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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Wie schnell muss eine Ausschabung gemacht werden?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,

Ich bin trotz unregelmäßiger Zyklen (letzte Periode 09.11.14, Zykluslänge ~45Tage) und PCO schwanger geworden, der SSTest war am 29.12.14 positiv! Nun war ich bei meinem Frauenarzt der leider nur eine leere Fruchthöhle sieht, 14mm (04.01.15) und 25 mm (07.01.15)! Aufgrund meines hohen HCGwertes von 24900 (04.01.15) musste ich heute ins Krankenhaus, dort haben sie erneut einen Ultraschall gemacht und etwas undeutliches (~3mm) gesehen! Sie sagten, dass wäre für eine SSW 6+5 zu klein und nun soll ich am Montag (12.01.15) zur Ausschabung! Sie haben mir gleich alles mitgegeben und ich soll nüchtern kommen..... Es soll dann nochmal der HCG kontrolliert werden und ich werde auf den Ultraschall bestehen! Geht das wirklich so schnell und es ist ein Windei!?
Wir haben uns doch ein Kind gewünscht und der Dok sagte, es sei ein Wunder das es überhaupt geklappt hat!
Was soll ich jetzt nur tun? Was kann schlimmstes passieren, wenn ich noch warte?
Liebe Grüße

Frage vom 07.01.2015

Hallo, wie kommen die in der Klinik auf 6+5 SSW bei einem Zyklus von 45 Tagen? Bei unregelmäßigem und verlängertem Zyklus lässt sich die Schwangerschaftswoche nicht zuverlässig errechnen und wenn Fruchtblase oder/und Embryo kleiner sind als errechnet, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass die Schwangerschaft jünger ist als erwartet und deshalb auch weniger zu sehen ist.
Sie sollten auf keinen Fall eine Ausschabung vornehmen lassen, bevor Sie selbst nicht davon überzeugt sind, dass keine Hoffnung mehr besteht. Nach so kurzer Zeit zwischen positivem Test und "komischen" Befunden kann ich noch keine handlungsweisende Klarheit erkennen.
Wenn Sie noch abwarten passiert erst mal gar nichts. Im Verlauf der Zeit kann es zu einer spontanen Fehlgeburt kommen (was immer möglich ist).
Ich sehe es durchaus als möglich an, dass mit etwas Geduld eine ganz normale Schwangerschaft sichtbar wird, die einfach jünger ist.
Sollte am Montag ein Embryo sichtbar sein (egal wie groß) würde ich auf jeden Fall abwarten. Es gibt nur sehr wenige Gründe, die einen sofortigen Eingriff rechtfertigen. Bei sicher diagnostizierter nicht intakter Schwangerschaft (was ich bei Ihnen noch nicht sehe) bestehen drei Möglichkeiten:
1. Eine normale Fehlgeburt abwarten. Dies ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Blutgerinnungsstörung bei der Frau) eine Option für die Sie sich entscheiden können. Hierzu können Sie unter nachfolgendem Link mehr erfahren:
http://www.zeit.de/2012/24/M-Fehlgeburten
2. Medikamentöse Einleitung einer Fehlgeburt
3. operative Schwangerschaftsbeendigung durch Ausschabung

Sie sollten über diese Möglichkeiten aufgeklärt werden in der Klinik oder von Ihrem Arzt und dann selbst entscheiden, welcher Weg für Sie am Besten ist.

Bei einem unklaren Befund am Montag können Sie gerne noch einmal bei uns nachfragen. Sie können dafür die "Kommentarfunktion" unter Ihrer Frage und dieser Antwort nutzen.
Ich drücke Ihnen die Dauen für eine gute Weiterentwicklung der Schwangerschaft, Monika Selow, Hebamme

Antwort vom 07.01.2015


1
Profilfoto  Tinkelchen
Kommentar vom 14.01.2015 17:24
Neuer Befund
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich wollte hier nun meinen Befund von Montag ergänzen...
Die Fruchthöhle ist weiter gewachsen auf 3,1cm (12.01.) leider war sie immer noch komplett leer! Neben der Fruchthöhle hat sich ein Hämatom von 1,7x0,8cm gebildet und die Ärztin kontrollierte daraufhin meinen HCGwert! Dieser ist leider gesunken auf nun nur 19000, vorher am 04.01. war er bei 24900! Jetzt geht die Ärztin davon aus, dass ich eine Fehlgeburt bekomme. Sie schätzte meine Schwangerschaft sogar auf die 9+2SSW. Ich wollte keine Kurettage und sie klärte mich über einen möglichen Blutsturz, eine abartige Veränderung und eine mögliche notwendige Ausschabung auf, welche gemacht werden muss, wenn nicht die komplette Anlage abgeht! Nun hoffe ich, dass ich nicht mehr solange leiden muss und die Fehlgeburt nicht zu traumatisch wird... Ein bisschen Angst davor habe ich schon! Es ist ja auch nicht leicht zu akzeptieren, dass der kleine Minimensch nun endgültig nicht mehr da ist. Wann nach so einer Fehlgeburt sollte man kontrollieren lassen, ob alles mit abgegangen ist? Oder blutet es bei Komplikationen einfach weiter? Wie lange blutet man denn dabei überhaupt? LG
Kommentar vom 14.01.2015 18:31
Ablauf einer Fehlgeburt
Hallo,

es tut mir leid für Sie, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist.
Sie haben bei einer Fehlgeburt Anspruch auf Hebammenhilfe und es wäre gut, wenn Sie sich vor Ort und individuell beraten lassen würden. Ganz konkrete Aussagen sind übers Internet leider nicht so möglich.
In den frühen Schwangerschaftswochen ist eine Fehlgeburt meistens komplett, so dass weder eine starke Blutung noch Reste zu erwarten sind.
Näheres können Sie auch hier noch mal nachlesen dazu:
http://www.zeit.de/2012/24/M-Fehlgeburten

Die Blutung bei einer Fehlgeburt ist manchmal so ähnlich wie eine Menstruationsblutung. Sie kann aber auch etwas stärker sein und 7-14 Tage anhalten. Gegenverstärkte Blutungen können Sie Hirtentäscheltinktur einnehmen (nur bei akzeptabler Blutungsstärke).
Wenn die Blutungen aufgehört haben oder wenn zwei Wochen v ergangen sind, können Sie noch mal einen Kontrolle- Ultraschall machen lassen.
Auch wenn ein Schwangerschaftstest negativ wird, können Sie davon ausgehen, dass alles abgegangen ist.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow, Hebamme
Profilfoto  Tinkelchen
Kommentar vom 21.01.2015 14:53
Weiterer Verlauf
Liebe Frau Selow,
Trotz weiterer 9Tage hat sich bei mir noch nichts getan. Ich hatte bei meiner Temperaturkurve einen leichten Abfall, der sich aber seit gestern wieder gesteigert hat (vorher ehr konstant 36,50 und seit gestern wider 36,75) und habe auch wieder starkes Brustspannen, was vorher schon komplett weg war! Da ich ja auf den natürlichen Abgang warte, wollte ich fragen, ob diese Anzeichen nicht ehr untypisch sind? Oder kann man das gar nicht daran festmachen? Wenn mein HCG am 12.01. noch 19000 war, wie schnell sinkt es den in der Regel... Und hat das was mit der zu erwartenden Fehlgeburt zu tun? Kann ich damit rechnen das die Fehlgeburt zum Teitpunkt meiner mgl. Menstruation eintritt (~ 28.01.)? Meine Frauenärztin macht mich nervös, da sie nicht so lange warten will und meinte, dass es bei längerem Warten zu erhöhten Komplikationen kommen kann! Leider haben auch beide Hebammen die ich angesprochen habe keine Möglichkeit mich zu betreuen, daher bin ich etwas unsicher!
Danke für Ihre Unterstützung! Liebe Grüße
Kommentar vom 22.01.2015 16:25
Warten auf Fehlgeburt
Hallo, es tut mir leid, dass Sie keine Unterstützung und individuelle Beratung vor Ort finden. Die Temperaturschwankungen sind im Bereich der normalen Bandbreite. An so minimalen Veränderungen (auch Brustspannen) können Sie leider gar nichts festmachen. Es gibt keine Normwerte für den HCG-Abfall und auch Untersuchungen des Wertes geben keine eindeutigen Hinweise auf die Zeit bis die Fehlgeburt einsetzt. Nach Beobachtungen tritt eine FG oft zum ungefähren Zeitpunkt der Menstruation ein.
Sicher ist das nicht.
Es gibt nur wenige Untersuchungen zum normalen Ablauf einer Fehlgeburt, weil es so wenige Wissenschaftler interessiert. Nachgewiesen ist, dass es bei normalem Ablauf mehr Blutungen gibt, bei operativem Vorgehen mehr Infektionen, aber auch andere Komplikationen, über die die Operateure vorher noch mal aufklären.
Es gibt Studien nach es wichtig ist, dass Frauen wählen können und dass es sinnvoll ist, den Frauen eine informierte Entscheidung zum Vorgehen selbst zu überlassen.
Wenn Sie das Gefühl haben einseitig beraten und nervös gemacht zu werden, können Sie auch eine ärztliche Zweitmeinung einholen oder sich auch mit anderen Frauen in Mütterforen zum Thema austauschen.
Sie können auch in der Klinik noch mal nachsehen und sich beraten lassen und dann neu überlegen.
Alles Gute, Monika Selow
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