menü
Themenbereich: Ernährung in der Schwangerschaft

Habe ich meinem Kind durch Pestizide geschadet?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam,

Die vergangenen Tage und Wochen hatte ich so Lust auf Erdbeeren (leider aus dem Ausland- Spanien war dabei) und habe deshalb öfter mal eine 500g Schale gegessen. Jetzt habe ich verschiedene Artikel über Pestizide in Erdbeeren aus dem Ausland gelesen- die zu Gehirnfehlbildungen und Autismus beim Ungeborenen führen können. Und aktuell bin ich in der 21. Woche, in der sich ja das Gehirn entwickelt. Ich habe die Erdbeeren vor dem Verzehr sehr gründlich gewaschen, weiß aber nicht ob sich die Pestizidrückstände dadurch verringern. Habe ich meinem Baby damit geschadet?
Danke für Ihre Mühe!
Liebe Grüße:)

Frage vom 14.04.2018

Hallo,
bei den Pestiziden gelten Europaweit die gleichen Grenzwerte. Werden die eingehalten, besteht keine erhöhte gesundheitliche Gefahr. Durch das Waschen haben Sie sicher auch einen Großteil abgewaschen und das getan, was Sie selbst tun können. Schäden beim Kind sind dadurch nicht zu erwarten.
Was Umweltbelastungen angeht, so sind diese ein gesamtgesellschaftliches Problem, was für den Einzelfall aber gar keine Aussagekraft hat. Die Studien, über die teilweise recht reißerisch berichtet wurde, haben festgestellt, dass die Intelligenzquotient etwas niedriger ist bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft Nahrungsmittel gegessen haben, die mit Pestiziden behandelt wurden. Die Daten wurden nachträglich erhoben. Dadurch kann es zu Verzerrungen gekommen sein, beispielsweise weil die Lebensbedingungen von Frauen insgesamt besser waren bei Frauen, die nur Bio-Produkte gegessen haben. Gefunden wurde auch, dass nicht nur das Essen einen Einfluss hat, sondern auch die Nähe zu Feldern, die mit Pestiziden behandelt wurden. Untersucht wurden aber beispielsweise auch die die Auswirkungen von Pestiziden, die in Amerika eingesetzt werden, nicht jedoch in der EU.
Außer über das behandelte Gemüse/Obst direkt werden Pestizide auch über das Fleisch von Tieren weiter gegeben, die Pestizid haltiges Futter bekommen haben. Pestizide finden sich auch im Wasser und in der Luft, so dass sie nicht gänzlich vermieden werden können. Je nachdem wo Sie wohnen, kann es sein, dass es völlig egal ist was Sie essen, weil die Hauptbelastung ganz woanders liegt.
Besondere Vorsicht ist bei hohen Konzentrationen geboten, also wenn jemand in der Industrie oder Landwirtschaft arbeitet und direkten Kontakt damit hat. Diese hohen Werte werden durch den Verzehr gewaschener Lebensmittel nicht erreicht.
Klar ist. dass Pestizide nicht gesund sind. Für niemanden. Wenn Sie sich dem nicht aussetzen möchten, müssten Sie Bio-Gemüse und Bio-Obst essen und sich von landwirtschaftlich genutzten Flächen fern halten.
Gesund ist aber auch nicht, wenn man auf Lebensmittel verzichtet, die eigentlich gesund sind und nach denen "Gelüste" bestehen.
Versuchen Sie sich auf das positive zu konzentrieren: Sie tun sich und Ihrem Kind durch Obst etwas Gutes und sorgen dafür, dass die Nährstoffversorgung gut ist. Durch geltende Grenzwerte und gesetzliche Vorsichtsmaßnahmen sind Sie weitgehend geschützt vor sicher gesundheitsgefährdenden Mengen von Pestiziden. Durch allgemeine Hygienemaßnahmen, wie waschen oder Schälen von Gemüse und Obst tun Sie das was in Ihrer Macht steht, um sich und Ihr Kind gesund zu halten.Zusätzlich können Sie noch auf regionale (Bio-)Produkte wechseln, wenn die Saison dafür angebrochen ist.
Aöles Gute für die weitere Schwangerschaft, Monika Selow

Antwort vom 17.04.2018


7

Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.

Kommentar verfassen

Neuen Kommentar verfassen

Um einen neuen Kommentar zu verfassen, musst du angemeldet sein. Bitte melde dich hier an.

Jetzt kostenlos persönliche Frage stellen:
Jetzt Hebamme finden!
PLZ (3-5 Ziffern) oder Ort

Die babyclub.de Hebammen
  • Elena Ortmanns

    Hebamme und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

  • Jana Friedrich

    Hebamme & Bloggerin

  • Sophia Wels

    Familien-Hebamme, Schwangerschafts- & Wochenbettbetreuung

  • Sarah Schmuck

    Hebamme sowie Still- & Trageberaterin

  • Felicitas Josmann

    Geburtsvorbereitung & Wochenbettbetreuung

  • Claudia Osterhus

    Wochenbettbetreuung & Ernährungsberatung

  • Monika Selow

    Hebamme & Autorin

Jetzt Namen suchen

 

Über 8000 Mädchennamen! Mehr als 6000 Jungennamen! Jetzt Lieblingsnamen suchen.