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Themenbereich: Stillen allgemein

Ohne Brust kein Einschlafen, nächtliches Dauerstillen

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammensprechstundenteam,

da ich schon über mehrere Wochen Ihr Portal besuche, mich informiere und Ihre Antworten toll finde, möchte ich gerne hier mein Problem schildern, da ich noch keine Antwort in ähnlichen Problemen gefunden habe:

Unsere Tochter ist nun 4,5 Monate alt. Zu Beginn der Stillzeit hat sie in vier von sieben Nächten etwa 7 Stunden am Stück geschlafen, dann noch mal etwa 3 und 3, die restlichen Nächte der Woche im 3-Stunden-Rhythmus. Das war super und ich konnte sie auch bei Wachstumsschüben und kurzen Zeitabständen direkt nach dem Stillen wieder in ihr Bettchen legen und wir haben weitergeschlafen, so dass ich auch immer zu ausreichend Schlaf gekommen bin.

Aber seit etwa der 10. Woche verkürzen sich die Abstände nachts stetig, so dass wir mittlerweile bei einem Stundenrhythmus sind, und das nicht nur über ein oder zwei Wochen (Wachstumsschub), sondern seitdem dauerhaft. Dabei trinkt sie natürlich nicht jedes Mal, sondern meist nuckelt sie nur ein paar Mal an der Brust und döst dann weg. Manchmal kann ich sie dann schnell wieder in ihr Bettchen (Babybay) legen, aber oft muss ich eine ganze Zeit warten, da sie meine Brust im Mund spüren will und sofort wieder wach wird, wenn ich ihr diese entziehe...
Leider nimmt sie keinen Schnuller und auch mit Tee oder Wasser lässt sie sich nicht vertrösten.
Wenn wir versuchen, sie stattdessen anders zum Weiterschlafen zu bringen (z.B. rumtragen), artet das meist auch in wildes Geschrei aus.

(Dazu kommt noch, dass sie in der zweiten Nachthälfte dann noch mal unruhiger wird, und ich habe das Gefühl, dass dann die Verdauung zusätzlich noch einsetzt (das hatte sie allerdings schon von Anfang an so, auch mit dem großzügigeren Stillabständen), morgens nach dem Wachwerden kommt dann fast immer auch direkt ein "Stinker".)

Dass sie generell von selbst schläft, daran ist nicht zu denken - weder tags noch nachts - sie braucht die Brust um einzuschlafen.

Tagsüber haben wir einen 2-3 Stunden-Rhythmus beim Stillen.

Unsere Tochter ist ein sehr waches Kind, das viel sehen will und auch tagsüber schwer zum Schlafen zu bekommen ist. Sie schläft nur in der Tragetasche beim Spazieren gehen länger. Zu Hause, auch beim Stillen im Bett, schläft sie tagsüber maximal eine 3/4 Stunde. Ich versuche, das aber bei fast jedem Stillen hinzubekommen, da sie dazwischen eben extrem "aktiv" ist und sie, meine ich, das auch braucht, um immer wieder runterzukommen.
Meine Vermutung ist, dass sie nachts Nähe braucht, um das alles zu verarbeiten. Aber leider müssen mein Mann, der das alles mitbekommt und versucht mich zu unterstützen, und ich auch mal schlafen...

Da die Nächte nun schon wochenlang so extrem verlaufen und vor allem immer extremer werden und zudem die Tage mit ihr so anstrengend sind, dass ich mich da auch nicht hinlegen kann, um Schlaf nachzuholen, bin ich mit meinen Nerven ziemlich am Ende und weiss nicht, was wir anders machen können. Eine Oma haben wir leider auch nicht in der Nähe wohnen.
Meine Motivation zu stillen, schwindet leider von Nacht zu Nacht mehr. Zumal das ganze natürlich auch meinen Mann und die Beziehung zu meinem Mann enorm belastet.

Können Sie mir einen Tipp geben, was wir tun können, um die Nächte wieder zu verlängern?

Herzlichen Dank im Voraus!
Karin

Frage vom 12.08.2010

Hallo!
Einmal möchte ich Ihnen empfehlen, sich direkt nochmals an Ihre Nachsorgehebamme zu wenden, um zu schauen, ob Ihr Kind gleichmässig auf seiner Kurve zunimmt oder ob es vielleicht Gründe gibt, Ihre Milchmenge irgend zu unterstützen. Ich glaube auch, dass Sie den Charakter und das Temperament Ihres Kindes ganz gut erfasst haben und schon sehr wohl wissen, wo so Ruhe- und Entspannungsphasen nötig sind. Prinzipiell ist das Stillen da ein wunderbarer Helfer; viele Mütter erspüren sogar am unterschiedlichen Saugen, was genau ihr Kind damit an Last und Anspannung los wird. Hilfreich während des Tages ist aber insbesondere auch das Tragen in einem Tuch bzw. einer Tragehilfe. Ohne, dass ein Kind gross weint oder unruhig ist, gibt das Tragen einen Vorschuss an Nähe und Vertrauen, so dass sich damit schon Anspannung (vor der Nacht) abbauen kann. Je nachdem, wie es Ihnen lieber ist (und teils Ihrem Kind), haben Sie sogar schon vom Alter her die gute Möglichkeit, Ihr Kind auch auf dem Rücken zu tragen (geht auch mit Tragehilfen). Sie haben insbesondere dann auch selbst „den Blick nach vorne frei“ sowie die Hände, um Dinge erledigen zu können. Ich empfehle keinen Babybjörn mit Blick nach vorne, weil es jedes Kind in dem Alter überreizen kann und ausserdem in eine nicht angemessene Rückenhaltung bringt.

Damit es Ihnen und Ihrem Partner gut geht, braucht es ein gemeinsames Gespräch und eine gute Planung, wie Sie miteinander diese anstrengende Zeit schaffen können. Wenn Sie beide klar definiert haben, wer und wie jeder seine Bedürfnisse und Ausszeiten (auch miteinander) befriedigt bekommt, fällt es leichter sich entsprechend zu orientieren. Die nächtlichen Verdauungszeiträume ändern sich insbesondere dann nochmals, wenn die Kinder anfangen zu krabbeln. Dann verlegt es sich meist auf den Tag. Toll, dass Sie schon direkt auf der Zielgeraden sind mit Ihrer Stillzeit von 41/2 Monaten.
Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 13.08.2010


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 16.04.2012 08:15
Noch hier?
Hallo Karin,

der Eintrag ist schon länger her, aber ich probier einfach mal, ob Du noch liest... Dein Beitrag oben hätte 1:1 von mir kommen können!! Ich wollte einfach mal nachfragen, wie es bei Euch weitergegangen ist? Hast Du eine Lösung gefunden oder hat sich die Situation irgendwann von selbst entspannt?
Liebe Grüße,
Lela
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