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Themenbereich: Stillen allgemein

laugt stillen aus?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Ammenmärchen?
Liebe Hebammen,
letztens hat mich meine Oma gefragt, ob noch alles gut klappt mit dem Stillen oder ob ich schon ausgelaugt bin. Unser Sohn ist jetzt 4 1/2 Monate alt und ich stille voll. Dass Stillen auslaugt ist leider auch von jungen Frauen noch oft zu hören, stillende Frauen würden kraftlos und schlapp. Ausserdem würden die Kleinen einem das Calcium aus den Knochen saugen und somit stiege bei den Müttern im Alter die Osteoporosegefahr.
Ich glaube, dass das Befinden einer Frau von vielerlei Faktoren abhängt, was sie isst, wie sie sich fühlt, etc., und nicht nur davon, ob sie stillt oder nicht. Habt ihr Tipps, um beim Stillen bei Kräften zu bleiben?
Ist an der Osteoporosegefahr was dran?
Und könnt ihr mir einen Fachartikel o.ä. nennen (evtl. faxen), mit dem ich meine Oma und alle diejenigen beglücken kann, die Stillen und Ausgelaugtwerden gleichsetzen, um ihnen deutlich zu machen, dass das alles doch ein bisschen anders ist?
Danke schon mal für die Antwort! Nina

Frage vom 04.05.2004

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
-Stillen hat nicht nur viele Vorteile für das Kind, sondern auch für die Gesundheit Mütter. Statistisch gesehen werden Frauen älter als Männer, obwohl oder vielleicht weil sie gebären und stillen?? Wenn Frauen lange stillen, senkt dieses das Risiko, an Brustkrebs, Eierstockskrebs und Gebärmutterkrebs zu erkranken. Das Osteoporoserisiko von Frauen wird auch durch mehrere Schwangerschaften und lange Stillzeiten nicht erhöht. Bei Frauen im gebärfähigen Alter lagert sich vermehrt Kalzium in die Knochen ein, das in der Schwangerschaft und Stillzeit mobilisiert wird. Nach dem Abstillen wird vermehrt Kalzium im Darm aufgenommen, sodass es auch längerfristig bei schwangeren und stillenden Frauen nicht zu Kalziumdefiziten kommt. Der weibliche Körper ist auf den erhöhten Kalziumbedarf bestens eingestellt und passt sich dem gesteigerten Bedarf an. Auf Grund dieser Erkenntnisse wird von den Ernährungsgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eine zusätzliche Erhöhung der täglichen Kalziumaufnahme während Schwangerschaft und Stillzeit als nicht notwendig erachtet. In dem Buch „Stillen Frühkindliche Ernährung und reproduktive Gesundheit (V.Scherbaum, F.M.Perl, U.Kretschmer, Deutscher Ärzte-Verlag, ISBN 3-7691-0407-2) finden Sie in Kapitel 7.5 „Auswirkungen des Stillens auf die Gesundheit der Mutter“ ausführliche Informationen und Angaben der zugrundeliegenden Studien. Stillende Frauen müssen nicht zwangsläufig irgendwann „ausgelaugt“ sein. Eine ausgewogene Mischkost, tägliche Aufenthalte an der frischen Luft, leichte sportliche Betätigung und genügend Ruhezeiten tragen wesentlich zum gesundheitlichen Wohlbefinden bei. Wenn Sie auf Ihre Bedürfnisse achten und gut für sich sorgen, werden Sie bei Kräften bleiben und Ihre Stillzeit mit Ihrem Kind genießen. Ich möchte Ihnen noch das Buch „Stillen – Die Quelle mütterlicher Kraft“ (Ursula Henzinger, Walter Verlag ISBN 3-530-50008-9) empfehlen. Die Autorin geht der Frage nach, warum das Stillen- eigentlich das „Natürlichste der Welt“ im Alltag für viele Frauen mit so viel Aufwand und Konflikten verbunden ist. Ausgehend von dieser Frage entrollt sie das ganze Spektrum an Phänomenen rund um die Stillbeziehung, die unsere Kultur im Lauf der Jahrhunderte im Umfeld von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und frühe Kindheit etabliert hat. Alle diese Erscheinungsformen verknüpft sie mit den Auswirkungen auf die emotionale Situation junger Mütter, damals und heute. Ihr Credo: Gerade das Wissen um diese Geschichte, deren Folgen Mütter auf Schritt und Tritt spüren, kann helfen, zu einem instinktiven Vertrauen in die mütterliche Kraft und zu einer geglückten Stillbeziehung zurückzufinden. (aus dem Buchklappentext). Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch zu verstehen, warum dem Stillen so viel Skepsis entgegengebracht wird. Sie können es ebenso Ihrer Großmutter und allen anderen empfehlen, die mit einem kritischen Blick auf Ihre Freude am Stillen schauen. Alles Gute für Ihre Stillzeit!

Antwort vom 04.05.2004


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