kann das 3-monate alte Kind überfüttert werden?
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ich mache mir ein wenig Sorgen um mein Patenkind.
Die kleine Maus ist 3 Monate alt und ich habe ein wenig Angst, dass diese überfüttert wird.
Die kleine wird nicht gestillt, erhält Flaschennahrung. So weit so gut. Jetzt ist es aber so, dass die Eltern ihr schon das Milchpulver 2 ab dem 6. Monat zufüttern. Je 2 Löffel von dem 1er Milchpulver und 2 Löffel von dem 2er Milchpulver.
Das kann doch nicht gut für die kleine Maus sein oder? Ich könnte mir vorstellen, dass da auch einige Nährstoffe enthalten sind, die noch nicht verdaut werden können.
Die kleine bekommt auch ziemlich viele Flaschen am Tag. Es kam sogar vor, dass sie an einem Tag 12 Flaschen bekommen hat.
Vielen Dank für eine Antwort.
Frage vom 23.03.2015
Um sich über die Inhaltsstoffe und den Kaloriengehalt der unterschiedlichen Nahrungen und/ oder Hersteller zu informieren, reicht ein Blick hinten auf die Verpackung. Häufig unterscheidet sich der Gesamtkaloriengehalt von 100ml Nahrung bei der PreNahrung nur minim von dem der 1/ bzw. 2er Nahrung, allerdings sind die Inhaltsstoffe unterschiedlich, wenn auch nur (insbesondere für den Laien) geringfügig verändert. Die 2er Nahrung enthält etwas mehr Eiweiss und einen leicht veränderten Anteil an Mineralstoffen. Bei den Kohlenhydraten ist neben der Stärke meist noch ein anderer Anteil von Zucker, neben der Lactose, beigemischt. Für einen Säugling belastend für den Stoffwechsel der Niere sind der Eiweiß- und Mineralstoffgehalt. Gleichzeitig kann die Verdauung und Ausscheidung über den Darm erschwert sein. Je nachdem, welche Mengen Ihr Patenkind mit den insgesamt bis zu 12 Flaschen Milch erhält, kann das bzgl. der Gesamtmenge sehr wohl zur Übersättigung führen. Definitiv wird eine Kombination der beiden Nahrungen und ausserdem noch eine individuelle Dosierung (sprich, etwas mehr von dem einem, etwas weniger von dem anderen) nicht empfohlen. Die Dosierungsempfehlungen für die jeweilige Pulver-Wasser-Menge sollte auf jeden Fall eingehalten werden und ebenso die Mengenangaben über den Tag hinweg. Wichtig ist aber herauszufinden, warum die Eltern die Nahrung so verändern. Der Grund liegt oftmals in folgenden Ursachen: die Säuglinge habe sehr viel Hunger, schreien vermehrt und melden sich sehr schnell wieder. Die Eltern wünschen sich eine längere Pause zwischen den Mahlzeiten und versuchen somit ihr Kind länger satt zu füttern. Der Säugling zeigt ständig Saugbewegungen, die Eltern misinterpretieren aber dieses Signal als Hunger, wobei das Kind eigentlich ein anderes Bedürfnis hat (Körpernähe, getragen werden, Kontaktbedürfnis, Ruhebedürfnis etc.). Das Kind macht gerade einen Wachstumsschub durch, braucht deshalb für mehrere Tage mehr Milch, bis es sich wieder reguliert hat und das gibt den Eltern den Grund dafür, auf eine Nahrung umzustellen. Ich empfehle Ihnen erstens, sich gut zu belesen zu den Inhaltsangaben und den Empfehlungen auf der Packung. Außerdem rate ich, dass Sie versuchen rauszufinden, was diese Eltern stressen könnte. Wenn das Patenkind viel weint, die Eltern das Weinen aber nur mit einer Flasche beantworten, verstehen sie die Signale und Bedürfnisse ihres Kindes vielleicht gar nicht. Manche Kinder sind allerdings auch schwer zu verstehen. Es ist sehr wichtig, dass Eltern dann in diesem Moment fachliche Hilfe erfahren. Natürlich sollten die Eltern über die möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt werden, aber möglicherweise liegt das Problem ganz wo anders. Unter anderem vielleicht in der Annahme und Vorstellung, dass ein Säugling hauptsächlich Essen und Schlafen sollte und keine andere Zuwendung braucht. Das Leben mit Kind ist insbesondere für junge Eltern eine ziemliche Umstellung. Vielleicht haben Sie als Patentante eine Idee, wo Sie sonst auch entlastend beistehen können. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 25.03.2015