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Frühgeborenes

Wie du wirklich helfen kannst

Ein Kind wird zu früh geboren. Für die Eltern beginnt eine herausfordernde Zeit mit viel Bangen und Hoffen und einer längeren Zeit im Krankenhaus. Als Mutter, Vater, Schwester, Bruder, guter Freund oder gute Freundin der jungen Eltern fragst du dich vielleicht, wie du junge Familien in dieser besonderen Situation unterstützen kannst. Auch wenn es immer von der individuellen Situation abhängt, was als hilfreich empfunden wird, haben wir hier ein paar Ideen für euch gesammelt.
Was bedeutet eine Frühgeburt für die Familie?

Das wichtigste vorab: Eine Frühgeburt ist, gerade bei Extrem-Frühchen, eine absolute Ausnahmesituation für die junge Familie. Ihr Kind liegt möglicherweise auf der Frühgeborenenintensivstation, wird beatmet oder muss noch beim Atmen unterstützt werden und wird intensiv überwacht. Auch wenn dank des medizinischen Fortschritts die Aussichten für Frühchen heute sehr gut sind, bleiben viele Sorgen.

Was hilft der Familie jetzt?

Das allerwichtigste: Verständnis haben für die besondere Situation der Eltern. Und für Reaktionen, die für dich vielleicht unverständlich sind. Dasein, zuhören und Hilfe anbieten, sich aber nicht aufdrängen und nichts von den Eltern erwarten. Die Eltern sind gerade in einer Situation, die sie viel Kraft kostet und die so ganz anders ist, als sie es sich ausgemalt hatten. Manchen hilft es, zu reden, andere möchten gerade das im Moment nicht.

Was die Familie gerade braucht und was als hilfreich empfunden wird, ist sehr individuell. Wichtig ist es deshalb, dass du aktiv Hilfe anbietest, aber nichts ohne Absprache unternimmst. Viele Familien sind aber sehr dankbar für praktische Unterstützung. Denn sie selbst können so ganz für das Frühgeborene da sein und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit und Zeit widmen.

Wenn es ältere Geschwisterkinder gibt, kannst du beispielsweise die Betreuung übernehmen und ihnen Aufmerksamkeit schenken in dieser auch für sie schwierigen Zeit. Lade sie zum Beispiel zu einem Wochenende bei dir ein oder unternehmt einen besonderen Ausflug.

Auch kann es hilfreich sein, wenn du Besorgungen übernimmst oder den Eltern Snacks und haltbare Mahlzeiten ins Krankenhaus bringst – gerade mit Frühchen schafft man es nicht immer in die Cafeteria. Wenn die Eltern dies möchten, kannst du sie auch bei der Informationsbeschaffung unterstützen: Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es zum Beispiel nach der Entlassung aus der Klinik und wie beantragt man diese. Eine hilfreiche Übersicht mit vielen gebündelten Informationen und einer Unterstützungs-Hotline findest du beim Bundesverband „Das frühgeborene Kind".

Was hilft der Familie beim nach-Hause-Kommen?

In den meisten Fällen kommt eine Frühgeburt überraschend. Vielleicht ist zu Hause noch gar nicht alles vorbereitet für das Kind. Wenn es für die Eltern in Ordnung ist, dass du als enge Kontaktpersonen in ihrer Abwesenheit in ihrer Wohnung bist, kannst du hier Ordnung schaffen, staubsaugen, putzen und Vorräte einkaufen. Auch Essen vorzukochen und in den Kühlschrank bzw. ins Gefrierfach zu stellen ist oft eine große Hilfe. Denn zum Kochen wird in den nächsten Wochen vermutlich wenig Zeit sein.

Auch kannst du vorab fragen, ob zu Hause bereits alles für das Baby vorbereitet ist. Ist die Erstausstattung schon vollständig oder gibt es noch etwas zu besorgen? Ist vielleicht schon Kleidung vorhanden, die aber noch gewaschen werden muss? Passt die vorher gekaufte Kleidung dem Kind schon? Oder braucht das Kind noch Frühchen-Kleidung in kleineren Größen? Auch ausreichend Handseife, Desinfektionsmittel und ggf. Masken sollten vorhanden sein, um das Frühgeborene zu Hause vor Infekten zu schützen.

Über ein Willkommensschild oder ein kleines Geschenk zur Begrüßung freuen sich die Eltern sicherlich auch. Ein Empfangskomitee solltest du aber auf keinen Fall einplanen: Eltern und Kind brauchen nun in erster Linie Ruhe und Zeit, um zu Hause anzukommen. Gerade Frühchen reagieren sehr empfindlich auf Reize und sind besonders anfällig für Infekte. Besuche sollten deshalb erst später erfolgen und immer nur in Absprache mit den Eltern.

Geschenke zur Geburt eines Frühchens

Viele stellen sich die Frage, was und vor allem wann man Eltern von Frühchen zur Geburt schenken kann. Die Familien bekommen in der Klinik für gewöhnlich alles gestellt, was sie für das Baby brauchen. Dennoch kann es, gerade bei längeren Klinikaufenthalten schön sein, ein paar persönliche Sachen für das Kind zu haben. Ideen wären hier zum Beispiel schadstofffreie Frühchen-Kleidung in Bio-Qualität, ein Märchen- oder Liederbuch zum Vorlesen und Vorsingen oder ein schönes, weiches Tuch.

Alternativ kannst du auch Sachen schenken, die das Kind nutzen kann, wenn es etwas größer ist: ein schönes Holzspielzeug, Kleidung in größeren Größen oder das erste Paar Schuhe. Dann kannst du dein Geschenk auch problemlos erst dann übergeben, wenn Eltern und Kind zu Hause sind und sich etwas eingelebt haben.

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