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Themenbereich: Stillen allgemein

Beikost bei Frühgeborenen

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam,
wir haben 9 Monate alte Zwillinge (2 Monate zu früh geboren). Beide entwickeln sich gut, allerdings klappt es mit der Beikosteinführung nicht so recht. Der Junge interessiert sich noch gar nicht fürs Essen und nimmt weder Brei noch Fingerfood, beim Mädchen geht es etwas besser, aber auch nach ca 6 Wochen ißt sie noch keine ganze Portion. Somit stille ich noch immer voll, beide bekommen prophylaktisch Eisentropfen und daher war ich bisher auch ganz gelassen, aber mittlerweile weiß ich nicht, wie lange ich das Stillen noch schaffe und ob ich jetzt doch noch auf Flaschennahrung umstellen sollte, um auch mal eine Pause zu haben, da zumindest der Junge auch nachts alle 2-3 Stunden trinken will.
Das nächtliche Schlafen ist meine zweite Frage- unsere Tochter schläft sehr gut, mein Sohn ist aber sehr unruhig und im Prinzip nur durch die Brust zu beruhigen. Auch das strengt mich zunehmend an, möchte ihm zwar einerseits die Nähe geben, wenn er diese braucht, aber auch er hat durch die häufige Schlafunterbrechung ja anstrengende Nächte und ist tagsüber oft total übermüdet. Alle Versuche ihn mit dem Schnuller zu beruhigen o.ä., damit er länger am Stück schläft sind bisher gescheitert, auch daran, dass ich ihn nie lange schreien lassen will/kann damit seine Schwester nicht auch noch aufwacht.
Ich wäre sehr dankbar wenn Sie einen Rat für mich hätten!!

Frage vom 21.09.2015

Hallo, allgemein ist es so, dass bei der Einführung von Beikost bei Frühgeborenen vom errechneten Geburtstermin ausgegangen wird. Sind Ihre Jungs also 2 Monate zu früh geboren, so sind sie nun in diesem Sinne als 7 Monate anzusehen. Insofern relativiert das natürlich etwas den etwas „verzögerten“ Beikostbeginn, aber es ist trotzdem ganz gut, dass Sie die Beikost nun in Form von Brei und Fingerfood anbieten. Manche haben schneller und mehr Interesse, bei anderen dauert es länger. Hauptsache Sie bieten es immer wieder an, gerade auch am Familientisch wenn Ihre Kinder auch sehen, dass die anderen essen.
Allgemein gestaltet sich die Einführung von Beikost bei Frühgeborenen, die längere Zeit per Sonde ernährt wurden, oft schwieriger und ist auch immer in Zusammenhang mit dem individuellen Entwicklungsstand des Kindes zu sehen.
Ansonsten gelten für Frühgeborene was die Einführung der Beikost betrifft, die gleichen Empfehlungen wie für Reifgeborene.
Sprechen Sie doch mal mit dem Kinderarzt oder Ihrer Hebamme, denn diese können Ihre Kinder, wenn sie sie sehen, besser beurteilen. Das ist für mich aus der Entfernung leider nicht möglich.
In manchen Fällen kann z.B. ein Logopäde die Entwicklung der Mundmotorik fördern.
Sie haben eine großartige Leistung vollbracht, Ihre Zwillinge so lange voll zu stillen und es ist mehr als verständlich, dass dies nun langsam sehr zehrend für Sie wird.
Natürlich können Sie manche Brustmahlzeiten auch durch eine Pre Nahrung ersetzen, wenn Ihnen dies Erleichterung bringt. So müssten Sie nicht komplett abstillen, könnten aber die Häufigkeit dennoch reduzieren. Es ist wichtig, dass es Ihnen selbst auch gut geht!
Denn selbst mit Beikostbeginn wird noch im gesamten ersten Lebensjahr Milch (Muttermilch oder Ersatzmilch) die Hauptnahrungsquelle bleiben. Kinder haben meist zuerst einen spielerischen Kontakt mit Beikost, und ein Brei oder Fingerfood ersetzt nicht gleich eine ganze Mahlzeit.
Bezüglich Ihrer Frage zum Schlafen, habe ich keinen Rat, der der einzig wahre für diese Situation wäre. Die Lage ist ja schon anders zu beurteilen, da Sie nun mal Zwillinge haben, die Sie auch noch stillen und dabei auch gucken müssen, dass Sie selbst kräftemäßig noch da sein können. Insofern ist der Rat für Sie vielleicht etwas anders, wie für andere. Es wäre zu überlegen ob vielleicht Ihr Mann oder eine andere Bezugsperson mal ein Wochenende mit Ihrem Sohn/ den Kindern verbringen kann und es wäre zu sehen, wie Ihr Sohn reagiert, wenn es keine Brust zur Verfügung gibt. (Sie müssten wirklich weg sein, und nicht aus dem Nebenzimmer hervorgucken). Oftmals stellt dies nämlich ab einem gewissen Alter weniger Probleme dar, als man sich das vorher vorgestellt hätte.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Sie Ihrem Sohn auch weiterhin die Nähe geben, die er braucht, jedoch in einer gewissen Zeit (z.B. zwischen 0 und 5 Uhr) Ihre Brust nicht mehr zur Verfügung stellen. Das müssten Sie für sich selbst jedoch ganz klar handhaben und überzeugt sein, dass es nur noch so für Sie weitergehen kann, denn nur so wird es auch für Ihren Sohn klar. Das wird natürlich nicht ohne Protest ausbleiben, so dass Sie sich für die ersten Nächte auch auf mehr Unruhe gefasst machen müssen.
Also das sind insgesamt 2 große Themen, die nicht mit einem schnellen Rat beseitigt werden können, sodass Sie bestimmt gerne eine weitere Beratung hätten. Wenden Sie sich doch z.B. an Ihre Hebamme, eine Stillberaterin und auch an Ihren Kinderarzt in Bezug auf die Entwicklung.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Olivia Heiss


Antwort vom 25.09.2015


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