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3-Monats-Kolliken - was hilft?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Unser Sohn, 19 Tage alt, hält uns mit häufigen Schreiphasen ganz schön auf Trab.Ca. 10 min nach Beginn der Stillmahlzeit wird er schon extrem unruhig und kämpft mit Bauchkrämpfen.Er ist ein ziemlich hektischer Trinker und schluckt sicher zu viel Luft beim Trinken.Mit Lefax konnten wir das Problem nicht abstellen.Mittlerweilen sind die Krampfphasen aber nicht nur unmittelbar nach dem Stillen, sondern auch viel später.Kümmelöl, bauchweh-Tee, beruhigende Musik beim Stillen brachten bisher noch nicht den Erfolg! Der Stuhl ist oftmals schaumig.3-Monats-Kolik? Was hilft?

Frage vom 25.06.2002

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Die Beschwerden Ihres Sohnes können viele Ursachen haben: da ist zunächst der noch recht unreife Darm, der seine Verdauungstätigkeit noch "richtig lernen" muss. Aber es werden noch sehr viele andere Ursachen, wie z.B. das Kiss-Syndrom (eine Halswirbelblockade) als Ursache vermutet. Natürlich kann aber auch die Ernährung von Ihnen eine Rolle spielen: meiden Sie daher zunächst alle Lebensmittel, die bei Ihnen oder dem Vater des Kindes Blähungen verursachen können. Auch stark blähende Kohlsorten sollten Sie vielleicht in den ersten Wochen meiden. Manche Kinder reagieren auf Kaffee, schwarzen Tee oder Pfefferminze mit Unruhe und dadurch dann auch Blähungen. Wenn die Ursache der Probleme nicht in Ihrer Ernährung liegt und sich Ihr Sohn zu einem sogenannten Schreikind (früher Drei Monats Kolliken genannt) entwickelt, können Sie sich unter www.gaimh.de auch eine Beratungsstelle aus Ihrer Stadt heraussuchen, die dann gemeinsam mit Ihnen die Ursache für diesen Verdauungsbeschwerden herausfinden kann.

Unterstützende Maßnahmen bei Blähungen: Eine sanfte Bauchmasse im Uhrzeigersinn, also nach dem Verlauf des Dickdarmes, mit einem Öl aus Fenchel-Kümmel, regelmäßig mehrmals täglich z.B. bei jedem Windeln. Wärme in Form eines Kirschkernkissens- dieses gibt eine feuchte Wärme ab, die sich lange hält- bitte nicht auf die nackte Haut, sondern eben auf den Bauch eines angezogenen Kindes legen. Wärme in Form einer Wollhose, die den gesamten Rumpf des Körpers bedeckt. Wolle wärmt und ist gleichzeitig auch temperaturregulierend, so daß kein Hitzestau entstehen kann. Eine solche Wollhose gibt zudem eine enge Begrenzung bzw. einen allgemeinen Halt für den gesamten Bauch. Durch die Wärme können das Abgehen von Winden gefördert und erleichtert werden als auch wird das gesamte Befinden des Kindes durch einen warm gehaltenen Rumpf und damit der Kerntemperatur des Kindes selber positiv unterstützt. Verdauungsunterstützend ist die Gabe eines Fenchel-Kümmel, auch mit Zusatz von Anis, Tees. Ein solcher Aufguß-1 Teelöffel auf eine Tasse heißes Wasser zehn Minuten ziehen lassen- kann dem Kind schluckweise in Form eines Löffels vor den Stillmahlzeiten gegeben werden, die Säuglingsnahrung bei Flaschenkindern kann damit zubereitet werden oder der Tee kann als zwischendurch per Flasche gegeben werden. Die sog. Fliegerhaltung wirkt entkrampfend auf die Bauchmuskulatur des Kindes und erleichtert die Phase der Blähungsschmerzen. Dabei liegt das Kind bäuchlings über dem Unterarm, der Kopf ruht in der Armbeuge der Person, die das Kind hält, die Arme und Beine baumeln rechts und links des Unterarms locker, so daß der Rücken des Kindes rund ist. In dieser Position kann sich das Kind gut entspannen, es ist für die Person, die das Kind hält, auch eine nicht verkrampfte Art, das Kind zu halten und ruhig hin und her zu wiegen. Eine Variation dieser Position ist im Sitzen, das Kind bäuchlings über die Oberschenkel zu legen, oder auch z.B. selber dabei auf einem Pezziball zu sitzen und sanft auf- und ab zu wippen. Auch, wenn das Kind über die Schulter gelegt wird, sollte darauf geachtet werden, daß der Bauch dabei rund ist, der Kopf hoch auf bzw. über der Schulter liegt und die Arme baumeln können. Auf ein ausreichendes Bäucherchen zwischen als auch nach den Mahlzeiten ist unbedingt zu achten. Bei der Zubereitung der Flaschennahrung ist darauf zu achten, daß sich nach dem Schütteln die Luftblasen gelegt haben. Sollte das Wasser relativ kalkhaltig sein, so probieren Sie mal abgepacktes Wasser zur Herstellung von Säuglingsnahrung, um zu prüfen, ob die Bauchschmerzen dann besser sind. Bei gänzlicher Nicht-Verträglichkeit der jeweiligen Nahrung ist eher Durchfall angesagt, allerdings können Sie dies nochmals mit Ihrem zuständigen Kinderarzt besprechen. Ich würde Ihnen raten, die Flaschennahrung mit dem Fenchel-Kümmeltee zuzubereiten und achten Sie bitte darauf, daß zwischen einer Stillmahlzeit mindestens zwei Stunden liegen, denn so lange braucht die Milch etwa, bis sie im Magen verdaut ist- wenn auf halbverdaute Milch noch frische Milch dazukommt, dann kann es wiederum zu Blähungen und Verdauungsproblemen kommen! Hilfreich wäre u.U. auch ein Schnuller als Saugersatz und eben dazu, daß dieser ihm hilft, sich selbst zu beruhigen- dafür ist die Brust nicht da.

Antwort vom 25.06.2002


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