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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Abwarten oder Ausschabung, Abschätzung erbeten

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Guten morgen,

leider muss ich auch einmal um Rat fragen:

Ich habe Ende Februar 2017 eine Eileiterschwangerschaft mit anschließender Eileitererhaltender OP gehabt.

Nach den von den Ärzten vorgeschriebenen 3 Monaten, haben wir wieder das "üben" begonnen und so konnte ich, nach Ausbleiben der Periode, am 26.07. beim Frauenarzt positiv testen.

Durch meine Vorgeschichte wurde ich engmaschig kontrolliert. Der HCG-Wert entsprechend analysiert, der auch bis dato gut ansteigt:

Werte:
26.07. 376
28.07. 898
30.07. 2101
01.08. 4090
03.08. 7600
07.08. ca 24000

Da ich kurz nach dem positiven Test ein pochen auf der Seite der damaligen Eileiterschwangerschaft hatte, bin ich am darauf kommenden Sonntag ins Krankhaus gefahren. Um eine erneute EU auszuschließen wurde ich dabehalten und weiter hin per Ultraschall und Blutwerten kontrolliert. Daher auch die vielen Werte.

Ich konnte die Entwicklung des Embryos auch gut mit verfolgen.
Allerdings scheint seit zu Beginn der Schwangerschaft alles nicht zusammen zu passen.

Laut Krankhaus war ich in der 9 SSW, das Embryo jedoch Stand 6SSW.
Meine Ärztin behaart auf der momentan 6+3 SSW.
Da Sie gestern im Ultraschall noch keinen Herzschlag gesehen hat, hat sich mich ein anderes Krankenhaus überwiesen.
Diese nahmen nochmal Blut und machten einen US, laut Oberärztin sei jetzt die Fruchthöhle zu groß Stand 8+3 und der Embryo Stand 6+2 mit 3,8 mm. Somit bestehe keine intakte Schwangerschaft.
Eine Herzaktion konnte nicht gesehen werden.
Morgen soll ich nochmals zur Untersuchung hin.

Leider sind mein Mann und ich mit den Nerven total am Ende. Seid knapp 2 Wochen habe ich jeden 2 Tag eine Untersuchung und viele verschiedene Meinungen.

Ich kann von mir aus sagen, dass ich das Wachstum des Kindes als auch der Fruchthöhle erkennen konnte. Bin aber unschlüssig, wie ich die Aussagen der Ärzte einschätzen soll.

Ich hatte mir gedacht, wenn der Blutwert morgen steigen und das Kind gewachsen ist, aber keine Herzaktion zu sehen ist, einfach mal eine Woche ohne Untersuchung abzuwarten.
Die letzte Ärztin riet zu einer Ausschabung.

Wie schätzen Sie die Situation ein und würden hier weiterverfahren?


Vielen Dank vorab für Ihre Antwort.

Frage vom 08.08.2017

Hallo, da es überhaupt keinen dringenden Anlass für einen Eingriff gibt und Ihrerseits berechtigte Zweifel an den Schlüssen der Ärzte bestehen, ist "Abwarten" genau das Richtige. Nach den vielen Untersuchungen und der damit verbundenen Beunruhigung wäre es für Sie vielleicht das Beste, wenn Sie erst mal zur Ruhe kommen.
Was bis jetzt gesagt werden kann:
- Sie sind schwanger
- der Embryo hat sich in der Gebärmutter angesiedelt und ist bislang gewachsen
- der HCG-Wert steigt
- es gibt keine Anzeichen auf eine Fehlgeburt (z.B. Blutungen) und keinen akute Handlungsbedarf
Das ist alles prima und bedarf noch nicht mal einer kurzfristigen Kontrolle.
Der Herzschlag des Embryos sollte sichtbar sein, wenn die Größe des Kindes entsprechend groß ist. Erst bei einer Länge des Embryos von über einem Zentimeter lässt sich anhand des fehlenden Herzschlages auf eine nicht intakte Schwangerschaft schließen. In der frühen Embryonalzeit entwickelt sich das Herz erst. Auch wenn schon pochende Zellen erkennbar sind, hat das Herz noch keine lebenswichtige Funktion.
Wesentlicher Erkennungsfaktor ist das Wachstum. Wo Wachstum ist, da ist auch Leben. Das Wachstum kann festgestellt werden durch zwei Messungen, die ohne Dringlichkeit zwei Wochen auseinander liegen sollten, jedoch wenigstens eine Woche. Wenn also in einer Woche immer noch kein Herzschlag zu sehen wäre, jedoch der Embryo deutlich gewachsen, aber noch unter einem Zentimeter, besteht immer noch Hoffnung auf eine intakte Schwangerschaft. Anhand des Wachstums des Embryos lässt sich dann später genauer sagen, welches Schwangerschaftsalter genau vorliegt.

Vom HCG-Wert her lässt sich eine bevorstehende Fehlgeburt diagnostizieren, wenn der HCG-Wert innerhalb von 48 Stunden deutlich fällt. Das ist bei Ihnen nicht der Fall, so dass in den nächsten Tagen auch nicht mit einem natürlichen Abgang gerechnet werden kann.
Zu guter Letzt: insbesondere in den frühen Schwangerschaftswochen bietet die "vorsorgliche" Ausschabung keinen Vorteil gegenüber dem Abwarten auf eine natürliche Fehlgeburt. Ihre Ärzte sollten Sie über diese Möglichkeit beraten, wenn sie denn schon eine nicht intakte Schwangerschaft vermuten, und Sie in der von Ihnen getroffenen Entscheidung unterstützen.
Ich empfehle Ihnen mindestens eine Woche abzuwarten und in der Zwischenzeit auf weitere Untersuchungen zu verzichten, da außer unterschiedlichen Meinungen keine sichere Diagnose zu erwarten ist.
Ob sich letztendlich eine intalte Schwangerschaft entwickelt lässt sich leider nicht zu 100% vorhersagen. Das betrifft aber alle Schwangerschaften.
Wenn Sie selbst nichts gegenteiliges merken, können Sie von einer intakten Schwangerschaft ausgehen und "guter Hoffnung" bleiben.
Der erste Ultarschall nach den Mutterschaftsrichtlinien ist erst für die 9. Woche vorgesehen, weil bis dahin Fruchtblase. Embryo und Herz groß genug sind, um sicher gesehen und gemessen werden zu können. Bei Abweichungen von der erwarteten Größe wird dann anhand der Messergebnisse das Schwangerschaftsalter näher eingegrenzt. Bei unregelmäßigem Zyklus, kurs nach Absetzen der Pille oder wenn die letzte Periode nicht bekannt ist, ist das genaue Schwangerschaftsalter bis mindestens dahin unbekannt.
Für Rückfragen oder einen Bericht über den Fortgang können Sie gerne die Kommentarfunktion unter der Antwort nutzen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow

Antwort vom 08.08.2017


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 08.08.2017 13:42
Dankeschön
Ich möchte mich schon einmal für Ihre schnelle Rückantwort bedanken.
Ich bin froh, dass Sie, in etwa ähnlich denken wie ich. Ich werde berichten, was die morgige Untersuchung ergibt.

Viele Grüße.
Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 09.08.2017 10:37
Gute Nachricht
Guten Morgen Frau Selow,

wir waren heute dann wieder zur Untersuchung im Krankenhaus.
Der HCG Wert ist nun auf knapp 39t angestiegen. Der Embryo auf 4,5mm angewachsen und wir haben Herztöne mit dem Sonographen wahrnehmen können.

Es scheint momentan alles richtig zu laufen.

Wir freuen uns sehr!

Viele Grüße.
Kommentar vom 10.08.2017 01:27
Gute Nachricht
Hallo, vielen Dank für die Nachricht. Freut mich auch sehr, dass doch alles in Ordnung ist.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und dass Sie die Schwangerschaft genießen können, nachdem ja nun geklärt ist, dass sich der Embryo in der Gebärmutter befindet und wächst und gedeiht.
Herzliche Grüße, Monika Selow
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