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Themenbereich: Babyernährung allgemein

Geringes Essbedürfnis nach Frühgeburt

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam,
mein Sohn Tim wurde im Januar diesen Jahres vier Wochen vor Termin mit nur 2000gr. geboren. Er lag in der Folge noch im Brutkasten, danach Wärmebettchen und durfte erst nach vier Wochen mit nach Hause. Da ich zu wenig Muttermilch hatte (ich konnte nicht stillen, sondern musste abpumpen), musste er von Beginn an ergänzend mit PRE-Milch gefüttert werden. Er hat von Anfang an in der Summe ca. 500 bis 700 ml getrunken und die ersten Monate gut zugenommen, obwohl er immer sehr viel gespuckt hat. Mitte Juli hatte er dann bereits ein Gewicht von 6.500 gr. bei einer Größe von 63,5 cm. Da er plötzlich weniger trank, begannen wir mit Beikost, welche er auch gut angenommen und vertragen hat. Wir haben die Menge langsam gesteigert und auch erst nach zwei Monaten Mittagsbrei den Abendbrei und wieder einen Monat später den Nachmittagsbrei eingeführt. Und nun zu meinem Problem: Tim schmecken alle drei Breie wirklich sehr gut, er sperrt hungrig den Mund auf, isst, aber nur ca. 100 gr. Mit viel Geduld isst er dann noch 30 gr. Im absoluten Ausnahmefall isst er insgesamt 150 gr., kürzt dann aber die nachfolgende Mahlzeit (ca. 4 Stunden später) wieder entsprechend ein. Mit viel Mühe kommen wir auf eine Essensmenge von insgesamt allerhöchstens 600gr. am Tag, was in seinem Alter (korrigierte 10Monate+) viel zu wenig ist. Seit vier Wochen verweigert er zudem seine Milchflasche. Ich mische nun in seine Milchmahlzeiten morgens und in der Nacht auf 120ml Milch ungefähr 5 gr. Reisflocken - dies isst er gerne auch in der Nacht vom Löffel (aber nicht mit der Flasche).
Nun zu meinen Problemen:
Ich mache mir Sorgen, weil Tim seit Mitte Juli in seiner Gewichtskurve stark abgefallen ist. Er wiegt nun bei einer Größe von 71 cm genau 8.000 gr., wobei er in den letzen beiden Monaten jeweils nur 120 gr. zugenommen hat. Auch wenn er sein Geburtsgewicht bereits vervierfacht hat, so kommt mir der starke Abfall doch komisch vor.
Außer seinen Mahlzeiten verweigert Tim zudem schon immer die Aufnahme jeglicher Flüssigkeit. Wir haben es bereits mit normalen Saugflaschen, Lerntassen, Strohhalm, Löffeln, Bechern etc. etc. versucht. Kein Wasser, kein Tee, auch kein mit Apfelsaft verdünntes Wasser - nichts.Ich versuche die Breie daher etwas zu verdünnen, was sich aber in Grenzen halten muss, da er sonst noch weniger Kalorien aufnimmt.
Tim wirkt nicht krank, er ist munter, gut gelaunt und turnt viel herum (allerdings ist er von Beginn an in seiner motorischen Entwicklung zwei bis drei Monate zurück). Tim wirkt auch satt, eben immer bis zur nächsten Mahlzeit. Die Kinderärztin meint, wenn er 30gr. pro Woche zunimmt, ist das okay. Auch wenn Tim immer aktiver wird, steigert er seine Essensmenge überhaupt nicht.
Nun meine Fragen:
a) Gibt es eine Erklärung dafür, dass Tim zwar das Essen mit großem Appetit und Freude beginnt, aber nach 100gr. bis 130gr. total satt ist? Wenn ich versuche, noch mehr zu füttern, so erbricht er die gesamte Essenmenge wieder. Es hat daher keinen Sinn, ihn über seinen Hunger zu füttern.
(Ich kann auch nicht auf festere Kost ausweichen, da bei Tim erst ein kleines Zipfelchen Zahn sichtbar ist und er zudem noch nicht selbständig sitzt.)
b) Halten Sie seine mangelnde Gewichtszunahme und den starken Abfall in der Perzentilenkurve auch eher für bedenkenlos? Kommte so etwas öfter vor?
c) Kann ich auch in der Nacht bedenkenlos Reisflocken in die Milch beifügen oder belastet das den Magen in der Nacht zu sehr? Tim hat auch nachts Hunger. Da die Tagmahlzeiten auch mit viel Mühe nicht zu steigern sind (wegen Erbrechen), gebe ich seinem Hungergefühl in der Nacht nach. Nur so komme ich einigermaßen auf 600gr. Gesamtmenge Essen pro 24h.
Gibt es eigentlich eine Erklärung dafür, dass Tim seine Milch pur nicht mehr mag dafür aber gerne mit Reisflocken gestreckt löffelt, obwohl das bei einer Reismenge von 5gr. pro 120ml eigentlich genauso dünnflüssig ist wie Milch.
d) Tim hat gerade so drei nasse Windeln am Tag. Der Urin sieht manchmal richtig dunkel aus. Auch dies beunruhigt die Kinderärztin wenig. Ihrer Auffassung nach holen sich die Kinder das, was sie brauchen. Tim hat aber sonst keine Anzeichen von Austrocknung (Fontanelle nicht eingefallen, pralle Haut, feuchte Augen und Mund) Soll ich die Breimahlzeiten noch mehr verdünnen, um die Flüssigkeitsmenge zu steigern, auch wenn dafür noch weniger Kalorien verbleiben?

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir alle vier Fragen beantworten würden.

Frage vom 16.12.2008

Hallo, was ich aus Ihren Beschreibungen herauslesen kann, ist Ihr Sohn ein gesundes Kind, das gedeiht! Sie können sich also entspannt zurücklehnen und Ihrem Sohn anbieten, was er isst, aber auch nicht mehr. Achten Sie darauf, dass es Ihnen und Ihrem Sohn Spass macht zu essen. Sie können den Getreidebrei mit Premilch anrühren und auf 200g Getreide-Obst-Brei unbedingt 1Teelöffel Öl zufügen. Wenn Sie Gemüsebrei geben, sollen 2 Teelöffel Öl auf 200g.
Viele Kinder essen mäßig und nicht so, wie es in den Tabellen steht. Das ist normal. Dass Ihr Sohn nach 130g aufhört zu essen ist in Ordnung. Es ist auch normal, dass im 2.Lebenshalbjahr die Gewichtszunahme sehr sehr viel langsamer vonstatten geht als im ersten. Die Säuglinge bewegen sich mehr und die Energie wird nicht mehr nur aufs Zunehmen verwandt sondern vorallem in der Erkundung der Umwelt...
Solange Ihr Sohn tagsüber nur mäßig isst, dürfen Sie ihm nachts auch Reisflocken in die Milch mischen. Dass er die Flasche verweigert, hat vielleicht damit zu tun, dass er seinen Löffel liebt und den der Flasche bevorzugt! Das ist in Ordnung, wenn auch mühsam. Er darf auch gerne Wasser löffeln, vielleicht kommt er so zu mehr Flüssigkeit.
Alles Gute, Barbara

Antwort vom 23.12.2008


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