Was können wir bei einer Zwillingsschwangerschaft tun?
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Meine Freundin und ich bekommen Zwillinge. Sie ist in der siebten Woche, es war nicht geplant, durch ein Medikament wirkte die Pille nicht. Dadurch entstand die Schwangerschaft. Nun habe ich einige Fragen? 1. Die Ärztin hat uns erzählt das in 80 Prozent der Fälle ein Baby ab geht Stimmt das?
2. Finanziel sieht es bei uns im Moment schlecht aus. Mann hat uns geraten eines der Babys abzutreiben. Geht das überhaupt?
Ich freue mich auf die Beiden, wenn es nicht diese Problem mit dem Geld geben würde kann ein Azubi das überhaupt schaffen?
Frage vom 28.07.2008
es stimmt, dass innerhalb der ersten Monate bei Zwillingsschwangerschaften häufig sich doch nur ein Kind entwickelt. Allerdings gibt es auch reichlich Zwillingsschwangerschaften, bei denen letztendlich doch auch Zwillinge geboren werden. Es ist technisch möglich ein Kind abzutöten. Eine klassische Abtreibung ist nicht möglich, weil sie beide Kinder betreffen würde. Es wird ein Kind per Spritze getötet und das entwickelt sich dann nicht weiter, bleibt aber in der Gebärmutter bis zur Geburt des anderen Kindes. Allerdings bringt man damit auch das zweite Kind in Gefahr und es ist eine ausgesprochen starke seelische Belastung für die Frau die Tötung durchführen zu lassen. Ich würde Ihnen dringend von diesem Schritt abraten, insbesondere wenn er nur aus finanziellen Erwägungen erfolgt. Weder Sie noch Ihre Kinder werden verhungern, es gibt zahlreiche Hilfen und wahrscheinlich bessert sich Ihre finanzielle Situation ja auch wieder, wenn Sie mit der Ausbildung fertig sind.
Weit weniger einschätzbar sind die Folgen fürs weitere Leben, wenn Sie ein Kind abtöten lassen. Manchmal gehen die Partnerschaften darüber in die Brüche, manchmal ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kind beim verbleibenden Kind gestört. Die Freude über das Kind wird getrübt. Sie werden Ihr Kind lieben, sich aber immer vorstellen, dass es Zufall ist, dass dieses Kind lebt und das andere nicht. Erzählen können Sie es Ihrem Kind auch nicht wenn es größer ist, weil es dann selbst diese Überlegung anstellen wird. Die Situation ist eine ganz andere als wenn ein Zwilling von alleine abgestorben ist. Das ist zwar traurig, aber man kann offen darüber reden und es auch ganz gut verarbeiten. Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, dass Sie (beide!) voll hinter diesem Schritt stehen können, dann lassen Sie lieber "das Schicksal" entscheiden.
Sie können sich wegen der finanziellen Belastung an eine Beratungsstelle wenden. (z.B. Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, Donum vitae, Rat und Hilfe). Meistens unterstützen auch Freunde und Bekannte in der Situation.
Machbar ist sie auf jeden Fall!
Ich wünsch Ihnen alles Gute, Monika
Antwort vom 29.07.2008