Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

HCG Wert hat sich in der dritten Woche nicht verdoppelt

Anonym

Hallo ich bin laut Kalender in der 3ten Woche schwanger und war auch beim Fa Sie nahm mir Blut ab und dies bestätigte meine Schwangerschaft sie nahm mir 2 Tage später wider Blut ab und sie meinte der Wert würde zu langsam angesteigen er ist von 212 auf 310 angestiegen auf dem Ultraschall konnte man nix sehen muss ich mir Sorgen machen

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Frage vom 09.07.2021

Hebamme Monika Selow

Hallo,
ein ganz normaler Schwangerschaftstest (aus dem Urin) wird erst nach dem deutlichen Ausbleiben der Menstruation empfohlen, also in der fünften Schwangerschaftswoche. Ein Ultraschall zum Nachweis der Schwangerschaft macht erst ab der sechsten Woche Sinn, nach den Mutterschaftsrichtlinien erst zwischen der rechnerisch 9. und 11. Woche, weil dann alles groß genug ist, um aus den Messergebnissen auf das genaue Schwangerschaftsalter zu schließen und beurteilen zu können. Die Messung des HCG-Wertes ist routinemäßig gar nicht vorgesehen, weil die Werte zu wenig aussagen. Nur deutlich fallende Werte zeigen an, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist. Der Wert kann sich nicht alle zwei Tage verdoppeln, weil dann sehr schnell viel zu hohe Werte erreicht werden würden. Das lässt sich ganz einfach nachrechnen:
Tag 0: 200
Tag 2: 400
Tag 4: 800
Tag 6: 1.600
Tag 10: 3.200
Tag 12: 6.400
Tag 14: 12.800
Tag 16: 25.600
Tag 18: 51.200
Tag 20: 102.400
Tag 22: 204.800
Nach nur drei Wochen hätten Sie damit den Höchstwert erreicht, der in der Schwangerschaft normal ist. Der Anstieg muss also zwangsläufig geringer sein, als eine Verdoppelung alle zwei Tage. Tatsächlich ist es mal mehr mal weniger und weil weder der absolute Wert noch der Anstieg eine zuverlässige Vorhersage ermöglichen, wird auch die Messung nicht empfohlen.
In der dritten Woche lässt sich über den Nachweis des HCG (wofür ein Urintest gereicht hätte) lediglich sagen, dass eine Befruchtung stattgefunden hat. Für alles weitere gilt Abwarten. Zunächst, ob die Menstruation ausbleibt. Nur ungefähr die Hälfte der erfolgreichen Befruchtungen führt auch zu einer Schwangerschaft, die sich weiter entwickelt, in der sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistet, die verschiedenen Zellen sich zu Plazenta, Fruchthöhle und Embryo aufteilen und der Körper der Mutter an die Schwangerschaft anpasst. In der dritten Woche ist alles noch so klein, dass nie etwas davon im US sichtbar ist. Messbare Größen(in Millimetern) für die Fruchtblase sind ab der 5. Woche möglich, für einen Embryo erst später.
Insofern ist bei Ihnen alles in Ordnung und es besteht Anlass zur Hoffnung auf eine intakte Schwangerschaft. Die nächste Untersuchung ist erst in ungefähr zwei Wochen sinnvoll (ohne Bestimmung des HCG-Wertes), dann wieder in der 9.-10. Woche für den ersten regulären US. Es ist wahrscheinlich und normal, dass in zwei Wochen noch nicht alles zu sehen ist, also beispielsweise könnte eine Embryoanlage sichtbar sein, aber noch kein Herzschlag. Das wäre kein Grund zur Sorge, weil die vollständige Entwicklung einfach mehr Zeit braucht. Untersuchungsabstände von zwei Wochen lassen diese Zeit. Wird ein Abstand von einer Woche unterschritten, ist mit großen Entwicklungsschritten nicht zu rechnen und es besteht die Gefahr, dass die Untersuchung mehr verunsichert, als dass sie die gewünschte Bestätigung ergibt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für den weiteren Schwangerschaftsverlauf, Monika Selow

Antwort vom 07.11.2022

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