klingt mir sehr humorvoll und genau so würde ich es auch weiter nehmen: kein Kind verweigert auf Dauer die feste Kost und viele Kinder haben übrigens einen Grund, warum sie erst später mit der B(r)eikost beginnen. Versuchen Sie weiter gelassen zu sein und genauso humorvoll. Oftmals passiert eine Menge, wenn man selbst den Focus wegnimmt. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 07.04.2010