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Baby verschluckt sich

Erste Hilfe bei Verschlucken!

Das Baby verschluckt sich: Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf wie die Atemnot, die durch das Verschlucken eines Fremdkörpers ausgelöst wird. Diese Form der Atemnot gibt es in unterschiedlicher Intensität: Sie reicht von hartnäckigem Husten ohne Einschränkung der Atmung bis zur Erstickungsgefahr bei Babys und Kleinkindern. Unser Experte Berthold Huonker, ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim Roten Kreuz, erklärt im Video was bei Erstickungsgefahr zu tun ist.

So groĂź ist die Gefahr, dass ein Baby sich verschluckt

Auf einigen Spielzeugverpackungen wird vor verschluckbaren Kleinteilen gewarnt. Diese Spielsachen sind deshalb erst für Kinder ab drei Jahren geeignet. Je kleiner die Kinder sind, desto größer ist die Gefahr, dass sie etwas verschlucken, was dann im Hals stecken bleibt. So vorsichtig man auch ist, das Verschlucken von Gegenständen lässt sich nicht mit letzter Sicherheit vermeiden. "Besonders Krabbelkinder sind so emsig auf der Suche nach Gegenständen, die sie sich in den Mund stecken können, dass man sie auch liebevoll als 'Staubsauger' oder 'Müllschlucker' bezeichnen könnte", sagt Rettungssanitäter Janko von Ribbeck.

Auf diese "Kleinteile" ist besonders zu achten

"Ganze Nüsse, speziell Erdnüsse, sollten Kinder erst ab einem Alter von drei Jahren zu essen bekommen", warnt Ribbeck. Wer die Nüsse mahlt, umgeht das Problem. Auch Murmeln, Perlen oder kleine Lego-Bausteine (die „Einer“) werden oft verschluckt. Selbst ein Keks oder ein Stück Apfel oder Karotte kann im Hals stecken bleiben.

Was tun, wenn sich das Kind verschluckt?

Verschluckt sich ein Kind, entwickelt sich eine dramatische und unter Umständen lebensgefährliche Situation. Deshalb sollte jeder, der mit kleinen Kindern zu tun hat, zwei wichtige Handgriffe beherrschen: Die „Rückenklopfmethode“ und den „Heimlich-Handgriff“ (benannt nach dem amerikanischen Arzt Dr. Heimlich). Wer mit dem Kind alleine ist, sollte zunächst beide Handgriffe ausführen, bevor er den Notarzt ruft. So wird keine wertvolle Zeit verschenkt. Ist das Kind in fremder Obhut, zum Beispiel bei einem Babysitter oder den Großeltern, sollten diese vorab die beiden Maßnahmen erklärt und gezeigt bekommen. Wichtig: Den Fremdkörper nicht mit den Fingern entfernen! "Der Versuch, einen Fremdkörper mit den Fingern zu entfernen, kann dazu führen, dass der Gegenstand tiefer in die Atemwege geschoben wird. Die Finger eines Erwachsenen sind im Vergleich zu den engen Atemwegen sehr dick, und ein Greifen des Gegenstandes kann unmöglich sein", sagt Ribbeck.

Die RĂĽckenklopfmethode

Um einen verschluckten Gegenstand zu entfernen, wird zuerst die Rückenklopfmethode angewendet. Sie ist schnell und einfach durchzuführen. In früheren Zeiten wurde in der Ersten Hilfe empfohlen, Kinder an den Füßen kopfüber zu halten. Praktisch ist dies aber mit einer Hand kaum durchführbar, außerdem könnte das Kind bei dieser akrobatischen Übung mit dem Kopf voraus zu Boden stürzen. Viel einfacher ist es, das Kind mit herunterhängendem Oberkörper auf den Unterarm, Oberschenkel oder über einen Tisch oder Stuhl zu legen. Mit der flachen Hand bzw. dem Handballen wird dann fünf Mal auf den Rücken in Höhe der Schulterblätter geklopft. Janko von Ribbeck empfiehlt: "Nicht zu zaghaft klopfen, das Verletzungsrisiko für das Kind ist in der Regel eher gering. In der Regel haben Eltern ein gesundes Gefühl für die richtige Intensität."

Der Fremdkörper wird durch das Klopfen losgerüttelt und mit Hilfe der Schwerkraft in Richtung Mund befördert. Dabei ist die Wirkung der Schwerkraft genauso wichtig wie das Klopfen. In waagerechter Position zu klopfen bringt keinen Erfolg. Der Oberkörper muss deutlich nach unten geneigt sein! Das sollte in der Aufregung nie vergessen werden.

Der Heimlich-Handgriff

In Ausnahmefällen bleibt die Rückenklopfmethode ohne Erfolg. "Steckt ein Fremdkörper, zum Beispiel eine Murmel, richtig fest, kann er nur durch ein anderes Prinzip, nämlich ein Herausschleudern, gelöst werden", erklärt Ribbeck. In diesem Fall hilft der so genannte Heimlich-Handgriff. "Dieser Handgriff gilt sozusagen als Retter in der Not, wenn die Rückenklopfmethode nicht hilft und ein Ersticken droht."

Beim Heimlich-Handgriff wird durch ruckartiges Zusammenpressen des Zwerchfells und der Lunge Restluft aus der Lunge herausgedrückt. Im Prinzip wird ein künstlicher Hustenstoß erzeugt, der den Fremdkörper herausschleudert. "Es ist also, wenn der Handgriff Erfolg haben soll, eine entsprechend starke Wucht nötig." Deshalb wurde der Griff in Erste-Hilfe-Kursen in den letzten Jahren nicht gelehrt. Inzwischen ist er aber wieder Bestandteil der Ersten Hilfe.

Bei Kleinkindern, Schulkindern (und Erwachsenen) kann der Handgriff im Stehen oder im Liegen angewendet werden. "Druck wird auf den Oberbauch zwischen Bauchnabel und Brustbein ausgeübt. Der Druck muss kräftig sein", sagt Ribbeck.

Bei Säuglingen (bis 1 Jahr) besitzt der Brustkorb eine andere Form. Die Rippen stehen noch waagerecht. "Der Druck wird mit zwei Fingern oder dem Handballen auf die Mitte des Brustbeins ausgeübt. Auch hier gilt: Der kindliche Brustkorb ist sehr elastisch und besteht noch zu großen Teilen aus Knorpel, Verletzungen sind unwahrscheinlich."

Ribbeck hält es für außerordentlich wichtig, alle Eltern und sonstigen Personen, die Umgang mit Kindern haben, mit diesem Handgriff vertraut zu machen: "Er kann ein Kind (und auch Erwachsene) vor dem Ersticken retten. Klagt das Kind nach dem Handgriff über Bauchschmerzen, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen."

Buchempfehlung

Diese und weitere Erste-Hilfe-MaĂźnahmen werden ausfĂĽhrliche in Janko von Ribbecks Buch "Schnelle Hilfe fĂĽr Kinder: Notfallmedizin fĂĽr Eltern" beschrieben.

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