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Themenbereich: Medikamente in der Schwangerschaft

Behandlung von Angststörung in der Schwangerschaft

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo ich bin momentan in 23.ssw und bezüglich meiner schon jahrelang andauernden Angsterkrankung sehr verzweifelt. Seit Ende des 1.Trimesters werden die Ängste bezüglich Infektionskrankheiten immer schlimmer. Angst habe ich momentan vor Listeriose,Toxolasmose und seit einer Woche wieder vor einer HIV Infektion. Die Angst vor HIV trat nach dem Händeschütteln mit einer Arbeitskollegin auf. Kurz darauf hab ich Blut auf einer Wunde von mir an der Hand entdeckt, dass wahrscheinlich eher von mir selbst aus dieser 3Tage alten Wunde war. Durch häufiges Händewaschen habe ich sehr aufgesprungene Hände, wo es dann auch schnell mal blutet.
Bekomme aber den Gedanken nicht aus dem Kopf, daß es doch anderes Blut war und ich mich vielleicht mit HIV infiziert haben könnte. Um einen Test zu machen muss ich ja nun 12 Wochen warten. Also bis zur 35.ssw. Diese konfusen Gedanken machen mich total verrückt.
Nehm schon seit Jahren Cipralex und nach ausführlicher Erkundung nehm ich es auch in der Schwangerschaft. Meine Hebamme und Frauenärztin sagen ich soll es auch erstmal weiter nehmen um nicht weiter abzustürzen. Musste mir jetzt einen neuen Psychiater suchen, da mein alter aufgehört hat. Der neue hält nun wieder gar nichts davon dieses Medikament in der Schwangerschaft zu nehmen, hat mir aber relativ schnell einen Termin bei einer Psychiaterin gesucht. Bin im Moment total verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll

Frage vom 11.06.2013

Hallo,
zunächst einmal ist es gut, dass Sie sich Hilfe suchen, da ausgeprägte Ängste schon sehr belastend sein können. Es scheint so, als wenn zu den Ängsten noch Zwänge hinzu kommen (Hände waschen). Sinnvoll wäre hierfür noch mal eine Therapie durchzuführen. In Ihrem Fall würde ich empfehlen das durchaus auch schon in der Schwangerschaft anzugehen, da ja ansonsten auch die Möglichkeit besteht, dass die Ängste vor Infektionen nach der Schwangerschaft andauern und sich dann auf Neugeborene beziehen.
Schade, dass Sie den Psychiater wechseln mussten. Der neue scheint nicht gerade ein Glücksgriff gewesen zu sein. Jedenfalls ist es nicht so toll Sie nun zu verunsichern bezüglich der Medikation ohne eine Alternative anbieten zu können. Was zu überlegen wäre ist allenfalls eine Änderung der Medikation, wenn ausgeprägte Beschwerden nicht mehr ausreichend auf die Dosierung ansprechen. Bei Cipralex kann es insbesondere bei langer Einnahme zu einem gewissen Gewöhnungseffekt kommen. In dem Fall würde in einem ersten Schritt eher die Dosis erhöht, und wenn das nicht ausreicht zu einem anderen Medikament gewechselt. Da Hebammen nicht gerade die Fachfrauen für Arzneimittel sind, sollten Sie das auf jeden Fall mit der Psychiaterin besprechen. Vor allem in Kombination mit Therapie wäre eine Besserung zu erwarten und auch notwendig, wenn es sich um ausgeprägte Ängste handelt.

Gute Informationen zur Medikation in der Schwangerschaft gibt es mit einer kostenlosen ärztlichen Beratung mit Ausfüllen eines Fragebogens unter:
https://www.embryotox.de/schwanger.html
oder telefonisch unter:
www.embryotox.de/impressum.html
Der Vorteil dieser Beratung gegenüber der von "irgendeinem" Psychiater liegt darin, dass hier ausgesprochene Fachleute für Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit sitzen, während auch ansonsten gute Psychiater leider für Schwangerschaft und Stillzeit recht unterschiedlich fundierte Meinungen vertreten. Das liegt daran, dass Studien an schwangeren Frauen nicht durchgeführt werden und die Leitlinienempfehlungen meist nur Nicht-schwangere und wenige Frauen umfassen. Für einen einzelnen niedergelassenen Psychiater ist es daher schwer viel Erfahrung zu sammeln bzw. sich aktuell zu halten. Insgesamt gibt es mit den unterschiedlichen Psychopharmaka jedoch eine recht große Erfahrung, da es vergleichsweise viele Frauen gibt, die sie einnehmen müssen. Das Institut, das sie unter obigen Links finden, sammelt seit einigen Jahren bundesweit die Erfahrungen und Ergebnisse, wertet sie aus und gibt sie an Fachärzte und betroffene Frauen weiter. Bei Unsicherheit bezüglich der Medikation kann sich also auch Ihr Psychiater/Ihre Psychiaterin an das Institut wenden und beraten lassen.

Soweit zu den Medis. Was Ihre konkreten Ängste angeht, so reicht meine Internetberatung leider nicht aus, Ich kann Ihnen zwar versichern, dass eine Ansteckung ausgesprochen unwahrscheinlich ist, aber das wissen Sie ja auch selbst und es ändert trotzdem nur wenig an den Gedanken.
Was Sie machen könnten, wäre den "Sozialpsychiatrischen Dienst" in Anspruch nehmen. Den gibt es in jeder größeren Stadt, Termine gibt es auch kurzfristig und über diesen Dienst gibt es auch kurzfristigen Zugang zu Therapeuten, mit deren Unterstützung Sie die akute Situation verbessern können. Die Adresse finden Sie indem Sie bei Google obiges Stichwort mit Ihrem Wohnort oder der nächstgrößeren Stadt eingeben oder beim Gesundheitsamt nachfragen.
Ich wünsche Ihnen alles gute für die weitere Schwangerschaft,
Monika Selow, Hebamme

Antwort vom 13.06.2013


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