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Themenbereich: Milchfluss & Milchbildung anregen

Steigerung der Milchmenge bei polyzystischem Ovarialsyndrom

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam,

bisher verlief das Stillen mit meiner seit heute 4 Monate alten Tochter problemlos. Egal, wann sie trinken wollte, hatte ich genügend Milch für sie. Bisher hatten wir eher das Problem, dass die Milch zu sehr floss und sie mit dem Schlucken kaum hinterher gekommen ist.
Seit nunmehr zwei Wochen habe ich aber das Gefühl, dass der Milchfluss weniger geworden ist. Laut Kinderarzt kann dies mit einer Wachstumsphase zuammenhängen, wo sie einfach mehr nachfragt. Meine Hebamme sagte mir, dass Angebot und Nachfrage sich schon wieder einpegeln werden, doch dies ist bisher nicht geschehen und ich fühle mich langsam am Ende meiner Kräfte. Besonders abends scheint meine Milch deutlich geringer zu sein, so als hätte das Kind mich im Laufe des Tages „leergetrunken“. Lege ich sie dann an, weil sie Hunger hat, fließt die Milch nicht mehr so gut, wie meine Tochter es bisher gewöhnt war. Wenn sie eine Zeit saugt (gefühlt über eine Minute), wird dann der Milchspendereflex ausgelöst und die Milch fließt. Unser Problem ist nur, dass meine Tochter nicht so geduldig ist und dann bereits nach wenigen Malen Saugen die Brust loslässt, schreit und dann auch nicht mehr zu bewegen ist, an die Brust zu gehen (weder an die eine, noch an die andere). Oder sie trinkt an der einen Brust, wenn die Milch dort dann aber nicht mehr so schnell fließt, lässt sie von ihr ab und ist auch nicht mehr zu bewegen, an die andere zu gehen, obwohl sie noch hungrig zu sein scheint. Nachts und wenn ich genügend Milch habe (volle Brüste, beim Drücken tritt Milch aus) gibt es keine Probleme.
Um meine Milchbildung zu steigern, nehme ich Bockshornkleekapseln, ernähre mich regelmäßig und fettreich, trinke alkoholfreies Weizenbier und Stilltee. Außerdem pumpe ich nach jedem Stillen noch an der gestillten Brust ab, um auch noch die letzten Milliliter herauszuholen, um Bedarf zu signalisieren und eine Notreserve für den Abend zu haben. Das oft propagierte Wechselstillen halte ich mit meiner Tochter für nicht praktikabel, da ich sie nicht noch mehr frustrieren will und froh bin, wenn sie an der Brust bleibt. Auch häufigeres Anlegen ist schwierig, da meine Tochter, wenn sie nicht hungrig ist, nicht an die Brust will (sie nimmt Schnuller – ich weiß, den sollte man weglassen, aber wie tun?)
Was können Sie mir noch raten, um die Milchbildung zu steigern und vor allem den Milchfluss in Gang zu bringen? Kann diese Problematik mit dem polyzystischen Ovarsyndrom zusammenhängen, unter dem ich leide. Macht ein Oxytocin-Spray Sinn? Wie soll ich mit dem Streik meiner Tochter umgehen: Brust trotzdem weiterhin immer wieder anbieten oder stattdessen abgepumpte Milch mit Pipette geben? Macht die Verwendung eines Brusternährungssets Sinn, um den schwierigen Stillanfang zu überbrücken und meine Tochter damit zu motivieren, an der Brust zu saugen, bis die Milch fließt?
Für eine baldige Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Frage vom 02.08.2010

Hallo!
Wenn es um eine zu geringe Milchproduktion geht, kann das polyzystische Ovarialsyndrom massgeblich zu Beginn! der Stillzeit ein Problem darstellen. Wenn ich Sie richtig verstehe, haben Sie aber bis dato Ihr Kind mit ausreichend Milch versorgen können (ist Ihre Tochter vier Wochen oder vier Monate alt?). Allerdings kann ich nicht einschätzen, ob bzw. wie sich Ihre hormonelle Lage verändert haben kann im Laufe der letzten Monate nach der Geburt Ihres Kindes. Möglicherweise hätten Sie entsprechende Symptome, die für eine Hormonveränderung sprechen und damit vielleicht zunehmend die Milchbildung unterdrücken können. Um das zu klären, müssten Sie entsprechend Ihre FrauenÄrztin aufsuchen. Die Massnahmen, die Sie bisher zu Steigerung unternommen haben, sind alle absolut gut und richtig gewesen und lassen sich kaum noch verbessern. Wenn es um den Milchfluss (und den Spendereflex) geht, könnte noch folgendes hilfreich sein: warm trinken zum Stillen, Brustmassage vorher (mit oder ohne Milchbildungsöl o.a.), Schultern kreisen oder/und wärmen mit Kirschkernkissen o.ä.. Wenn es wirklich daran liegt, dass der Milchfluss manchmal nicht schnell genug ist, hilft auch eine Brustkompression während des Stillens. Das erwähnte Oxytocin-Spray ist nicht mehr frei verkäuflich im Handel. Über die Möglichkeit bzw. des Sinns eines Brusternährungssets zur Unterstützung sollten Sie vor Ort mit einer Stillberaterin entscheiden. Wenn Kinder an der Brust verweigern, ist es am wichtigsten, diese nicht an die Brust zu zwingen, sondern sie versuchsweise insbes. zu Zeiten (z.B. kurz nach dem Aufwachen, im noch verschlafenen Zustand, beim Einschlafen, im Gehen, Positionenwechsel etc.) zu stillen, wenn sie vielleicht abgelenkt bzw. ruhig und entspannt sind. Manchmal gibt es „schmerzhafte“ Gründe für ein Kind, nicht zu stillen. Falls Sie Bewegungseinschränkungen sehen oder vermuten, empfehle ich Ihnen, das abzuklären. Alles, was Sie entspannt und auch entlastet, hilft insbesondere auch dem Milchfluss und der Milchbildung. Vielen Frauen fehlt es nach diesen ersten vier Monaten zunehmend an Energie und aber auch gewissen Vitaminen und Mineralstoffen. Und vielen tut es gut, sich dahingehend mit reichlich Vitamin B und auch Lecithin zu versorgen (über die Nahrung bzw. als Ergänzungsmittel).

Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 03.08.2010


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