Wie kann ich bei unklarem Termin weiter vorgehen?
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ich bin errechnet in der 25.SSW. Meine Regel war vor der Schwanegrschaft eher unregelmäßig, so das eine genaue Bestimmung schwierig ist. Beim US in der 11. SSW war der Embryo bereits für die errechnete Woche zu groß, der ET wurde aber nicht korrigiert. Die Frauenärztin wollte auf den Befund der Feindiagnostik in der 21. SSW warten. Auch bei der Feindiagnosik war das Kind zu groß. Allerdings wurde der ET wieder nicht korrigiert, sondern ein oGTT empfohlen. Für mich völlig unverständlich: Ich bin unter 30, habe bis jetzt 7kg zugenommen, weder Zucker noch Eiweiß im Urin, keine familiäre Vorbelastung und einen Blutdruck von 90/60. Zudem kontrolliere ich regelmäßig meinen Blutzucker an Hand eines Diabetikermessgeräts, da ich vor der Schwangerschaft einen kontrollbedürftig NIEDRIGEN Blutzucker hatte. Dieses Gerät ist nun laut der Ärztin aber zu ungenau. Hinzu kommt, dass von der Hebamme in der 24. SSW eine Gebärmutterlänge von 27cm und ein BU von 88cm gemessen wurden (N+3), die Ärztin 2 Tage später jedoch N+/- 0 in den MuPa eingetragen hat OHNE überhaupt irgendwas zu tasten.
Ich bin verunsichert, da ich 1. Das Gefühl habe es geht um Geldmacherei und 2. für eine ambulante Entbindung angemeldet bin, die aber bis maximal 4 Wochen vor errechnetem ET stattfinden kann. Ich möchte ungern, dass mein Kind als Frühgeburt behandelt wird, nur weil der ET nie richtig bestimmt wurde.
Lange Rede kurzer Sinn:
Wie aussagekräftig sind die Messergebnisse der Hebamme, wenn auch im Ultraschall eine ähnliche Tendenz besteht?
Macht es Sinn jetzt noch einen zweiten Arzt hinzuzuziehen, oder wird der an dem bestehenden Befund nichts mehr ändern?
Vielen Dank!
Frage vom 11.04.2012
Was die Terminunklarheit angeht, so ist leider zu beobachten, dass mit der Teminbestimmung oft "schludrig" umgegangen wird, was tatsächlich zu unnötigen Geburts-Einleitungen und falscher Klassifizierung der Kinder als Frühgeburt führen kann. Was die Messungen angeht: Ich nehme an, dass die Hebamme den Abstand zwischen dem Schambein und der Oberkante der Gebärmutter gemessen hat. Demnach passt der gemessene Wert mit der Angabe N+3 (drei Querfinger über dem Nabel) zusammen und würde bedeuten, dass Sie tatsächlich etwas weiter sein könnten in der Schwangerschaft. Ich halte die Messungen der Hebamme für zuverlässig.
Sehr viele Ärzte schenken leider alleine dem Ultraschall Beachtung ohne den Bauch dazu gründlich zu betrachten. Das liegt weniger an Geldmacherei als daran, dass die Ärzte das nicht mehr lernen. Wenn die US- Ergebnisse allerdings eine andere SSW ergeben, sollte tatsächlich auch der Termin entsprechend angepasst werden. Ich würde Ihnen raten, dass Sie offen mit Ihrer Ärztin über die Differenz bei der Terminbestimmung reden und Ihren Wunsch zu einer Korrektur äußern. Wenn Sie das Gespräch als unbefriedigend empfinden (es wird weder der Termin korrigiert noch plausibel die Beibehaltung erklärt), könnte ein Wechsel sinnvoll sein. Ein/e gute/r Arzt/Ärztin widmet der Terminbestimmung eine gewisse Sorgfalt (ein genau bestimmter Termin wird ja im Laufe der Schwangerschaft immer wichtiger und es gehört einfach zu einer guten Schwangerenvorsorge) und vor allem werden die Gedanken der Frau ernst genommen und es wird entsprechend kommuniziert. Wichtig ist allerdings auch, dass Sie die Themen deutlich ansprechen, die Ihnen wichtig sind.
Der Bauchumfang sagt für die Terminbestimmung leider weniger aus. Damit kann hauptsächlich das Wachstum/die Entwicklung des Kindes beobachtet werden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow
Antwort vom 11.04.2012