Themenbereich: Babyernährung allgemein

schlechte Esserin: Meine Tochter ist jetzt 4,5 Monate alt u...

Anonym

schlechte Esserin: Meine Tochter ist jetzt 4,5 Monate alt und war schon immer ein eher schlechter Esser. Da meine Frau zu wenig Milch hatte, wurde sie von anfang an mit dem Fläschchen ernährt. Zuerst mit Beba HA1 auf Empfehlung unserer Hebamme auch wenn bei uns kein erhöhtes Allergierisiko besteht. Von dieser Nahrung hat sie immer nur mit sehr viel Geduld gegessen. Meine Frau hat dann den Tip bekommen auf die HA Nahrung zu verzichten, da diese bitter schmecken würde. Als wir es dann mit normaler Beba-Nahrung versucht haben, war der Erfolg auch gleich feststellbar. Die Kleine hatte auf einmal Freude am Essen. Allerdings nur kurze Zeit. Mittlerweile verweigert sie wieder oft die Nahrung. Wir haben es auch schon mit Reisschleim versucht, aber in dem Moment in dem die Nahrung nicht dem Standard entspricht, wird sie komplett verweigert. Auch unserer Zufütter-Versuche funktionieren noch nicht so richtig. Mal ist sie ein paar Löffel Kartoffelbrei, mal wieder nicht. Im Moment ißt sie ca. 3 bis 4 mal am Tag zwischen 120 und 150 ml, eine Flasche meist auch mit 180 ml. Mittags bekommt sie dann ein paar Löffel Kartoffelbrei. Da ihr die Nahrung nicht reicht, kommt sie dann nachts zwischen halb eins und halb zwei nochmal, wo sie dann meistens ein Fläschen mit 180 ml ißt.
Allerdings macht es des öfteren den Eindruck als hätte sie auch tagsüber Hunger (sie ist quengelig und unzufrieden), verweigert aber die Nahrung. Erst nach langem hin und her ist sie dann manchmal bereit die Nahrung anzunehmen - trotz Hunger.
Dennoch ist es ein sehr lebhaftes und fröhliches Kind. Allerdings wiegt sie laut Kinderarzt mit ca. 6 kg und 63 cm recht wenig.
Ist dieses Essverhalten in Ordnung? Irgendwie haben wir immer das Gefühl die Kleine ißt zu wenig. Außerdem hat sie bis zum dritten Monat bereits durchgeschlafen und jetzt kommt sie wieder in der Nacht, weil sie Hunger hat. Vielleicht können Sie uns ja weiterhelfen oder zumindest beruhigen.

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Frage vom 06.03.2001

Hebamme

Ich kann Sie beruhigen- Ihre Tochter liegt mit Gewicht und Größe zwar auf der leichteren Seite, jedoch völlig im Bereich der Norm. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß sich nicht jedes Kind in eine Norm passen läßt- diese gelten der Orientierung, müssen jedoch individuell betrachtet werden. Sind Sie als Eltern z.B. auch eher schmal und von zartem Körperbau, so wäre dies bzgl. Ihrer Tochter normal, daß auch sie sich von ihrem Gewicht auf der leichteren Kurvenseite befindet. Sie sagen außerdem, daß Ihre Tocher gesund und lebhaft ist. Ich meine, daß das Essverhalten, das Sie beschrieben haben, in Ordnung ist. Bitte berücksichtigen Sie, daß es in der Entwicklung eines jeden Kindes Wachstumsschübe als auch Entwicklungsphasen gibt. Diese beeinflussen den Rythmus des Kindes- es ist also durchaus normal, daß es Phasen gibt, in denen die Kinder relativ wenig Nahrung zu sich nehmen als auch umgekehrt der Fall sein kann. Solange das Kind dabei einen gesunden Eindruck macht, ist dies völlig in Ordnung. Die Kinder nehmen sich das, was sie brauchen, auch hinsichtlich der Nahrungsaufnahme. Es ist nicht ratsam, hier einen Druck oder Zwang auszuüben. Das Zufüttern sollte sehr behutsam und völlig zwanglos sein. Es geht in diesem Alter nicht darum, daß das Kind davon satt werden soll, sondern um das langsame Herantasten an andere Geschmäcker und an andere Konsistenzen. Es sollte hauptsächlich mit Zeit und Freude geschehen. Das Verhalten Ihrer Tochter bzgl. Quengeligkeit und Unzufriedenheit muss nicht unbedingt auf Hunger zurückzuführen sein. In ihrem Alter sind entweder vier bis fünf Flaschenmahlzeiten pro Tag mit jeweils etwa 170 ml normal, oder aber drei bis vier Flaschenmahlzeiten mit jeweils etwa 200 ml und 1-2 Beikostgaben. Sie sehen, es ist also in Ordnung. Ich würde Ihnen raten, zwar Beikost, wenn Sie möchten, anzubieten, jedoch die Flaschenmahlzeiten am Nachmittag und vor der Schlafenszeit unbedingt so beizubehalten- ohne Zufüttern, damit sie auch wirklich satt ist, wenn sie zum Einschlafen gebracht wird.
Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 08.03.2001

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