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Gender Pay Gap | Altersarmut Frauen

Wie Mütter gegen Altersarmut vorsorgen können

Child Penalties; @paul-hanaoka|unsplash.com
Kinder sind etwas wunderbares – bedeuten aber häufig für die Mütter ein „Karrierehindernis“ mit der Folge, dass sie schon nach dem ersten Kind langfristig deutliche Einkommenseinbußen haben und ihnen Altersarmut droht. Warum das so ist und was ihr dagegen tun könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Child penalty: Kinder schaden der Karriere

Klingt hart, ist aber leider wahr: Frauen werden finanziell für das Kinderhaben bestraft, wie auch die internationale Studie "Child Penalties" („Kinderbetrafung“) zeigt – selbst in Schweden, was in vielen Dingen ein Vorbild für uns ist, führt das erste Kind zu starken Einkommenseinbußen bei Müttern, die selbst zehn Jahre später nicht wieder aufgeholt wurden. Aber warum?

Die Teilzeitfalle

Aufgrund des häufig geringeren Einkommens, z.B. aufgrund des Gender Pay Gaps (geschlechtsspezifischen Unterschied in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen für die gleiche Arbeit) oder weil sie einen weniger lukrativen Beruf gewählt hat, bleibt in vielen Familien automatisch die Frau in Teilzeit zu Hause und übernimmt neben der Familien-Cararbeit auch oft noch die Pflege alter oder kranker Angehöriger. Und das nicht nur, weil sie oft weniger verdient als der Partner, sondern auch aufgrund der gesellschaftlichen Erwartung, dass sich schwerpunktmäßig immer noch die Frauen hauptsächlich um die Erziehung, den Haushalt und sonstige Familienarbeiten kümmern (müssen). Also sind es die Mütter, die nach der Elternzeit in Teilzeit gehen und nur selten die Väter. In Dänemark gibt es diese Erwartungen übrigend nicht in dem Maße und die Verdienst-Lücke der Mamas ist gleich nur noch ein Drittel so groß wie bei uns.

Teilzeit ist dabei kein schlechtes Modell um Familie und Beruf wenigstens einigermaßen unter einen Hut zu bringen und auch Zeit für die Kinder zu haben, nur die finanziellen Konsequenzen dieser Entscheidung lassen sich oft nie mehr ausgleichen. Zudem sind die Frauen von ihren Partner finanziell abhängig – stößt ihm etwas zu oder kommt es zur Trennung, wird es schwer, die Kinder und sich selbst weiter gut zu versorgen (die meisten Alleinerziehenden sind Mütter), von der drohenden Altersarmut mal ganz abgesehen.

So viel weniger verdienen Frauen

Jahrelange Teilzeitarbeit und verpasste Gehaltsverhandlungen führen für viele Frauen zu einem "Gender-Lifetime-Earnings-Gap". Die Summe aller Löhne, die eine Frau im Leben verdient hat, ist bei der großen Mehrheit geringer als die der Männer. Laut dem Portal "Was verdient die Frau" haben Frauen im Durchschnitt etwa 50% weniger Lebenslohn als Männer.

Frauen, die weniger verdienen, zahlen auch weniger in die Rentenversicherung ein. Das hohe Aufkommen von Altersarmut bei Frauen, das in immer wieder in den Medien diskutiert wurde, lässt sich somit erklären. Als armutsgefährdet gilt man, wenn man eine Rente von unter 960 Euro im Monat bezieht.

Beruf und "Child Penalties"

Und wie gehe ich im Job mit Child Penalties um? Versucht, euch selbst gut zu vertreten und eine dem Gehalt für Männer mit dem gleichen Aufgabenfeld gleichwertige Bezahlung einfordern. Es hilft auch, die Elternzeit zu teilen oder schon in der Elternzeit, die in dem Fall länger dauert, in Teilzeit zu arbeiten (Elterngeld plus).
Wenn ihr in Vollzeit arbeitet, ist die Aufteilung der Care-Arbeit immens wichtig, also für den Haushalt und andere Familienaufgaben werden die Zuständigkeiten klar geregelt, damit nicht ihr allein die gesamte Verantwortung tragt, sondern damit es Bereiche gibt für die der Parnter vollumfänglich verantwortlich ist, das umfasst natürlich auch die Mäglichkeit, sich z.B. für das Putzen Hilfe zu organisieren. Auch das Vernetzten mit anderen Müttern/Eltern ist wichtig, um sich gegenseitig bei der Bewältigung des Alltags zu unterstützen und zu helfen, so dass es wenigsten ein bischen Work-Life-Balance gibt, zumindest ab und zu. Nutzt auch die Unterstützung durch den Arbeitgeber und Staat, beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle. All das gilt natürlich auch für Frauen, die in Teilzeit arbeiten.

5 Tipps gegen Altersarmut


Informieren: folgt entsprechenden Influencerinnen oder kauft euch ein Buch – heute gibt es für Frauen tolle Möglichkeiten, sich Basis-Finanz-Wissen anzueigenen, um nicht ganz so naiv und unbedarft in diesen Dingen zu bleiben und auch, um die eigenen Finanzen in die Hand zu nehmen.

Überblick verschaffen: Frauen mit Kindern sollten sich einen genauen Überblick über ihre Finanzen verschaffen. Wie viel verdienen sie, wie viel arbeiten sie und wie sorgen sie für ihre Rente vor? Es gibt auch viele Finanzberaterinnen, die sich auf Frauen spazialisiert haben und sicherlich hilfreiche Tipps geben können.

Notgroschen anlegen: Ein Notgroschen von drei bis fünf Netto-Monatsgehältern kann in finanziellen Notlagen helfen und ist insbesondere in schwierigen Partnerschaften wichtig, um wenn nötig Eigenständigkeit zu wahren bzw. finanziell handlungsfähig zu sein – unabhängig vom Partner.

Ausgleich schaffen: Wenn die finanzielle Zukunft nicht rosig aussieht und man vom Partner abhängig ist, sollte man gemeinsam nach Lösungen suchen. Eine vom Haupt-Familieneinkommen bezahlte private Rentenversicherung oder eine Geldanlage für die Frau können eine Option sein oder auch eine Lebensversicherung, falls der Partner umkommt. Auch hier können unabhängige gute Finanzberaterinnen und Berater helfen.

Austausch suchen: Es ist wichtig, sich mit anderen Frauen über das Thema auszutauschen, die Absicherung zu vergleichen und sich gegenseitig Tipps zu geben, auch Männer sollten hierüber Bescheid wissen.

Dies ist ein Gastbeitrag von Katharina Püschel. Sie ist Mama von zwei kleinen Kinder und arbeitet – wie ihr Mann auch – in Vollzeit. Darüber und über viele andere Themen schreibt sie auf ihrem Mama-Blog Windeln & Workouts.

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