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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Kein Herzschlag sichtbar

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,

nach vier (frühen) Fehlgeburten bin ich nun erneut schwanger.
Weder eine Humangenetische Beratung noch Blutuntersuchungen bzgl. der Schilddrüse haben bisher Gründe für die Fehlgeburten aufgezeigt.

Auch dieses Mal verläuft die Schwangerschaft nicht optimal.
Der erste Tag meiner letzten Periode war am 27.12.
Am 24.1. (rechnerisch 4 + 1) habe ich einen positiven Schwangerschaftstest gemacht. Aufgrund der vorangegangen Fehlgeburten spritze ich mir seit diesem Tag Heparin und nehme Progestan ein.
Am 3.2. (rechnerisch 5 + 5 ) wurde meine Schwangerschaft vom Gynäkologen bestätigt, er wies mich jedoch darauf hin, dass der Stand laut Ultraschall eher der 5. Woche entspräche. Es waren Fruchthöhle und Dottersack sichtbar.
Am 13.2. (rechnerisch 6 + 7) wurde erneut ein US gemacht. Eine embryonale Anlage war erkennbar. es war jedoch kein Herzschlag sichtbar. Mir wurde Blut abgenommen und ein Beta-HCG-Wert von 30.000 festgestellt.
Am 17.2. (rechnerisch 7 + 4 ) wurde mir erneut Blut abgenommen. Der Beta-HCG-Wert lag nun bei 41.000.
Am 20.2. (rechnerisch 7 + 7) wurde erneut ein US vorgenommen. Wieder war kein Herzschlag sichtbar. Die SSL lag bei 6,4 mm. Der Gynäkologe erklärte mir, dass eine intakte Schwangerschaft nicht vorliege, er aber nochmal das Blut untersuchen lassen könne, sodass man ganz sicher sei. Dem stimmte ich zu.

Heute habe ich die Ergebnisse erhalten. Der Beta-HCG-Wert ist demnach weiter auf 51.000 gestiegen.
Der Gynäkologe ist der Ansicht, dass die Schwangerschaft nicht intakt sein könne, da der HCG-Wert nicht schnell genug ansteigt und ein Herzschlag erkennbar sein müsse. Er empfiehlt mir, mich Freitag zur Ausschabung im Krankenhaus vorzustellen, aber auf jeden Fall auf einen Ultraschall vor dem Eingriff bestehen solle, falls wider Erwarten ein Herzschlag einsetzt.
Ich bin nun äußerst verunsichert (vor Allem aufgrund der Empfehlung auf einen Ultraschall zu bestehen) und frage mich, ob doch noch Hoffnung besteht und ich einen weiteren Gynäkologen konsultieren sollte. Laut meiner Erfahrung bei den letzten Fehlgeburten, sind die Mitarbeiter des Krankenhauses sehr schnell der Meinung, dass eine Ausschabung vorgenommen werden muss.
Wie würden Sie weiter vorgehen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe!

Frage vom 24.02.2020

Hallo, bislang ist sowohl der Embryo gewachsen, als auch der HCG-Wert gestiegen. Der bisherige Verlauf ist normal und ich sehe keinen Grund für eine Ausschabung, erst recht keine Eile.
Wenn der Herzschlag nicht sichtbar ist, sollte bei einer Größe des Embryos unter 0,8 bis 1cm immer eine Kontrolle nach mindestens einer Woche stattfinden.
Dass der HCG-Wert sich innerhalb von zwei Wochen ungefähr verdoppelt, stimmt nur in einem kleinen Zeitfenster und bei niedrigen Werten. Der Höhepunkt des Wertes liegt bei rund 200.000 ungefähr zwischen der 10. und 12. Woche mit einer großen individuellen Bandbreite. Hätte sich Ihr Wert vom Ausgangswert 30.000 tatsächlich alle zwei Tage verdoppelt, so ergäben sich an Tag zwei 60.000, an Tag vier 120.000 und an Tag sechs wäre der Wert schon "zu hoch" mit 240.000. Mir ist absolut unverständlich wieso diese einfache Kopfrechnung nicht durchgeführt wird, bevor der Unfug von "zu wenig gestiegen" behauptet wird. Nur deutlich sinkende HCG-Werte bedeuten eine bevorstehende Fehlgeburt oder wenn der Embryo bei zwei Untersuchungen (mit deutlichem Abstand voneinander) nicht mehr gewachsen ist.
Bei einer Größe des Embryos (SSL) von 6 Millimeter hat die Schwangerschaft ein Alter zwischen 6+0 und 7+2, (bei 7 Millimetern ist es ein Tag) mehr. Der Durchschnitt liegt bei 6+4. Es gibt also eine erhebliche Bandbreite, die von 10% der Embryonen auch noch über oder unterschritten wird. Der häufigste Grund für Abweichungen über die ohnehin große Bandbreite hinaus ist, dass das rechnerische Schwangerschaftsalter nicht dem tatsächlichen entspricht. Dies sollte beim ersten Ultraschall nach Mutterschaftsrichtlinien (zwischen der 9. und 11. Woche) überprüft und eventuell angepasst werden. So spät, weil der Embryo dann groß genug ist, um alles gut messen zu können.
Es ist nie ausgeschlossen, dass es zu einer Fehlgeburt kommen kann. Es gibt aber keinen Grund dem durch eine frühzeitige Ausschabung zuvorzukommen. Solange Sie Zweifel an der Diagnose haben, sollten Sie auf jeden Fall abwarten. Außerdem gibt es die Möglichkeit bei nachgewiesen nicht intakter Schwangerschaft auf einen natürlichen Abgang zu warten oder diesen medikamentös einzuleiten. Dazu müssten Sie sich aber beraten lassen, da das Heparin vorher abgesetzt werden sollte bzw. die Gerinnungswerte überprüft werden müssten.
Bislang bestehen jedoch gute Gründe weiter "guter Hoffnung" zu bleiben.
Eine erneute Untersuchung ist mit einem Abstand von ein bis zwei Wochen sinnvoll. Bei sichtbarem Herzschlag ist unabhängig von HCG-Wert und Größe des Embryos alles ok.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es klappt, Monika Selow

Antwort vom 24.02.2020


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