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nach langer Recherche im Internet habe ich noch keine eindeutige Antwort auf meine Frage bekommen und hoffe , dass sie mir weitehelfen können. In meiner Gegend raten die Frauenärzte immer wieder den Frauen dazu wegen der Toxoplasmose Gefahr auf Salami zu verzichten, was vielen sehr schwer fällt. Ich wollte jetzt gerne wissen wie hoch ist die Gefahr sich mit Toxoplasmose über Salami zu infizieren, da es mir aus der Ausbildung nicht als Erregerquelle bekannt ist.
Lieber Gruss Saskia
Frage vom 09.07.2003
Frauen, denen es schwerfällt auf Salami zu verzichten, würde ich als erstes raten einen Test machen zu lassen, ob Antikörper vorliegen. Falls ja können sie keine Toxoplasmose bekommen. Ansonsten ist der Hauptübertragungsweg Katzenkot. Als weiter Infektionsquelle kommt rohes Fleisch in Betracht (Kurzgebratenes, Mett, Beefsteak)Wäre die Gefahr durch Salami so groß, müßten Salami-Esser, ähnlich wie Besitzer freilaufender Katzen, eine hohe Durchseuchungsrate haben. Die Gesamtrate ist aber alterabhängig im Alter von 16-20 bei 32%, im Alter von 21-30 bei 32%,von 31-36 sinds 36 % und über 36 Jahre 48%. (Angaben aus Enders "Infektionen und Impfungen in der Schwangerschaft, kann ich übrigens jeder in der Vorsorge tätigen Hebamme nur empfehlen)Mehr zu meidende Lebensmittel sind in der Literatur nicht angegeben. Beim Erhitzen und gutem Räuchern stirbt der Erreger ab. Nun kann es natürlich sein, dass die Salami nicht ganz durchgeräuchert ist und ganz theoretisch noch Erreger enthält. Jede Frau muss für sich entscheiden, ob sie wegen eines ganz geringen theoretischen Risikos auf Salami verzichtet. Wichtiger wäre das absolute Vermeiden von Katzenkot-Kontakt (als ob man den ausserhalb der Schwangerschaft suchen würde *ggg) Tragen von Handschuhen bei der Gartenarbeit und der Verzicht auf wirklich Rohes. Es besteht auch die Möglichkeit sich bei einem Fleischer über den Herstellungsprozess einer bestimmten Salami zu erkundigen und dann nur diese zu essen. Auf Pizza kann sie z.B. gegessen werden, da sie ja zusätzlich nochmal erhitzt wurde. Was die Schwangeren gerne hören würden ist "es besteht absolut kein Risiko" und die Angst vor einem Risiko scheint umso größer zu sein, desto abstrakter und seltener ein Risiko ist. Das Risiko einen Unfall zu haben ist real und häufig aber keine Frau käme auf die Idee deshalb in der Schwangerschaft nicht mehr Auto zu fahren oder nicht mehr rauszugehen, weil sie überfallen werden könnte. Vielleicht könnte auch ein Gespräch mit den Frauenärzten der Region helfen, indem man diese fragt auf welche Quelle sie sich bei Ihren Empfehlungen beziehen, da jedenfalls in der mir bekannten Literatur das Salami-Problem anscheinend keine Rolle spielt. Falls es diese Quelle geben sollte (z.B. in Form einer Untersuchung verschiedener Salamisorten) wäre ich für eine Weiterleitung dankbar. Falls es keinen Beleg für die Richtigkeit dieser Empfehlung gibt könnte angeregt werden, dass den Frauen auch gesagt wird, dass es eine theoretische Herleitung handelt für die es keine Quelle gibt.
Herzliche Grüße, Monika Selow
Antwort vom 09.07.2003