plötzliche Brustverweigerung nach neun Wochen
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Ich stille voll, allerdings mit Hütchen, da er meine Brustwarze noch nie richtig angesaugt hat. Nur ab und an, zB wenn wir unterwegs sind, gibts ein Fläschchen.
Habe Freitag morgens um 6 Uhr noch im Bett liegend mit Hütchen gestillt. Dann um 8:30 Uhr nochmals und um 11:30 Uhr wieder gestillt. Dann Mittagsschlaf ca 3h.
Nach dem Mittagsschlaf wollte ich ihn wieder stillen, als er plötzlich das stillhütchen nicht richtig ansaugte und anfing zu Schreien. Sein Weinen hat sich immer mehr gesteigert und er hat sich nicht beruhigen lassen. Hab ihm noch versucht, die andere Brust anzubieten. Vergebens. Er hat einfach nicht richtig angedockt. Daher dann Flasche gegeben.
Das gleiche Spiel hatten wir dann beim nächsten Stillen, hier hat er nach dem sich müde weinen letztendlich doch angefangen korrekt zu saugen. Spätabends habe ich dann Flasche zur Entspannung gegeben. Am nächsten Morgen um 6 Uhr wollte ich wieder stillen, das gleiche Drama. Nach 1 h weinen hat er dann die Brust genommen. Den Rest des Tages habe ih dann Flasche gegeben. Und gestern morgen gleich versucht, ihn auszutricksen, in dem ich ihm kleine Spritze voll Milch gegeben habe, sobald er das Stillhütchen im Mund hat.
Er saugt einfach nicht mehr, sondern leckt nur dran und beißt drauf. Hab das Hütchen versucht, schonmal voll laufen zu lassen mit Milch durch ausstreichen etc. Es dauert ewig, bis er einmal im Weinen wenigstens kurz 2-3 Saugzüge macht. Dann kommt die Milch ja gleich.
Kann er so spät nach Wochen noch eine "Saugverwirrung" durch Flasche und Schnuller bekommen? Und muss ih die ihm nun abtrainieren, in dem ich beides weglasse oder reicht es, wenn ich ihm immer wieder trotz weinen versuche, an die Brust zu gewöhnen?
Er tut mir so leid, wie er sich da abmüht. Das Weinen kommt mir nicht nur trotzig vor, sondern wirklich verzweifelt.
Frage vom 03.11.2014
Ich würde ebenfalls annehmen, dass Ihr Sohn gerade einfach überfordert ist mit der ständig wechselnden Situation beim Trinken. Und ja, es ist ziemlich deutlich, dass die Kinder sehr verzweifelt sind in diesen Momenten (einschließlich der Mütter!). Die Kombination von Hunger, Sorge und Verwirrung hat zu einer ganz brisanten Situation geführt, in der jedweder Zwang das Gegenteil bewirken wird. Entsprechend empfehle ich Ihnen, zuallererst jedwede Form von Druck herauszunehmen. Kuscheln Sie viel mit Ihrem Kind, am besten Haut an Haut, baden Sie mit ihm zusammen und tragen Sie ihn viel. In diesen Situationen können Sie versuchen, ihn ohne Weinen!, Druck und Zwang und ohne Stillhütchen! einfach an die Brust zu legen oder ihn dorthin "krabbeln" zu lassen. Alles, was er selbstständig machen kann, wird ihn im Andocken und Saugen, in der Autonomie stärken. Das Stillen im Halbschlaf des Kindes macht es häufig auch nochmals leichter. Es ist meistens sehr hilfreich, alle anderen Saugobjekte wegzulassen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Zur Aufrechterhaltung Ihrer Milchbildung brauchen Sie eine elektrische Milchpumpe, zur Aufrechterhaltung der Ernährung Ihres Kindes eine Alternative zum Füttern oder/ oder Ersatzmilch. Ich empfehle Ihnen, Ihre Hebamme zu kontaktieren für diese besondere Situation, damit Sie zum Pumpen, Stillen und "Ruhe bewahren" ausreichend Informationen und Unterstützung erfahren können. Ich empfehle Ihnen ausserdem, darüber nachzudenken, was der mögliche Auslöser (Streit, Parfüm, Sorgen, Gedanken, Stress, Gerüche etc. pp) für den ersten Stillstreikt gewesen sein könnte, abgesehen von den "saugverwirrenden" Materialien. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 06.11.2014