kurzsichtig und Kaiserschnitt
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Frage vom 03.12.2003
langsam werden die Begründungen, die für einen Kaiserschnitt herhalten müssen wirklich ärgerlich. Die Kaiserschnittrate ist bis 2001 von ca. 15% auf 22% angestiegen, ohne dass sich dadurch die Ergebnisse verbessert hätten oder die Geburt sicherer geworden wäre. Im Moment gehen wir gegen 30% und ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen. Kurzsichtigkeit stellt keinen Grund für einen Kaiserschnitt dar. Lediglich wenn eine Netzhautablösung vorliegt sollte nicht so starker Druck aufs Auge ausgeübt werden und das Pressen in der Austreibungsphase sollte moderat erfolgen. Die möglichen Gefahren eines Kaiserschnittes stehen in keinem Verhältnis zu den teilweise wirklich weit hergeholten Risiken einer normalen Geburt. Sollten bei Ihnen neben der Kurzsichtigkeit Probleme am Auge durch Star-bildung oder Netzhautablösung bestehen, so können Sie sich beim Augenarzt erkundigen, ob ein Risiko für eine Verschlechterung der Sehleistung vorliegt. Auch dann noch ist es eine individuelle Entscheidung und nur in Ausnahmefällen DRINGEND erforderlich (etwa wenn die Netzhaut schon mal angelasert werden mußte). Als Alternative zum Kaiserschnitt kommt in leichteren Fällen auch eine gute Vorbereitung und sanfte Geburtsleitung in Frage. Es geht nämlich auch zu pressen ohne dass der Druck aufs Auge dabei zunimmt, was auch ohne Augenprobleme der angenehmere Weg für Mutter und Kind ist.
Alles Gute, Monika Selow
Antwort vom 04.12.2003