Probleme mit dem Stuhlgang
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Frage vom 10.03.2010
Ich persönlich halte (auch) gar nichts davon, den Darmausgang eines Säuglings ständig mit dem Thermometer zu stimulieren, um den Stuhlgang herbeizuführen. Manchmal führt das auch noch zum Gegenteil, weil kleine Einrisse am Darmausgang entstehen können, die sehr schmerzhaft sind und die Kinder schon deshalb nicht drücken wollen. Leider gibt es ansonsten nicht „den“ Tipp. Prinzipiell wird es bei den meisten Säuglingen besser mit der Verdauung, wenn sie sich mehr bewegen, das Robben, Krabbeln, Laufen beginnen. Vermutlich haben Sie die üblichen Massnahmen wie Radfahren mit den Beinchen auf dem Wickeltisch, Bauchmassage, viel imTuch tragen etc. schon alles aufprobiert. Wenn es um die Nahrung geht, führt eine Folgemilch, die weniger Lactose (Milchzucker) hat, zu mehr Verstopfung. Also alle Säuglingsnahrungen, die keine Pre-Nahrungen sind. Sie enthalten ausserdem Stärke, die die Kinder nur schwerer verdauen können. Vielleicht liegt da schon ein Problem. Der fehlende Milchzucker kann aber auch in die anderen Nahrungen gegeben werden; Ölbeigaben (Rapsöl) können ebenso helfen, um den Stuhlgang „geschmeidiger“ zu machen. Ansonsten verweisen wir Hebammen bei andauernden Magen-Darm-Problemen gerne an eine/n OsteopathIn. Diese/r kann herausfinden, ob es von der muskulären und knöchernden etc. Seite her einen Grund für die Verstopfung gibt und diese lösen und das Gleichgewicht wieder fördern helfen. Auch Homöopathen (mit Erfahrung in der Behandlung von Säuglingen) können oft hilfreich sein. Für beide Fachpersonen sind auch die Schwangerschafts- und Geburtsgeschichte wichtig, um zu schauen, ob es dort einen Auslöser geben könnte (Medikamente, Kaiserschnitt u.v.m.). Vielleicht verändert sich der Stuhlgang auch nochmals mit der Einführung der Breikost in einigen Wochen. Stuhlauflockernde Gemüse- oder Obstsorten sollten Sie dann als erstes ausprobieren und die Stopfenden meiden. Wenn Sie jetzt bei Ihrem Kind merken, dass es ohne Stimulation gar nicht zurecht kommt und immer wieder unter echter, wiederholter Verstopfung leidet und Sie ausserdem das Gefühl haben, da stimmt wirklich etwas nicht, sollte Ihr Kinderarzt das nochmals anschauen. Es gibt nämlich noch ganz andere Gründe für eine Verstopfung. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 11.03.2010