wegen anstrengender Stillzeit langsam Zufüttern - wie vorgehen?
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meine Tochter ist jetzt knapp 4 Wochen alt. Sie schläft eigentlich von Anfang an in der Nacht ihre 6 - 8 Stunden durch. Worüber ich sehr froh bin.
Unter tags haben wir jetzt nur das Problem, dass sie spätestens alle 2 Stunden angelegt werden will. Da ich noch 2 weitere Kinder habe ist das ziemlich anstrengend und stressig.
Meine Überlegung wäre jetzt Fertigmilch zuzufüttern um ein paar Stillmahlzeiten zu ersetzen und dadurch einen längeren Fütterungsabstand zu bekommen. Denn ganz abstillen möchte ich eigentlich noch nicht.
Was meinen Sie dazu? Wie muss ich dann vorgehen?
Frage vom 04.07.2010
Die ersten Wochen mit einem weiteren Kind sind natürlich immer die härtesten, weil es wieder eine Umstellung des ganzen Alltags braucht, und das schlechte Gewissen, nichts und niemandem gerecht zu werden, schleicht sich schnell ein. Sie ahnen natürlich, das das Stillverhalten Ihrer Tochter mit dem beschriebenen Stillrhythmus sehr normal ist, da sie mit der langen! Nachtpause nur so auf ihre benötigte Milchmenge kommt, wenn sie alle zwei Stunden tags stillt. In dem Augenblick, wo Sie Stillmahlzeiten mit Fertignahrung ersetzen, beginnen Sie schon abzustillen. Wenn Ihre Tochter also statt an der Brust aus der Flasche trinkt und Sie somit einen längeren Stillabstand bekommen, müssen Sie dennoch auf Ihren Busen schauen. Um einen Stau zu vermeiden, sollten Sie gut auf Füllung und Festigkeit achten. Entweder Sie streichen vorsichtig etwas aus zwischen den Stillmahlzeiten und/ oder kühlen zwischendrin. Letzteres zeigt auch dem Körper, dass er weniger Milch nachbilden soll. Und es macht Sinn, die geplanten Ersatzmahlzeiten nicht alle auf einmal einzuführen, sondern Schritt für Schritt. Da Ihre Tochter erst gerade 4 Wochen alt ist, besteht eine gewisse Gefahr, dass sie entweder zunehmend lieber die Flasche nehmen wird und weniger gern an der Brust saugt oder vielleicht durcheinander kommt mit dem unterschiedlichen Saugen an Brust und Flasche, sprich eine Saugverwirrung zeigt. Allerdings lässt sich das nicht vorhersagen, ob es passiert. Falls Sie Ihre ersten beiden auch gestillt haben, erinnern Sie sich vielleicht noch, dass die meisten Säuglinge mit zunehmenden Alter zunehmend schnell und effizient an der Brust saugen. Erst mit ca. 8 Wochen wird deutlich, dass das Stillen sehr viel weniger zeitaufwendig ist, als das Füttern mit der Flasche. Vielleicht kann ich Sie so noch ein wenig motivieren, und evtl. tun sich noch Hilfe und Unterstützung auf aus der familiären oder anderen Umgebung, die Ihnen diese ersten schweren Wochen erleichtern. Viele „Mehrfachmütter“ beschreiben, dass ihnen durch das Stillen des Jüngsten wenigstens diese „stille Zeit miteinander“ gegeben wurde im hektischen Alltag einer grossen Familie. Vermutlich hatten Sie noch nicht genug Gelegenheit, genau das auch bewusst zu geniessen. Wenn Sie sich für die Flaschenmahlzeiten zwischendrin entscheiden, achten Sie gut auf sich und Ihre Brust. Leider kann ich Ihnen keine Prognose geben, wie schnell sich das Vorhaben in ein wirkliches Abstillen verändert. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 04.07.2010