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Themenbereich: Stillen allgemein

kämpft gegen das Einschlafen-was tun?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebe Hebammen,

mein Sohn, Samuel ist am 18.12.2010 geboren und mittlerweile 12 Wochen alt. Nach der Geburt im KH sollte er die ersten Nächte auf meiner Brust schlafen, da er noch sehr viel Fruchtwasser ausspuckte... Das haben wir wenn er sehr unruhig war tagsüber und nachts auch beibehalten.
Er ist sehr aktiv und wenn er tagsüber wach ist, ist immer viel Bewegung und Erzählen angesagt - auch ist er in seiner motorischen Entwicklung sehr weit voraus.
Leider haben wir ein Schlafproblem: während des letzten Stillens, meist gegen 19 Uhr, schläft er an der Brust ein, anschließend legen wir ihn in sein Bettchen in unserem Schlafzimmer. Meistens schläft er dann 10 Stunden (unterbrochen von 1 oder 2 Mahlzeiten), morgens ist er dann topfit und gut gelaunt. Tagsüber ist er leider nicht in den Schlaf zu kriegen, er reibt sich die Augen, sie werden rot und er gähnt - körperlich wird er nicht wirklich ruhig.... wenn wir ihn dann versuchen in sein Bettchen oder auch neben uns auf dem Sofa in den Schlaf zu kriegen reagiert er mit wildem Geschrei, er schläft nur an der Brust ein, legt man ihn allerdings zu früh ins Bettchen ist er sofort wieder da und macht sich mit wildem Geschrei bemerkbar. Den Schnulli akzeptiert er nur, wenn er sich bereits im Halbschlaf befindet. Die andere Alternative ihn zum Schlafen zu bringen, ist wildes wackeln auf dem Pezziball akzeptiert er aber auch nur bei meinem Mann...
Sind wir unterwegs schläft er im Auto oder Kinderwagen auch erst nach einer gefühlten Ewigkeit ein (z.B. 1 Stunde Spaziergang, der kleine Mann schläft dann nach 55 Minuten ein, vorher schaut er sich alles genau an)
Mein Eindruck ist, das er sehr oft über seinen Müdigkeitspunkt hinweg geht (auch wenn er für sich alleine im Bettchen liegt), das endet dann natürlich in nicht enden wollendem Geschrei.

Meine Frage nun, ist es möglich dass er sich das Einschlafen an der Brust bereits angewöhnt hat und wenn ja wie kriegen wir es wieder weg oder ist es möglich, das ihm sein Nachtschlaf bereits ausreicht? Wie schaffe ich es, das er auch wirkich einschläft und nicht stundenlang kämpfenmuss... ?

Leider bin ich verzweifelt, da mir alle sagen "er muss jetzt aber mal" und er wäre verwöhnt!

Vielen lieben Dank!
Birgit

Frage vom 17.03.2011

Hallo!
Ich finde, dass es Ihr Sohn schon ganz wunderbar durch die Nacht zu schaffen scheint und Sie anscheinend (?) auch Schlaf bekommen. Für tagsüber möchte ich Ihnen empfehlen zu beobachten in welchen Rhythmen Ihr Sohn wach und aktiv und dann wieder erste Anzeichen von Müdigkeit zeigt (möglicherweise lohnt es sich, dass auch mal aufzuschreiben). Die meisten Kinder reagieren im Wechsel von 11/2 bis 2 Stunden mit einer Aktivphase und einem Übergang in eine Erholungsphase. Diese Aktivphase kann das Stillen, die Pflege, das Spiel miteinander und die Aufmerksamkeit auf Anregungen von aussen beinhalten. Die Übergangsphase zeigt sich in Abwenden, weniger Blickkontakt und weniger oder überforderte Antworten wie Weinen, Schreien auf Reize und Stimulation. Säuglinge haben einen anderen Schlaf als wir Erwachsene und sind deshalb auch auf mehr Hilfe angewiesen. Der Schlaf ist weniger tief und gerade zu Beginn der Schlafphase leicht zu stören. Normal braucht ein Kind ca. 20 min, ehe es so wirklich in einen tieferen Schlaf hineinsackt. Wenn es vor diesen 20 min einen Reiz erfährt, wacht es wieder auf und geht in die nächste Aktivitätsphase. Entsprechend möchte ich Ihnen auch empfehlen, so wenig Stimulation für den Schlafeintritt zu benutzen und z.B. gerade die Hüpferei auf dem Pezzi-Ball sehr zu reduzieren. Daran gewöhnt sich ein Kind insbesondere, ist aber eine Tätigkeit, die Sie gar nicht immer ausführen wollen oder können. Prinzipiell spricht überhaupt nichts dagegen, ein Kind an der Brust in den Schlaf zu stillen. Daran sind Säuglinge natürlich gewöhnt, ich persönlich halte das Schlafstillen aber nicht für ein Verwöhnen, sondern für eine Form der Bedürfnisbefriedigung. Viele Kinder tun sich einfach schwerer mit dem Übergang von Wachsein in Schlafen und brauchen diesen engen Körperkontakt. Und das hat überhaupt nichts mit „Können“ zu tun, was ab einem gewissen Moment da sein muss, sondern es ist ganz normal, dass nach einem aufregenden Tag die Mutterbrust der sicherste Hafen für diese kleinen Menschen ist. Insgesamt empfehle ich Ihnen, gut zu beobachten, wann Ihr Sohn vielleicht zuviel Stimulation verarbeiten muss und deshalb den Übergang nicht schafft. Wenn Ihr Kind sich durch Körperkontakt aber dann beruhigt und auch einschläft, gibt es ihm das Vertrauen, dass die Welt schon in Ordnung ist. Aber auch jede andere Form von gleichbleibenden, liebevollen Ritualen sind hilfreich. Möglicherweise geniesst es Ihr Kind im Tuch oder Tragesack (mit dem Bauch zu Ihnen!!!) getragen zu werden. Dort kann er sich jederzeit abwenden und in einen „gehaltenen“ Schlaf übergehen. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 19.03.2011


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